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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Rückspiegeln aufgeteilt. Wenn ihnen jemand folgte, dann ein Unsichtbarer. »Nein.«

    »Gut.« Sie drehte die Musik etwas leiser. »Weißt du, mir gefällt die Musik auch, Ed, aber meine Ohren!«
    »Aber sicher, Schatz. Ich muss heute Nachmittag noch mal ins Büro.«
    »Wieso?«, fragte sie in einem pikierten Ton, den jeder Ehemann auf der Welt kennt.
    »Ich muss noch etwas Schreibkram von gestern aufarbeiten…«
    »Und du willst die Baseball-Ergebnisse nachsehen, gib’s zu«, schmollte sie. »Ed, warum kriegen wir in unserem Wohnblock eigentlich keine Satellitenschüssel?«
    »Sie versuchen es, aber die Russen machen Schwierigkeiten. Die haben Angst, wir könnten sie zu Spionagezwecken nutzen«, fügte er verächtlich hinzu.
    »Mein Gott, sind die eigentlich noch zu retten?« Das nur für den Fall, dass der KGB einen wirklich cleveren Burschen losschickte, der nachts auf dem Parkplatz herumschlich und die Autos verwanzte, ohne dass die Foleys es anderntags merken konnten.
     
    Cathy nahm Sally und den kleinen Jack mit nach draußen. Anderthalb Häuserblocks weiter, am Fristow Way, war ein Park, in dem es zu Sallys Unterhaltung ein paar Schaukeln gab und für den kleinen Knirps Gras, das er ausreißen und zu essen versuchen konnte. Er hatte gerade herausgefunden, wie er von seinen Händen, wenn auch eher schlecht als recht, Gebrauch machen konnte. Jedenfalls wanderte alles, was den Weg in seine kleine Faust fand, sofort in seinen Mund weiter, ein Sachverhalt, den alle Eltern auf der Welt zur Genüge kennen. Dessen ungeachtet war es eine Gelegenheit, dass die Kinder ein wenig an die Sonne kamen – die Winternächte hier würden lang und dunkel werden –, und im Haus herrschte für eine Weile Ruhe, sodass Jack ungestört an seinem Halsey-Buch arbeiten konnte.
    Er hatte sich bereits eins von Cathys medizinischen Fachbüchern ausgeliehen, Grundlagen der Inneren Medizin , um sich über Gürtelrose zu informieren, eine Hautkrankheit, die den amerikanischen Admiral zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt geplagt hatte. Dem Abschnitt über das mit Windpocken zusammenhängende Leiden nach zu schließen, musste es für den nicht mehr ganz jungen Marineflieger wie eine mittelalterliche Folter gewesen sein.
Und das umso mehr, als sein geliebter Flugzeugträgergefechtsverband, die Enterprise und die Yorktown , ohne ihn in ein größeres Gefecht aufbrechen mussten. Aber er hatte es wie ein Mann getragen  – die einzige Art, die für William Frederick Halsey jr. jemals in Betracht gekommen war – und zudem empfohlen, seinen Freund Raymond Spruance seinen Platz einnehmen zu lassen. Die beiden Männer hätten schwerlich unterschiedlicher sein können. Halsey, der bodenständige, trinkende, kettenrauchende Ex-Footballspieler, und Spruance der distinguierte Nichtraucher, Antialkoholiker und Intellektuelle, der in dem Ruf stand, nie im Zorn seine Stimme zu erheben. Aber sie waren dicke Freunde geworden und sollten sich später im Krieg im Oberkommando über die Pacific Fleet ablösen, indem sie sie von Third Fleet in Fifth Fleet umbenannten und dann wieder zurück, als das Oberkommando erneut gewechselt wurde. Das, dachte Ryan, war ein unübersehbarer Hinweis, dass auch Halsey ein Intellektueller gewesen war und nicht der polternde Haudegen, als den ihn die zeitgenössische Presse hingestellt hatte. Ein Intellektueller wie Spruance hätte sich nicht mit einem Holzkopf angefreundet. Aber ihre Stäbe hatten sich angefaucht wie zwei um eine rollige Katze kämpfende Kater.
    Ryan hatte Halseys eigene Äußerungen über die Krankheit vorliegen, obwohl das, was er wirklich gesagt hatte, von seinem Herausgeber und Koautor abgeschwächt worden sein musste, da Bill Halsey mit ein paar Glas Schnaps hinter der Binde normalerweise tatsächlich wie ein Oberbootsmann dahergeredet hatte – wahrscheinlich einer der Gründe, warum ihn die Journalisten so gemocht hatten. Er hatte immer guten Schreibstoff geliefert.
    Seine Aufzeichnungen und einige Quellendokumente lagen neben Jack Ryans Apple-IIe-Computer. Jack benutzte WordStar als Textverarbeitungsprogramm. Es war ziemlich kompliziert, aber um einiges besser als eine Schreibmaschine. Er überlegte, welcher Verlag für das Buch am besten wäre. Zwar schielte die Naval Institute Press schon wieder danach, aber wenn er ehrlich war, hätte er ganz gern ein größeres Verlagshaus beauftragt. Doch erst einmal musste er das verflixte Buch fertig schreiben. Und deshalb zwang er sich wieder

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