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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Nachricht auf ihn, die er rasch dechiffrierte: Er würde unter Oberst Roschdestwenski arbeiten. Das überraschte ihn nicht sonderlich. Aleksei Nikolai’tsch war Andropows Schoßhündchen. Und das war vermutlich nicht der schlechteste Posten, dachte der Agent. Man musste nur den Chef bei Laune halten, und wahrscheinlich stellte Juri Wladimirowitsch nicht solche Ansprüche, wie sie dieses Schwein Berija gestellt hatte. Die Parteileute mochten es vielleicht in manchen Dingen übergenau nehmen, aber andererseits wusste jeder, der im Parteisekretariat tätig gewesen war, wie man mit anderen zusammenarbeitete. Die Ära Stalin war endgültig vorbei.
    Dann sah es also ganz so aus, als müsste er ein Attentat planen, dachte Bubowoi. Wie würde Boris Strokow das wohl aufnehmen? Strokow war durch und durch Profi und neigte weder zu Emotionen noch zu Gewissensbissen. Für ihn war Dienst gleich Dienst. Aber diese Geschichte hatte deutlich größere Tragweite als alles, womit er während seiner bisherigen Tätigkeit für den Dirzhavna Sugurnost zu tun gehabt hatte. Ob Strokow beunruhigt oder gereizt reagieren würde? Das zu beobachten war bestimmt interessant. Seinem bulgarischen Kollegen haftete eine Kälte an, die Bubowoi sowohl verunsicherte als auch beeindruckte. Es war immer praktisch, auf seine besonderen Fähigkeiten zurückgreifen zu können. Und wenn das Politbüro diesen lästigen Polen aus dem Weg geräumt haben wollte, dann musste er eben sterben. Wirklich dumm für ihn, aber wenn stimmte, woran er glaubte, wurde er sowieso als heiliger Märtyrer direkt in den Himmel befördert. Und das musste doch der geheime Wunsch eines jeden Geistlichen sein.
    Bubowoi machten nur die politischen Auswirkungen Sorgen. Da sie bestimmt gewaltig wären, konnte es ihm nur recht sein, dass er bei dieser Operation nur eine Randfigur darstellte. Wenn die Geschichte schief ging, tja, dann war es nicht seine Schuld. Dass Strokow aufgrund seines Lebenslaufs der geeignetste Mann für diese Aufgabe war, ließ sich schwerlich leugnen, und das würde jeder Untersuchungsausschuss, so jemals einer eingesetzt werden sollte, bestätigen können. Er, Bubowoi, hatte den Vorsitzenden gewarnt, dass ein Schuss, egal, aus welcher Distanz abgefeuert, nicht zwangsläufig tödlich sein musste. Das sollte er unbedingt in
eine Mitteilung einflechten, damit diese offizielle Einschätzung in der dünnen Papierspur von Operation 15-8-82-666 enthalten wäre. Er wollte sie selbst aufsetzen und per Diplomatengepäck an die Zentrale schicken – und zu seiner Absicherung eine Kopie im Safe seines Büros aufbewahren.
    Aber zunächst hieß es erst einmal abzuwarten, ob das Politbüro die Operation überhaupt genehmigen würde. Ob sich diese alten Waschweiber auf so etwas einließen? Das war die Frage – und er war sich keineswegs sicher, wie die Antwort darauf ausfallen würde. Breschnew war senil. Machte ihn das blutrünstig oder eher vorsichtig? Es hieß, Juri Wladimirowitsch war der designierte Nachfolger. Wenn das stimmte, war dies die Gelegenheit für ihn, sich seine Sporen zu verdienen.
     
    »Und, Michail Jewgeniewitsch, werden Sie mich morgen unterstützen?« , fragte Andropow bei einem Drink in seiner Wohnung.
    Alexandrow schwenkte den teuren braunen Wodka in seinem Glas. »Suslow wird morgen nicht dabei sein. Es heißt, seine Nieren machen nicht mehr mit, und er hat höchstens noch zwei Wochen zu leben«, antwortete der Chefideologe, um Zeit zu gewinnen. »Werden Sie mich denn, was die Frage seiner Nachfolge angeht, unterstützen?«
    »Müssen Sie da noch fragen, Mischa?«, erwiderte der KGB-Chef. »Natürlich werde ich Sie unterstützen.«
    »Sehr gut. Also, wie hoch sind die Erfolgsaussichten bei dieser Operation?«
    »Etwa fünfzig zu fünfzig, wenn ich meinen Leuten Glauben schenken darf. Wir werden die Ausführung einem bulgarischen Offizier übertragen, aber der Attentäter wird aus Sicherheitsgründen ein Türke …«
    »Ein Kameltreiber?«, unterbrach Alexandrow scharf.
    »Mischa, der Mann, der es tun wird, wird höchstwahrscheinlich gefasst werden – allerdings tot, so wie wir es geplant haben. Bei einer solchen Mission ist es für den Attentäter praktisch ausgeschlossen zu entkommen. Deshalb können wir keinen unserer eigenen Leute dafür verwenden. Die Begleitumstände der Mission erlegen uns gewisse Beschränkungen auf. Im Idealfall würden wir einen für so etwas ausgebildeten Scharfschützen einsetzen – von der
Spetsnaz zum

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