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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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»und dann Westminster Bridge Road einhundert.«
    »Ist das nicht die Zentrale von MI-6, Sir?«
    »Wie bitte?«, fragte Ryan unschuldig.
    »Na, Universal Export, Sir. Das Hauptquartier von James Bond.« Er kicherte und fuhr los.
    Nun, die CIA-Abfahrt am George Washington Parkway war auch nicht mehr durch das Schild mit der NATIONAL HIGHWAY ADMINISTRATION gekennzeichnet, dachte Ryan. Cathy fand die Bemerkung des Fahrers ziemlich witzig – vor Londoner Taxifahrern ließ sich eben nichts geheim halten. In der großen Unterführung vor dem Hammersmith stieg Cathy aus. Der Fahrer wendete und fuhr die wenigen Blocks bis zum Century House. Ryan betrat das Gebäude, ging an Sergeant Major Canderton vorbei und hinauf in sein Büro.
    Kaum war er dort angelangt, warf er, noch bevor er seinen Regenmantel ausgezogen hatte, den Daily Telegraph vor Simon auf den Schreibtisch.
    »Ich habe es gelesen, Jack«, sagte Harding.
    »Wer hat geredet?«
    »Weiß man nicht genau. Wahrscheinlich jemand vom Außenministerium. Es hat unsere Informationen. Oder vielleicht war’s jemand aus dem Büro der Premierministerin. Sir Basil ist darüber gar nicht erfreut«, fügte Harding hinzu.
    »Es hat also niemand die Zeitung informiert?«
    »Nein. Wir haben nichts davon gewusst, bis das Blatt heute morgen erschienen ist.«

    »Ich dachte, hier hätten die Medien ein besseres Verhältnis zur Regierung.«
    »Meistens schon, weshalb ich auch glaube, dass es jemand aus dem Büro der Premierministerin war, der etwas hat durchsickern lassen.« Harding klang aufrichtig, allerdings ertappte sich Jack dabei, dass er versuchte, im Gesicht seines Gegenübers zu lesen. Doch darin war seine Frau eindeutig besser als er. Er hatte zwar das Gefühl, dass Harding nicht ganz so aufrichtig war, wie er sich gab, aber darüber konnte sich Jack wohl am wenigsten beklagen, nicht wahr?
    »Was Neues reingekommen heute Nacht?«
    Harding schüttelte den Kopf. »Nichts sonderlich Interessantes. Auch nichts über diese Operation BEATRIX. Haben Sie Ihrer Frau schon von Ihrer bevorstehenden Reise erzählt?«
    »Ja, aber irgendwie hat sie mich durchschaut.«
    »Die meisten Frauen können das, Jack.« Harding lachte herzlich.
     
    Zaitzew saß ebenfalls an seinem Schreibtisch und hatte einen Stapel Mitteilungen vor sich, die sich zwar im Detail von denen in London unterschieden, ansonsten aber doch sehr ähnlich waren: Berichte von Agenten, die die unterschiedlichsten Informationen von im Ausland lebenden Landsleuten übermittelten. Er hatte unzählige Namen und unzählige geheime Details über Operationen in seinem Kopf gespeichert, darunter die richtigen Namen von einigen Agenten und die Decknamen zahlloser anderer.
    Wie schon an den vorangegangenen Arbeitstagen nahm er sich die Zeit, alle neu eingegangenen Mitteilungen zu lesen, bevor er sie nach oben weiterleitete, wobei er darauf vertraute, dass sein trainiertes Gedächtnis alle wichtigen Einzelheiten speichern würde.
    Einige Nachrichten enthielten natürlich Informationen, die verschlüsselt waren. So wie es aussah, hatte der KGB einen Maulwurf in der CIA, doch Zaitzew kannte lediglich seinen Decknamen: TRUMPET. Selbst die Daten, die er übermittelte, waren mehrfach verschlüsselt, nicht zuletzt per Einmal-Block. Doch die Informationen waren für einen Oberst im sechsten Stock bestimmt, der auf CIA-Untersuchungen spezialisiert war und eng mit dem Zweiten Hauptdirektorat zusammenarbeitete. Das legte die Vermutung nahe, dass TRUMPET dem KGB etwas mitzuteilen
hatte, an dem das Zweite Hauptdirektorat interessiert war, im Klartext, an Agenten, die direkt hier in Moskau für die CIA arbeiteten. Zaitzew fröstelte unwillkürlich. Doch die Amerikaner, mit denen er gesprochen hatte … er hatte sie gewarnt, dass ihre Nachrichtenübermittlung nicht sicher war, weshalb man Mitteilungen über ihn nur einer sehr kleinen Zahl von Leuten zukommen lassen würde. Und er wusste auch, dass man TRUMPET Unsummen bezahlte und er aus diesem Grund kaum ein höherer CIA-Beamter sein konnte, die, wie Zaitzew mutmaßte, ohnehin ein sehr gutes Gehalt bekamen. Ein Agent, der aus ideologischen Gründen zum Verräter wurde, hätte ihm Anlass zur Besorgnis gegeben, aber solche gab es in Amerika nicht, jedenfalls nicht, soweit er wusste – und wenn es jemand wissen musste, dann doch er, nicht wahr?
    In einer Woche oder vielleicht sogar früher, sagte er sich, bin ich im Westen und somit in Sicherheit. Er hoffte, dass seine Frau nicht völlig

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