Red Leights Trinita (German Edition)
die tatsächliche Situation nur unzureichend beschrieben hatte.
'Verflucht, geht das steil nach unten! So glitschig und rutschig. Erinnert mich an den verdammten Prekrus-Tunnel!'
Im Halbdunkel sah sie kleine Rinnsäle, die den felsigen Untergrund glatt geschliffen hatten. An anderen Stellen gab es gefährliche Kanten und Spitzen.
'Wieder dieses Platschen. Der See muss ganz nah sein.'
Als der Boden abflachte und sich der Gang zu einer kleinen Grotte erweiterte, stoppte Sirius. "Gut, da sind wir." Sie schalteten die Lampen aus. Mexila hielt Reds Arm und meinte erwartungsfroh: "Jetzt wirst du staunen." Die Grotte erweitere sich ein zweites Mal zu einem riesigen Gewölbe. Überall wuchsen Tropfsteine und an einer Seite lag ein See. Die schimmernden Wände und Decke tauchten das Gewölbe in eine merkwürdiges, bleiches Licht. "Das ist wirklich schön.", stellte Red fest, während sie das leuchtende Gestein betrachtete. Wieder erklang das Platschen und sie schaute in die Richtung, aus der das Geräusch kam. "Was haben wir denn da?", murmelte Red erstaunt. In einiger Entfernung saß eine Gruppe braunpelziger Tiere. Ein paar runde Köpfe mit dunklen Knopfaugen blickten aus dem Wasser. Ohne Scheu musterten die Vierbeiner ihren Besucher.
'Oh, wie niedlich! So kuschelig!'
"Die erinnern mich an Bären von der Erde. Sind nur deutlich kleiner.", überlegte Red. "Sind wahrscheinlich nachtaktive Pflanzenfresser. Bestimmt verlassen sie die Höhlen.", vermutete Mexila. Verwunderung zeigte sich bei Red. "Die sollen nachts in den Wald wandern? Sind die dafür nicht zu - plump?" Mexila setzte einen belehrenden Gesichtsausdruck auf. "Jetzt ruhen die Tierchen, aber nachts sind sie vermutlich sehr aktiv." Die Elitäre zuckte mit den Schultern und blickte sich genauer um. Der Boden der Höhle war flach. Das Gewässer maß an der breitesten Stelle gute vier Meter und besaß einige schmale Abflüsse, die sich in verschiedene Richtungen davon schlängelten.
Naro stand mit Greg und Fries in der Nähe des Ufers. Swon, Sirius und Mexur gesellten sich dazu. Keiner beachtete die beiden Frauen. "Die diskutieren sicher die Ausweglosigkeit unserer Lage. Darauf hab ich keine Lust.", verkündete Red entschlossen und begab sich ans Ufer. Mexila folgte ihr. "Du magst Besprechungen nicht?" Red schüttelte den Kopf, während sie sich niederkniete. "Nein, vor allem hier nicht. Dieses ganze Hin und Her. Es dauert jedes Mal ewig, bis was passiert. Furchtbare Zeitverschwendung." Die Xamaer setzte sich neben Red. "Wenn gemeinsam entschieden wird, sind Gespräche unumgänglich." Die Elitäre lächelte Mexila an. "Mag sein. Wahrscheinlich bin ich einfach zu ungeduldig. Da komm ich nach meiner Mutter." Mexila lächelte, während Red das Wasser probierte. Es war sehr kalt, aber schmeckte angenehm. Ihre Gedanken drifteten ab. Die Familie kam ihr in den Sinn und das stimmte sie wehmütig. Nach dem Abschluss wollte Red eigentlich die Erde besuchen, doch das unerwartet frühe Einführungsseminar hatte diese Pläne durchkreuzt. Jetzt ärgerte sie sich, dass sie nicht früher gefahren war.
'Ach, Mama, wenn du wüsstest, wo ich gelandet bin. Ich werde Bu auf jeden Fall raten, den Job zu wechseln.- Bestimmt sitzen die gerade alle am Strand, schlürfen Cocktails, machen Musik und sowas - und ich...'
"Alles in Ordnung?", unterbrach Mexila die Grübelei. Red erhob sich und erwiderte zögernd: "Ich würde gern baden, meine Klamotten reinigen." Dabei betrachtete sie die schwache Spiegelung auf der Wasseroberfläche. Mexila stellte sich daneben und warf einen nachdenklichen Blick auf das eigene Abbild. "Ja, das wäre dringend notwendig, aber ich bin traditionell. Vor Männern nackt sein, darf ich nicht. Mexur würde ausra... Ach, ist nicht so wichtig. Außerdem ist das Wasser unglaublich kalt." Red nickte. "Kalt ist es. Eiskalt sogar, aber ich fühl mich dreckig. Mal sehen. Später mach ich's vielleicht."
Neue Wege
Plötzlich rief Naro: "Mexila, Red! Kommt bitte zu uns!" Mexila nickte ihm zu und setzte sich in Bewegung. Leise seufzend folgte Red. Naro erklärte, dass sie beschlossen hatten, die Höhlen zu erkunden. Wenn sie sich hier auskannten, könnte dieser Ort als sicheres Versteck dienen. Red verstand das, trotzdem gefiel ihr die Idee nicht besonders. Die Erkundung würde wertvolle Zeit kosten. Da die Piraten jedoch keine Anzeichen von Aufbruch gezeigt hatten, wollte Regier Swon Dschrib die Befreiung und die anschließende Flucht mit Bedacht planen.
'Ob Swon was
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