Red Leights Trinita (German Edition)
Eliteoffizier und ich kann bei so 'nem doofen Kerl nicht ruhig bleiben! Ich meine Naro, ja, der ist echt heiß. Aber dieser Greg? Ein nichtsnutziger Schiffstechniker? Nein! Wirklich! Da steh ich doch drüber. - naja, hm - vielleicht halte ich trotzdem ein wenig Abstand. Nur für den Fall...'
"Dir gefällt dieser Greg Toms?", fragte plötzlich jemand und Red schaute sich um. Galia und Bez standen hinter ihr. "Das wisst ihr aus meinen Gedanken?", hoffte sie verunsichert. Sofort schüttelte Galia den Kopf. "Nein, eigentlich nicht."
'Mist!'
Bez erklärte lächelnd: "Das war auch ohne Psifähigkeiten offensichtlich. Du hast rote Wangen bekommen und ihm ewig nachgeschaut." Red reagierte trotzig: "Das hab ich nicht!"
"Doch, hast du.", antworteten die Frauen gleichzeitig. "Nicht gut. Das ist nicht gut.", flüsterte Red mehr zu sich selbst. Die kleine Bez legte ihr den Arm um die Schulter, schob sie über den Spalt und begann belehrend: "Wieso nicht gut? Sexuelle Anziehung bildet für viele Rassen und Spezies die Basis ihres Fortbestehens. Außerdem ist es ein unterhaltsamer, unter Umständen äußerst befriedigender Teil des Lebens." Red verdrehte die Augen und stöhnte: "Ja und bei Gelegenheit auch ein sehr komplizierter."
'Sexuelle Anziehung? So ein Quatsch! Greg ist gar nicht mein Typ! Zwar hat er mir das Leben gerettet und ist irgendwie süß, aber trotzdem nur ein dämlicher Techniker auf Frachtern im Außerhalb - wie mein verantwortungsloser Vater. So einer interessiert mich nicht! Fertig!'
Das klang einleuchtend, richtig und beruhigend. Red entspannte sich, während Galia und Bez sich unterhielten.
Nach einer Stunde Fußmarsch hatte die Gruppe das Hügelland durchquert. Während die Sonne langsam hinter den Wipfeln der Bäume verschwand, saßen sie beisammen und teilten die wenigen Vorräte. Da keiner auf eine längere Reise eingestellt gewesen war, reichte es kaum für eine Mahlzeit. Ab morgen würden sie hungern und dursten. Danach besprachen sie, zum wiederholten Male, die derzeitige Situation, aber neue Erkenntnisse ergaben sich nicht. Sie wollten weiterlaufen, möglichst in Richtung der Station. Naro brachte den Gedanken der Steuerung durch eine unbekannte Macht wieder ins Spiel. Swon Dschrib vermutete sofort eine Geheimoperation der Koalition, was durch die Anwesenheit Comander Leads durchaus gestützt wurde. Red folgte dem Gespräch schweigend. Als elitärer Leutnant bekleidete sie als Einzige in dieser Runde einen hohen Rang in der Koalitionshierarchie. Als Absolvent der Akademie gehörte Fries Bishop zwar ebenfalls zur Koalition, bewegte sich allerdings auf einer wesentlich niedrigeren Ebene. Aus diesem Grund nahm Red das allgemeine Misstrauen, bis zu einem gewissen Grad, persönlich Da ihr für die vorliegenden Fakten jedoch keine bessere Erklärung einfallen wollte, entfernte sich die Elitäre schließlich. Jemand rief ihr nach, aber Red achtete nicht darauf.
'Ich bin müde und weiß überhaupt nicht, was ich von all dem halten soll. Lasst mich bloß in Ruhe!'
In einiger Entfernung stoppte Red und legte sich unter einen Baum, dessen hängende Äste bis auf den Boden reichten. Diese grüne Höhle bot Deckung. Sie holte einen kleinen, schwarzen Stab aus dem Gürtel, steckte ihn in den Boden und drückte die Spitze für einige Momente. Nichts passierte, aber Red wußte, dass sich ihr nun niemand nähern konnte, ohne stillen Alarm auszulösen. Das Gewirr der Stimmen in der Ferne und die Waffe in der Hand wirkten beruhigend. Bald schlummerte sie ein.
Ein neuer Tag
Die Theorie, dass die Koalition für die Geschehnisse verantwortlich ist, kann an dieser Stelle widerlegt werden. Zu den Eingeweihten zählten bei weitem nicht nur Mitglieder der Koalition. Einer der wichtigsten Beteiligten war zum Beispiel der Sicherheitsbeauftragte der dschjuanischen Regierung Dschrib Jen, Swons Vater. Weitere Entscheidungsträger kamen aus dem Dragu-System, den Sria-Kolonien, dem Xamarreich, von Legato und Quosos - jeweils die einflussreichsten Mitglieder der Koalition. Deren Regierungen waren allerdings nicht eingeweiht. Darüber hinaus beteiligten sich auch unabhängige Kräfte an dieser Mission.
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"Leutnant Leight, wo steckst du?", weckte Red eine kühle, weibliche Stimme.
'Hä? Ja, was? Wo bin ich?'
Reflexartig hielt Red die Waffe fester. Es dauerte einige Momente, ehe die Erinnerung aufklarte. Gerade als sie das Sicherheitsfeld verschwinden ließ, drangen erneut ungeduldige Worte zu ihr. "Wir wollen
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