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Red Leights Trinita (German Edition)

Red Leights Trinita (German Edition)

Titel: Red Leights Trinita (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Zinski
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genug." Mit einem Nicken bestätigte der Leutnant: "Verstanden, Sir." Die Frauen bemühten sich, so leise wie möglich das Gestrüpp zu durchdringen. Das gestaltete sich schwieriger als erwartet. Zuerst versuchte sie, mitten durch zu gelangen, aber der Stoff ihrer Kleidung hatte dem widerspenstigen Geflecht nichts entgegenzusetzen. Bald mussten sie aufgeben. Im nächsten Versuch probierten sie es dicht an der Felswand. "Verdammtes, stachliges Zeug!", fluchte Red leise. Ihre Beine waren zerkratzt. Aus den kleinen Wunden tropfte Blut. Das Fortbewegen gestaltete sich schwierig, aber wenigstens kamen sie vorwärts. Nach zweihundert Metern hatten sie das Ende des stachligen Teppichs erreicht. Dahinter änderte sich der Untergrund abrupt, denn das Wurzelwerk stabilisierte den Boden nicht mehr. Red, die gerade überlegte, wie sie den drei Meter tiefen Abhang am besten überwinden konnte, rief plötzlich erschrocken: "Mexila! Nicht!" Gerade hatte sich die Xamaer über die Schulter der Elitären gelehnt. Dadurch verlor Red den Halt und schlitterte mit dem lockeren Boden abwärts. Sie hielt sich auf den Füßen, während Mexila stolperte und bäuchlings herunterrutschte. "Ist alles in Ordnung?", fragte Red besorgt, während sie der Xamaer beim Aufstehen half. Mexila betrachtete ihre zerschundenen Hände und antwortete abwesend: "Ich bin froh, dass Mexur nicht hier ist.", ein unsicheres Lächeln erschien, "Den Spott könnte ich heute nicht ertragen."
    "Wenn du dir weh tust, verspottet er dich?", fragte Red ungläubig. "Sicher. Wenn ich nicht tot oder schwer verletzt bin, immer. Mexur ist von Natur aus gemein." Red grinste und dachte an ihre Geschwister.
    'Meine Kleinen nutzen in dieser Hinsicht auch jede Gelegenheit. Da unterscheiden sich die Spezies gar nicht.'
    "Familie kann man sich nicht immer aussuchen.", meinte Red kurz und sah sich um. Auch Mexila blickte zurück. "Von dem Eingang ist hier unten gar nichts zu sehen."
    "Hm, gut so. - Gehen wir ein Stück.", beschloss die Elitäre und lief los, ohne eine Antwort abzuwarten. Das schmale Seitental stieß bald auf eine deutlich größere Schlucht. Mexila flüsterte: "Ich denke, ich hatte recht. Das sieht aus wie ein ehemaliger Flusslauf." Red nickte stumm. Sie wandten sich nach rechts und liefen weiter. Das Tal war mehr als doppelt so breit. Vereinzelt oder in kleinen Gruppen wuchsen die widerspenstigen Sträucher. Überall lagen Felsen und Geröllhaufen. Die Leutnant lauschte angestrengt.
    'Irgendwas ist da?'
    "Hörst du das?" Mexila antwortete erst nach einem Moment. "Der Wind?" Red schüttelte den Kopf. "Da ist es wieder. Ein Brummen - wie Gleitergeräusche."
    "Wo soll ein Gleiter herkommen? Hier ist niemand. Wir sind allein", zweifelte Mexila.
    'Es ist hinter uns. Kommt näher. Mist!'
    Red ahnte es, blickte sich um und sah gerade Scheinwerfer hinter einem Geröllhaufen auftauchen. "Geländefahrzeug! Geh in Deckung!", flüsterte der Leutnant. Die Xamaer blickte sich verschreckt um. Red entsicherte ihre Waffe, während sie in die Hocke ging. "Das sind Piraten! Los, geh in Deckung, Mexila!" Red zog an dem Arm, aber die Xamaer bewegte sich nicht. Das Fahrzeug stoppte vor dem kleinen Seitental, aus dem sie gekommen waren. Panisch schaute Mexila zu dem Licht, rührte sich nicht. Als sich der Gleiter erneut in Bewegung setzte, riß Red die versteinerte Frau zu Boden und drängte sie in Richtung einer Gebüschgruppe. Nach einigen Sekunden lagen beide zwischen stachligen Sträuchern, die im Schatten der Felsen wuchsen. Wachsam spähte Red ins Dunkel, zielte auf das Fahrzeug. Inständig hoffte sie, dass die Insassen nichts bemerkt hatten. Schließlich verstummten die Geräusche. Ruhig wartete der Leutnant ab. "Ich sage dir, hier war was. Ein Schatten hat sich bewegt.", lallte eine merkwürdig quietschende Stimme.
    'Der ist betrunken! Unser Glück. Jetzt haut ab.'
    Eine tiefe, brummende Stimme antwortete: "Du bist besoffen, Tschorak. Siehst  Geister. Wer soll hier sein?"
    "Ich bin kein Tschorak und da war was.", krächzte der Andere beleidigt. Die tiefe Stimme wirkte genervt. "Lass uns zurück. Hier ist nichts. Unser Wachbereich endet am kleinen Weg." Der Gleiter startete. Beim Wenden kam der Lichtstrahl des Fahrzeuges dem Versteck gefährlich nah. Red presste sich fest an den Boden und visierte den Fahrer an. Bewegungslos wartete sie, bis der Wagen hinter dem Geröll verschwunden war.
    'Glück gehabt.'
    Red setzte sich. "Das war verdammt knapp." Zitternd richtete sich Mexila auf.

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