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Red Leights Trinita (German Edition)

Red Leights Trinita (German Edition)

Titel: Red Leights Trinita (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Zinski
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zu sein - funktionierte das InterstellarCom der Station nicht mehr, weil von wichtigen Bestandteilen der Konsole nur Trümmer übrig waren. Jemand hatte mit roher Gewalt außerplanetarischen Kontakt verhindern wollen. Ein Versuch, die Schäden zu beheben, scheiterte recht zügig an den fehlenden Ersatzteilen.
    Red lag im Bett und zerbrach sich den Kopf, um eine Erklärung zu finden, die Comander Lead entlasten würde. Statt zu schlafen, wälzte sie sich von einer Seite auf die andere. Schließlich trieb die Unruhe den Leutnant aus der Kabine. Sie spazierte durch das Halbdunkel, vorbei an den Unterkünften ihrer Gefährten, hinauf in die Zentraleinheit. Dort setzte sie sich in den bequemen Stuhl des kommandierenden Offiziers, öffnete das riesige Panoramafenster und genoss den Ausblick. Der Verstoß gegen die Vorschriften - der Stuhl in der Mitte des Raumes war ausschließlich elitären Majoren oder hochrangigeren Offizieren vorbehalten - belastete ihr Gewissen kaum. Immerhin war Red Leight der ranghöchste, elitäre Offizier auf dieser Station und damit oblag ihr die volle Befehlsgewalt. Beim Gedanken, dies durchsetzen zu wollen, musste sie lachen.
    'Ich sollte befehlen. - Ja, sollte ich, aber... Nein, das wär irgendwie lächerlich. Die haben viel mehr Erfahrung. Auch das doofe Reden halten, Leute schikanieren und überhaupt - die ganze blöde Verantwortung... da könnte ich gar nicht mehr schlafen. Das wär nicht hilfreich. - Obwohl Elitäre eigentlich nur Befehle von Elitären entgegennehmen dürfen. - Naja, Realität und Ausbildung liegen nicht unbedingt nah beieinander - zumindest in meinem Fall nicht.'
    Die Vorstellung, Naro und Swon Anweisungen geben zu müssen, ließ den elitären Leutnant noch eine Weile vor sich hinkichern.
    'Ojee, die würden in Lachen ausbrechen - genau wie der Rest. Ich würde mich total blamieren.'
    Lächelnd schaute Red durch das Panoramafenster in die Sterne. Die Erde kam ihr in den Sinn. Sie dachte an ihr kleines Häuschen mit der Holzbank neben der Tür, dem steineren Kamin im Wohnzimmer und dem gemütlichen Sofa mit der bunten Kuscheldecke davor.
    'Ich sollte jetzt bei Mama sein. Nach zwei Jahren wäre es wirklich Zeit gewesen. Die werden ziemlich böse sein, dass ich mich nicht mehr gemeldet habe - aber ich durfte ja nicht. - Tie, Cem und die Kleinen, und Papa - alle haben sich extra Zeit genommen und sind zu Hause - am Strand, im Wald oder auf dem Hof. Nur ich nicht. Mal wieder nicht. Oh, sie werden böse sein zu Hause. Dabei wollte ich so gerne hin - ich wollte im Meer baden, mit Papa, Bu und Tie durch den Wald laufen, ein bisschen Musik machen, Berlin besuchen und Cocktails schlürfen - Ach man, ich wäre echt gern zu Hause!'
    Die Gedanken hinterließen Traurigkeit. Im ersten Jahr an der Akademie hatte Red sich ähnlich verloren gefühlt. In dem Moment beendete ein schrilles Pfeifen die Melancholie. Überall flackerten Lichter auf und öffneten sich Holoschirme, weil die Zentraleinheit in den Aktivmodus wechselte.
    'Oh verdammt, Sicherheitsalarm!'
    Red war aufgesprungen, wischte sich mit dem Jackenärmel Tränen weg und versuchte herauszufinden, worauf das Sicherheitssystem reagiert hatte. Kurz darauf öffnete sich die Tür. Regier Swon Dschrib stürmte herein. Reds Anwesenheit schien sie nicht zu überraschen. "Was ist los?"
    "15 Schiffe aus Richtung 3.3. Nähern sich mit hoher Geschwindigkeit.", antwortete Red, ohne von den taktischen Bildschirmen aufzuschauen. Die anderen Erwählten erschienen ebenfalls. Sofort besetzte Naro Wrug Furl den Stuhl in der Mitte, schloss das Panoramafenster und öffnete den riesigen Frontschirm, auf dem die Bilder der Außensensoren angezeigt wurden. Noch gab es nichts, außer dem sternenbedeckten Nachthimmel zu sehen. Die künstliche Stimme der automatischen Kommunikation, die Sirius Pela bereits eingeschaltet hatte, forderte die Schiffe auf sich zu identifizieren. Eine Reaktion blieb aus. Mexur überflog die letzten Protokolleinträge. "Es gab interstellaren Verkehr - innerhalb der letzten zwei Stunden.", bemerkte der Xamaer erstaunt. Seine Schwester prüfte die aktuellen Sensorendaten und erklärte: "Keine Tachionenspuren an diesen Schiffen. Deren D-Antrieb wurde lange nicht benutzt." Die Computerstimme versuchte, weiterhin erfolglos, Kontakt aufzunehmen. "Unsere Waffen sind einsatzbereit.", verkündete Swon. Naro blieb ruhig. "Warten wir erstmal ab. Schließ die Dockanlagen, Greg!" Der Techniker nickte und kümmerte sich um die Sicherung des

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