Red Leights Trinita (German Edition)
Höhleneingang breitete sich karges Hügelland aus und die Berge, aus denen sie gekommen waren, stiegen steil und zerklüftet in die Höhe. Nach über sieben Stunden Dämmerlicht dauerte es eine Weile, bis sich ihre Augen an das gleißende Licht gewöhnt hatten. Dann erkundete die Gruppe getrennt die nähere Umgebung. Swon und Red erkletterten einen Felsen und stellten fest, dass Hügel und Berge von einem riesigen Waldgebiet umgeben waren. Die Frauen sahen eingestreute Lichtungen, Felsgruppen und Berge, doch Hinweise auf die Station gab es nicht. Gemeinsam begannen sie das weitere Vorgehen zu besprechen. "Wer sagt uns, dass diese Umgebung nicht projiziert ist?", überlegte Bez, woraufhin drei Männer energisch die Köpfe schüttelten. "Die Landschaft? Komplett? Nein, das ist unwahrscheinlich.", antwortete der Comtechniker Sirius Pela und Greg Toms ergänzte: "Kostet zu viel Energie."
"Völlig richtig. Das würde höchstens mit Kristalltechnologie funktionieren, aber die fehlt auf Trinita.", erklärte Mexur und Sirius hängte an: "Die Stationstechnik ist mindestens fünfzig Jahre alt und nicht kristallkompatibel." Swon blieb misstrauisch: "Aber wer weiß schon, was die alles vor uns versteckt haben."
"Genau, oder die Projektion kommt aus der Umlaufbahn. Von einen Schiff!", warf Mexila ein. Greg verneinte sofort: "Durch die Atmosphäre eine so riesige, sich selbst anpassende Projektion? Nein! Auf keinen Fall! Gibt kein Schiff, dass sowas zu Stande bringt." Mexur unterstützte den Schiffstechniker :"Er hat recht, Mex. Selbst wenn das Schiff auf Trinita stände, wäre das unmöglich. Eine solche Projektion würde mehr Energie verbrauchen, als rückführbar wäre. Damit würde die Balance kippen und der Kristall würde zerbrechen."
"Das mag sein, aber die Befürchtung des Regiers läßt sich nicht von der Hand weisen.", überlegte Naro weiter, "Unter Umständen gibt es die nötige Technik auf der Station, ohne dass wir davon wissen. Immerhin wurde uns der Zutritt zur ZSE verwehrt." Nun grinsten Sirius und Greg schief, während der Xamaer - nach einem kurzen, abwägenden Blick zu Red - stolz begann: "Körperlich vielleicht, aber das Netz und ich kennen keine Grenzen." Sirius lachte auf. "Das Netz und du? Übertreib's nicht, Xamaer!" Mexur zuckte mit den Schultern. "Warum? Ehre wem Ehre gebührt. Das soll euren Anteil jedoch nicht schmälern. Einige Bemerkungen waren durchaus hilfreich." Bevor es eine Antwort gab, fuhr Swon ungehalten dazwischen: "Kommt endlich auf den Punkt!"
'Swon hat recht. Die quatschen zu viel - und außerdem müsste ich die Kerle jetzt wegen Spionage festsetzen - aber gut, ich bin ja nicht so - noch nicht...'
Bevor Mexur verärgert reagieren konnte, erklärte Sirius schnell: "Wir haben im Stationsnetz rumgestöbert. Die Systeme sind so alt wie erwartet. Energie liefert eine mittlere D-Ladung, die bei aktuellem Verbrauch noch ein paar Wochen halten wird. Alles passte zu den Aussagen dieses Comanders."
"Natürlich haben wir auch ein paar verschlüsselte Daten und versteckte Ressourcen gefunden, doch das ist auf einer Koalitionsstation nicht überraschend. Darüber hinaus konnten wir nichts verdächtiges entdecken. Keine Kristalle, keine IS-Signaturen und deshalb gab es keinen Grund, echten Ärger zu riskieren.", sagte Mexur sachlich. Der Quosoe nickte verstehend und setzte mit ruhiger, durchdringender Stimme fort: "Gut. Gehen wir davon aus, dass wir uns mit dem wirklichen Trinita auseinandersetzen müssen. Ist es möglich, die Station mit einer Vdisk zu orten?"
"Wäre dem so, würden wir jetzt nicht diskutieren, sondern laufen.", stöhnte Mexur unfreundlich, "Aber ich erkläre euch unsere Möglichkeiten gerne ausführlicher. Zum einen können wir ausgiebig S'oqx zocken und zum Anderen...", er wedelte mit seiner Visiondisk vor Naros Gesicht, "...können wir uns gegenseitig zu winken, denn zu einer anspruchsvolleren Kommunikation ist eine Visiondisk auf diesem Urzeitplaneten nicht imstande."
'Winken?! Urzeitplanet?! - Uh, ein ziemlich schlecht gelaunter Xamaermann!'
Red verkniff sich ein Grinsen und verfolgte gespannt Naros Reaktion. Der Quosoe zeigte nicht das geringste Anzeichen von Ärger. Er wirkte nachdenklich und begann schließlich wohlüberlegt: "Ich verstehe und schlage daher vor, dass wir einen Lagerplatz suchen und uns auf eine Nacht im Freien vorbereiten." Als Red die Worte hörte, wußte sie, dass er recht hatte. Seit Stunden hatten die Gruppe keine längere Pause eingelegt und bald
Weitere Kostenlose Bücher