Red Leights Trinita (German Edition)
Mann mehr und wir haben jede Menge Feuerkraft.", ergänzte Greg sicher, "Holen wir sie einfach raus!" Swon legte die eCetec beiseite und musterte den Schiffstechniker. Danach wanderte ihr Blick über die ganze Gruppe. Schließlich schüttelte sie den Kopf. "Nein. Wäret ihr Clankrieger, wäre das eine Option, aber so... - Nein!" Swon stand auf. Mit jedem Wort wuchs die Überzeugung. "Bisher hatten wir Glück, aber darauf kann man sich nicht ewig verlassen. Sowas ist irgendwann ausgereizt. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer solchen Aktion jemand von euch draufgeht, ist zu hoch.", damit flog die eCetec in Gregs Arme, "Findet euch damit ab, dass Red tot ist - und wir unsere Leben beschützen müssen!", leise ergänzte Swon, "Bei dem ganzen Mist war's nur eine Frage der Zeit, bis der Erste stirbt. Was habt ihr erwartet?"
"Diese Überlegungen mögen ihre Richtigkeit haben, aber ebenso wahr bleibt, dass Red momentan am Leben ist. Sie ist gefangen, nicht tot. Wenn wir bleiben, ändern sich die Umstände vielleicht und es ergibt sich eine unerwartete Chance.", nach einer kurzen Pause fuhr Naro unschlüssig fort, "Andererseits ist es, ohne Frage, auf dem Schiff am sichersten, unser Risiko am geringsten.", er verschränkte die Arme und schlug vor, "Sparen wir uns dieses Mal eine lange Diskussion. Stimmen wir ab und beugen uns der Mehrheit." Ein Nicken ging durch die Runde.
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"Fassen wir zusammen. Drei fürs Gehen, drei fürs Bleiben und drei Enthaltungen? Ist das euer Ernst?", fragte Naro ungläubig und Swon stöhnte: "Enthalten gibt's nicht. Ihr müsst euch entscheiden." Ihr Blick wechselte von Fries über Galia zu Mexila, die wütend sagte: "Enthalten gibt es sehr wohl. So funktioniert Demokratie nun mal.", ohne Zweifel erklärte sie weiter, "Ich will nicht bleiben, aber genauso wenig will ich ohne Red gehen. Bei meiner Heiligkeit! Ich kann mich nicht entscheiden! Wären das zwei hübsche Kleider, würde ich beide kaufen, aber die Möglichkeit gibt es nicht." Der Doktor übernahm. "Und ich hab was dagegen, lebende Leute für tot zu erklären. Das passt nicht zu meinem Beruf. Allerdings habe ich auch keine Lust gegen Piraten zu kämpfen. Von mir gibt's auch keine gefälligere Antwort." Alle Aufmerksamkeit schwenkte nun zu Galia, die vortrat und ruhig sagte: "Gib mir bitte einen Strahler, Regier." Swon musterte die Priesterin ungehalten. "Warum? Du sollst dich entscheiden, nicht schießen üben!" Galia lächelte. "Vielleicht hilft mir ein bisschen schießen dabei." Swon hielt der Tekkarui einen kleinen fjuranischen Strahler unter die Nase und fragte dabei spöttisch: "Kannst du überhaupt damit umgehen?" Galias entspanntes Lächeln blieb. "Gibt mir DEG. Die gefällt mir besser." Erstaunen zeigte sich auf Swons Gesicht. "Die hat einen mächtigen Rückstoß. Ich glaube nicht, dass du damit zurechtkommst." Wortlos nahm sich die Priesterin die große Pistole, öffnete eine Holoanzeige und änderte Einstellungen. Abwesend betrachtete sie die Waffe, wog sie in der Hand. Schließlich schoss sie ohne Vorwarnung, knapp an Naros Kopf vorbei, auf eine kleine Notleuchte am anderen Ende des Korridors. Zischen und Knacken verrieten den Treffer. Galia lächelte glücklich und verkündete: "Das ist ein vernünftiger Strahler. Den werde ich behalten und ich habe mich entschieden. Wir bleiben." Schweigend nickte Swon, während Bez die Priesterin unverwandt und voller Misstrauen ansah.
Vorsichtshalber verstaute die Gruppe ihre persönlichen Sachen und nützliche Ausrüstung im Kreuzer. Danach sicherte Greg das Schiff. Im Zweifelsfall wollten sie schnell verschwinden können, ohne auf ihre Habe zu verzichten. Kurz darauf saßen die neun Wesen vor dem abgeschotteten Ausgang zum Landungsdeck und warteten. Bez saß Galia gegenüber. "Eine Tekkarui darf keine Waffen berühren. Damit verstößst du gegen die gesellschaftliche Norm." Die Tempelpriesterin erwiderte ungerührt: "Eine Tekkarui darf sich nur von Männern ihres Ordens berühren lassen. Für dich sind unsere Normen wohl auch eher grobe Richtlinien."
'Ich bin die Tochter einer Streslar. Ein Bastard. Keine Tekkarui.'
"Wenn dem so wäre, dürfte ich nicht mit dir sprechen. Du bist die Tochter eines Tekkarui. Wir folgen den gleichen Regeln.", schnell fügte Galia hinzu, "Meine Arbeit führt mich an unsichere Orte. Da hat es Vorteile nicht wehrlos zu sein."
'Kein gelbes Ordensmitglied ist wehrlos.'
'Auf Koalitionsgebiet nutzen Psikräfte wenig. Das weißt du.'
Bez beugte sich weit
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