Red Leights Trinita (German Edition)
gar nicht so kompliziert. Oder wir gewöhnen uns aneinander? Oder ich gewöhne mich an sie? Weiß nicht, aber das fühlte sich gut an.'
Kurz darauf standen drei Erwählte vor einem niedrigen Abzweig und redeten auf die Vierte ein. Red kroch, rutschte oder quetschte sich durch den Gang. Dabei fluchte sie wütend vor sich hin. "So ein verdammter Scheiß! Hunger, Hitze, eisiges Wasser, Steine, Höhlen, Tunnel! So ein verdammter, dämlicher Scheißplanet!"
'Verflucht, was mache ich hier? Dieser Tunnel endet sicher an einer Wand. Warum tue ich sowas? Nur ich als ausgebildete Kämpferin bin im Falle eines Falles dazu in der Lage, mich ausreichend zu verteidigen! Also muss ich logischerweise durch dieses beschissen enge Ding klettern! Auf einmal entscheiden die sich so schnell, dass ich nicht den Hauch einer Chance hab, mich zu wehren! Dämliche Meute!'
Immer wieder erklang die Frage: "Was siehst du, Leutnant?" Ungefähr bei jedem dritten Mal knurrte Red: "Nichts." Dann deutete sich im Lichtkegel ihrer Lampe eine Veränderung an. Die Enge endete. Red kletterte aus dem schmalen Gang in einen großen Tunnel, in welchem überall Kalksäulen wuchsen. Zu Reds Freude gab es kein Wasser und sie konnte aufrecht stehen. Das Gestein strahlte, allerdings deutlich schwächer als in den großen Gewölben. Dreimal klopfte die Elitäre mit dem Knauf ihrer Waffe in den kleinen Gang. Das verabredete Zeichen, um mitzuteilen, dass sie etwas gefunden hatte und alles sicher war.
Das Unerwartete
"Wir sollten zurück und den Anderen davon berichten.", schlug Sirius vor. Die Vier standen in dem unübersichtlichen Gang. "Was genau willst du berichten? Das wir einen Tunnel gefunden haben? Denke nicht, dass dem Regier das reicht.", erwiderte Red.Mexur stimmte zu: "Ja, wir haben noch Zeit. Schauen wir uns ein bisschen um." Sirius und Mexila wirkten unglücklich, aber nickten schließlich schweigend. In den ursprünglichen Zweiergruppen wollten sie jeweils ein halbe Stunde in entgegengesetzte Richtungen laufen. Wenige Zeiteinheiten später marschierten Mexila und Red durch die fahle Helligkeit. Die Lampe brauchten sie nicht mehr. "Bist du gar nicht müde?" Die Frage der Xamaer durchbrach die Stille. Red zuckte mit den Schultern. "Im Moment eher hungrig. Die Müdigkeit spüre ich erst, wenn ich mich ausruhe." ,da stoppte Red plötzlich, deutete nach vorn, "Da, schau! Ein Ausgang." Durch eine schmalen Spalt im Fels waren Sterne am Nachthimmel zu sehen. Red war vorsichtig und flüsterte Mexila zu: "Falls da draußen irgendwer oder irgendwas ist, sollte die Überraschung auf unserer Seite sein." Die Xamaer nickte stumm. Mit dem Rücken an der Wand und schußbereiten Waffen bewegten sich die Frauen auf die Öffnung zu. Die Leuchtkraft des Gesteins ließ nach, je näher sie dem Ausgang kamen. Ungleichmäßig nahm auch die Breite des Ganges ab. Die Felsvorsprünge boten gute Deckung.
'Was soll da schon sein? Wahrscheinlich landen wir mitten im Wald.'
Red konnte sich die wachsende Unruhe nicht erklären. Draußen schien es ruhig zu sein. Nichts deutete auf Schwierigkeiten hin.
'Sei vorsichtig. Irgendwas ist seltsam.'
Direkt vor der Öffnung zog frische Luft hinein. Mexila lehnte an der gegenüberliegenden Wand und blickte zu Red, die in die Dunkelheit vor der Höhle spähte. "Bleib hier. Ich schau mich um.", flüsterte die Elitäre und trat ins Freie. Aufmerksam erkundeten ihre Augen die Umgebung, konnten keine Gefahren entdecken. Sie horchte angestrengt. Es blieb still. Als nach weiterem Abwarten nichts alarmierendes passierte, holte Red schließlich Mexila. "Eine Schlucht.", stellte die Wissenschaftlerin fest. "Seltsame Gewächse.", bemerkte Red, "Erinnern mich an Brombeersträucher." Die Pflanzen bedeckten die sichtbare Fläche zwischen den steilen Felswänden, bildeten eine kniehohe Gestrüppdecke. "Das ist bestimmt ein Ausläufer. Wahrscheinlich ist die Schlucht viel größer - wie ein trockener Flusslauf.", vermutete Mexila, während sie die stachlige Vegetation betrachtete, "Das Zeug hat richtig viele Dornen." Red nickte. "Hmm, leider. Trotzdem sollten wir uns ein wenig umschauen."
"Es ist kalt.", Mexila wirkte unschlüssig. "Kein Wunder, wir sind klatschnass.", dann betrachtete Red die Xamaer und ein Lächeln erschien, "Du kannst warten. Ich geh allein. Dauert nicht lange." Unsicher zuckte Mexila mit den Schultern, meinte nach einigen Augenblicken allerdings entschlossen: "Nein, ich komme mit, aber lasse bitte die Lampe aus. Der Mond ist hell
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