Red Leights Trinita (German Edition)
fragte der Leutnant neckend. Laxira hasste Bemerkungen, die auf den sprichwörtlichen Wissenshunger der Xamaer anspielten. Mexila reagierte dagegen gelassen. "Ich bin keine Höhlenforscherin, aber dir gefällt der Ausflug sicher - ein schönes Bad, wie du es dir gewünscht hast." Grinsend antwortete Red: "Ja, ich fühl mich auch schon wesentlich sauberer."
"Nicht alle Xamaer sind neugierige Wissenschaftler oder begeisterte Forscher. Also Mexur und ich entsprechen dem Klischee wahrscheinlich, aber nicht jeder Xamaer ist so."
"Hmm, Xira hat dieses Gerede verflucht , nennt es einen Irrglauben. Trotzdem war sie in diesen Fächer deutlich talentierter als ich." Ein unterhaltsames Gespräch über Xamar, Wissenschaft und die Akademiezeit folgte. Dabei kamen sie den Umständen entsprechend gut voran. Red war durch ihre Ausbildung körperliche Strapazen gewohnt und Mexila hielt ebenfalls ohne Probleme mit.
'Ich glaube, wir laufen eine Kurve und entfernen uns von dem anderen Weg, aber wer weiß.'
Obwohl Reds Orientierungssinn geschult war, traute sie ihren Eindrücken in den Höhlen nicht. Zu fremd war diese Umgebung. Nach einer Weile schlief das Gespräch ein. Mexila lief inzwischen vor Red und beleuchtete den Weg. Allmählich wurde der Gang breiter, trotzdem mussten sie weiterhin durch knietiefes Wasser waten und die Kälte war kaum mehr zu ertragen.
'Ich spüre meine Beine nicht. Alles ist taub! Zu heiß, zu kalt! Das kann nicht gesund sein. Hunger hab ich auch. Und überhaupt, die Sonne ist sicher schon untergegangen.'
Plötzlich stoppte Mexila. "Da ist was!" Schlagartig vergaß Red die Beschwerden, konnte allerdings nichts Verdächtiges entdecken. "Wo ist was?", fragte sie irritiert. Die Xamaer deutete auf die linke Wand. "Sieht aus wie eine Abzweig." Red schob Mexila weiter. "Geh. Von hier aus sehen wir nichts." Für einige Sekunden standen die Frauen vor ihrer Entdeckung und versuchten, sich über deren Wert klar zu werden. "Sieht zumindest trocken aus.", fing Mexila vorsichtig an. Der Tunnel begann über der Wasseroberfläche und war sehr niedrig. "Da drin kommst du nur auf Knien vorwärts." Als Red sich die Fortbewegung vorstellte, kam sie schnell zu dem Schluss, dass es auf Dauer äußerst unbequem sein würde. "Jemand sollte schauen, wohin der Weg führt.", schlug Mexila vor. Red ahnte nichts Gutes.
'Aha, jemand - und dazu dieser verstohlene Blick.'
"Meinst du, ich soll nachschauen?" Mexila nickte heftig. "Du bist kleiner als ich. Für dich ist es einfacher."
"Du bist schmaler und Xamaer sind sehr gelenkig.", entgegnete Red sofort, aber Mexila ließ sich nicht beirren. "Wir wissen nicht, was uns dort drinnen erwartet und ich kann nicht mal meine Waffe richtig halten. Aus Sicherheitsgründen musst du gehen." Red grinste ertappt. Nach weiteren Überlegungen einigten sie sich darauf, die Entdeckung vorerst unbeachtet zu lassen und sich auf den großen Tunnel zu konzentrieren. Der Leutnant ahnte jedoch, dass die Angelegenheit damit nicht erledigt war. Nach kurzer Zeit betraten die Frauen eine weiteres Gewölbe, welches gut doppelt so groß wie die Höhle mit den pelzigen Tieren war. Die Decke leuchtete ebenfalls, aber bizarre Tropfsteingebilde fehlten. Auch hier gab es einen unterirdisches See, der mit weichen, moosartigen Gewächsen umgeben war. Spuren der Tiere entdeckten sie nicht. Das Gewässer hatte zwei schlängelnde Zuflüsse, die in begehbaren Tunneln verschwanden. Einem waren Mexila und Red gefolgt, der zweite mündete direkt am Ufer des Sees ins Gewölbe. Weitere begehbare Gänge existierten nicht.
Unerwartet drangen Gesprächsfetzen aus dem zweiten Gang. Wasser platschte. Leise fluchend drückte Red die Xamaer in eine Felsnische, lauschte mit gezogener Waffe. Nach einigen bangen Momenten zeigte Mexila ein erleichtertes Lächeln. "Die Stimme erkenne ich im Schlaf.", rief sie freudig und lief zum anderen Tunnel, "Tscheruwie, Brüderchen. Wir sind auch da." Beinahe augenblicklich kam die erfreute Antwort zurück: "Tscheruwie, Schwesterherz. Gut dich zu hören." Sirius und Mexur sahen genauso durchnässt wie die Frauen aus. Im Gespräch wurde klar, dass sich ihre Erlebnisse glichen. Der einzige Unterschied war die Entdeckung des niedrigen Abzweigs gewesen. Zu Reds Überraschung entschlossen sich die Vier schnell, diesen Weg ebenfalls zu erkunden. Die Besprechung verlief sachlich und alle konzentrierten sich darauf, eine vernüftige Lösung zu finden.
'Nimmt man die Leute für sich, sind sie scheinbar
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