Red Rabbit: Roman
Regeln, er ist ein ehemaliger Marine, der sogar zu denken in der Lage ist, während er spricht, und er wird ziemlich bald einer unserer Staranalysten sein.« Greer hielt inne. »Er ist so ziemlich der beste junge Mitarbeiter, der mir seit einigen Jahren untergekommen ist, und ich verstehe wirklich nicht, was Sie an ihm auszusetzen haben, Robert.«
»Basil mag ihn«, versetzte Moore, »und Basil kann man schwer was vormachen.«
»Wenn ich Jack das nächste Mal sehe, würde ich ihm gern über ROTER TOD Bescheid sagen.«
»Tatsächlich?«, sagte Moore. »Das ist doch weit über seiner Gehaltsstufe.«
»Arthur, er hat mehr Ahnung von Wirtschaftsdingen als sonst jemand, über den ich im DI verfüge. Ich habe ihn nicht in meine Wirtschaftsabteilung gesteckt, damit er da sein Licht unter den Scheffel stellt. Bob, wenn Sie die Sowjetunion – ohne einen Krieg – zum Zusammenbruch bringen wollen, dann werden Sie das nur schaffen, indem Sie ihre Wirtschaft lahm legen. Ryan hat bereits einen Haufen Geld verdient, weil er sich mit so was auskennt. Ich sage Ihnen, er weiß, wie man die Spreu vom Weizen trennt. Vielleicht fällt ihm eine Möglichkeit ein, ein Weizenfeld abzubrennen. Außerdem, was kann es schon schaden? Ihr Projekt ist doch rein hypothetischer Natur, oder nicht?«
»Also?« Der DCI wandte sich Ritter zu. Schließlich hatte Greer Recht.
»Na schön, meinetwegen«, lenkte der DDO ein. »Dass er mir aber trotzdem nicht gleich mit der Washington Post darüber spricht! Wir wollen nicht, dass diese Idee in aller Öffentlichkeit breitgetreten wird. Der Kongress und die Öffentlichkeit bekämen einen Anfall.«
»Jack und mit der Presse reden?«, sagte Greer. »Sehr unwahrscheinlich. Er ist nicht der Mann, der sich bei anderen einschmeichelt, uns eingeschlossen. Er ist jemand, dem wir, glaube ich, trauen können. Um ihn abzuwerben, hat nicht mal der ganze russische KGB genügend Geld – was ich über mich nicht behaupten würde«, fügte er scherzhaft hinzu.
»Ich werde mir merken, dass Sie das gesagt haben, James«, sagte Ritter seinerseits mit einem schmalen Lächeln. Solche Witze hörte man in Langley, wenn überhaupt, nur auf der siebten Etage.
Kaufhäuser waren überall auf der Welt gleich, und das GUM war angeblich die Moskauer Entsprechung zu Macy’s in New York. Theoretisch , dachte Ed Foley, als er den Haupteingang passierte. Genauso, wie die Sowjetunion theoretisch eine freiwillige Union von Republiken war und Russland theoretisch eine Verfassung hatte, die höher rangierte als der Wille der Kommunistischen Partei der Sowjetunion. Und theoretisch gab es auch den Osterhasen, dachte er, während er sich umsah.
Sie fuhren mit der Rolltreppe in den ersten Stock – es war ein altes Modell, mit dicken Holzstufen statt solchen aus Metall, wie sie
im Westen seit langem üblich waren. Die Pelzabteilung befand sich rechts hinten, und wie ein erster flüchtiger Blick zeigte, machte die Auswahl gar keinen so schlechten Eindruck.
Einen solchen machte auch der Iwan nicht, der genauso angezogen war wie in der Metro. Vielleicht sein bester Anzug? dachte Foley. Wenn dem so war, sollte er zusehen, dass er schleunigst in ein westliches Land kam.
Abgesehen von der bestenfalls mittelmäßigen Qualität der Waren in diesem Laden hier, waren Kaufhäuser überall gleich, auch wenn im GUM die einzelnen Abteilungen aus halb unabhängigen Einzelgeschäften bestanden. Aber ihr Iwan war schlau. Er hatte ein Treffen in einem Teil des Kaufhauses vorgeschlagen, in dem es hochwertige Produkte gab. Seit Jahrtausenden war Russland ein Land der kalten Winter, ein Land, in dem sogar Elefanten Pelzmäntel gebraucht hätten, und da 25 Prozent des menschlichen Blutes ins Gehirn wanderten, brauchten Menschen Mützen. Die anständigen Pelzmützen hießen shapkas . Das waren Kopfbedeckungen, die zwar keine genau definierte Form hatten, aber dem Zweck dienten, das Gehirn nicht einfrieren zu lassen. Die wirklich guten bestanden aus Bisamrattenfell – Nerz und Zobel gab es nur in exklusiven Spezialgeschäften, wo der Zutritt hauptsächlich reichen Frauen vorbehalten war, den Ehefrauen und /oder Geliebten von Parteibonzen. Die edle, in Sümpfen lebende Bisamratte roch zwar – nun ja, der Geruch wurde irgendwie aus dem Fell entfernt, damit der Träger der Mütze nicht mit einer überfluteten Müllkippe verwechselt wurde – und hatte ein sehr feines Fell mit hervorragenden isolierenden Eigenschaften. Also schön, eine Ratte mit
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