Red Leights Trinita (German Edition)
Vorteil in dieser Gruppe, denn wie dir sicher aufgefallen ist, gibt es hier wenig überzeugte Anhänger der Koalition. Schon aus Prinzip wird keiner von uns mit koalierten Uniformträgern sprechen."
"Uniformträgern wie mir?", fragte Red kühl. Das Lächeln der Xamaer verschwand. "Wenn ich jetzt sage, dass du eine Ausnahme der Regel bist, hilft das nicht, richtig?" Der Leutnant verneinte. "Von der Internen Sicherheit befragt zu werden, ist meistens eine Ausnahme." Zwar nickte Mexila, ließ sich aber nicht verunsichern. "Du hast hier keine durchschnittlichen Leute versammelt, Red. Jeder von uns hat einen gewissen Ruf, Ansehen, Verbindungen. Bei uns hält sich die IS zurück. - Darüber hinaus...", Mexila betrachtete Red prüfend, gab sich einen Ruck und fuhr überzeugt fort, "...habt ihr die Regeln ganz bewußt gebrochen. Ihr kanntet das Risiko und die möglichen Konsequenzen - jeder von euch."
'Risiko, Konsequenzen - im Nachhinein klingt das soo einfach - aber wenn man jung ist und ein verrücktes, notgeiles Xamaerweib an der Backe hat, dann sieht das ganz anders aus! - Naja, Ja ... trotzdem .... hat die Frau durchaus recht. Irgendwie ist es unsere Schuld! - Ach, denk einfach nicht darüber nach, Red! Ist eh nicht mehr zu ändern und es gibt andere Probleme!'
Ein trauriger Seufzer war zu hören. Zögerlich legte Mexila ihre Hand auf Reds Schulter und meinte dabei tröstend: "Außerdem denke ich, dass deine Freunde dich verstehen würden. Deine - unsere Situation ist sehr bedrohlich. Ausgesetzt auf einem fremden Planeten mit Raumpiraten, die geheime Waffen haben und Sklaven ernten.", Mexilas Fingerspitzen drangen fester in Reds Schulter und die Stimme wurde zunehmend schriller, "Ich meine, die haben auf uns geschossen! Richtig geschossen! Mit echten Strahlern! Die hätten uns verletzen oder sogar töten können - und die wollen uns ernten - einfach mitnehmen! Die haben die Psifrauen gefangen und Sirius ist vielleicht tot! Erschossen! Tot! Das ist alles Wahnsinn! Wo sind wir bloß hineingeraten?" Mexila wirkte derart aufgewühlt, dass Reds eigene Sorgen im Hintergrund verschwanden.
'Die Wissenschaftlerin hat Panik, wie Xira manchmal - aber ein bisschen recht hat sie auch.'
Mexila hörte nicht auf zu reden. "Alles ging so schnell. Bez und Sirius haben geschrien! Überall Schüße! - Dann waren die Drei einfach weg. Wir lagen im Gestrüpp. Einer war so nah. Ich hörte ihn atm..." Die Stimme versagte. Für einige Momente heerschte Schweigen. Hilflos drückte Red die schmale, grünliche Hand mit den langen Fingern und suchte nach den passenden Worten. Die Gespräche mit Sirius, Bez und Galia drängten in ihre Gedanken. "Heute morgen versuchte der Leganer, Sirius, mich aufzuheitern. Das war, naja, irgendwie lieb."
"Ja, ich mochte ihn auch. - Ich kann nicht glauben, dass er weg sein soll." In dieser Sekunde fasste Red einen Entschluss und sagte überzeugt: "Laß uns rübergehen!"
' Es muss endlich was geschehen.'
###
Der Leutnant trat zu der Gruppe und unterbrach mit fester Stimme die laufende Diskussion: "Wir müssen Bez und Galia da rausholen!" Für einige Sekunden füllte verblüfftes Schweigen die Lichtung, bis ein Schwall Gegenargumente über Red hereinbrach. Man müsse auf Comtechniker Sirius Pela warten. Es gäbe keine Chance auf Erfolg, da sie zahlenmäßig und waffentechnisch klar unterlegen waren, es zu wenig Kämpfer gab und das Risiko generell einfach zu groß sei. Mexila kam dazu. Zu Reds Überraschung wirkte sie plötzlich überhaupt nicht mehr ängstlich. "Wir brauchen Nahrung und vor allem Wasser. Die Piraten besitzen beides."
"Ein Wald kann jeden ernähren! - Deine Worte, Schwesterherz!", widersprach Mexur. Energisch schüttelte Mexila den Kopf. "Nicht auf Trinita. Nicht ohne Ausrüstung. Sicher gibt es Wasser, aber das müssen wir erstmal finden! Der Boden ist ausgetrocknet, steinhart oder staubig. Bäume und Sträucher sind angepasst - wir nicht. Wir gehen kläglich zugrunde - verdursten. Uns läuft die Zeit davon." Ihr Blick glitt durch die Runde. Eindringlich fuhr sie fort: "In zwei Tagen bekommen wir richtige Probleme." Mexilas Blick blieb am Arzt hängen, der nachdenklich ergänzte: "Sie hat recht. Zuerst werden Xamaer und Menschen sterben, dann Swon und schließlich Naro." Für einige Momente herrschte Ruhe. Schließlich setzte Red fort: "Außerdem gibt es sonst Niemanden, der den Frauen helfen wird. Irgendwie sind wir für sie verantwortlich."
"Weshalb sollen wir verantwortlich
Weitere Kostenlose Bücher