Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Erwartung seiner Ankunft nicht abgeschlossen. Seine Krawatte musste als Erstes dran glauben, als er in Richtung Küche ging.
    »Daddy!«, rief Sally und warf sich ihm in die Arme. Jack hob sie hoch und wurde umarmt. »Wie geht’s meinem großen Mädchen?«
    »Gut.«
    Cathy stand am Herd und machte Abendessen. Ryan ließ Sally auf den Boden hinunter und gab seiner Frau einen Kuss. »Wie kommt es eigentlich«, fragte er, »dass du immer vor mir zu Hause bist? In Amerika war es doch meistens umgekehrt.«
    »Die Gewerkschaften sind daran schuld«, antwortete sie. »Hier macht jeder pünktlich Feierabend, und normalerweise heißt ›pünktlich‹ ziemlich früh – nicht wie im Hopkins.« Wo, fügte sie im Stillen hinzu, so gut wie alle Überstunden machten.

    »Muss schön sein, geregelte Arbeitszeiten zu haben.«
    »Nicht mal Dad geht so früh nach Hause, aber hier tun das alle. Und die Mittagspause dauert eine ganze Stunde, von der man die Hälfte nicht im Krankenhaus ist. Dafür«, gab sie zu, »ist das Essen etwas besser.«
    »Was gibt es zum Abendessen?«
    »Spaghetti.« Ryan entdeckte zusätzlich einen Topf voll mit ihrer speziellen Hackfleischsoße. Auf der Arbeitsplatte lag ein Baguette.
    »Wo ist der kleine Mann?«
    »Im Wohnzimmer.«
    »Aha.« Ryan ging hinüber. Klein Jack befand sich in seinem Kinderbett. Er hatte gerade gelernt, sich aufzusetzen – an sich war es dafür noch etwas früh, aber seinen Vater störte das nicht im Geringsten. Klein Jack war umringt von Spielsachen, die der Reihe nach in seinen Mund wanderten. Er blickte mit einem zahnlosen Grinsen zu seinem Vater auf, womit er sich natürlich verdiente, hochgehoben zu werden. Klein Jacks Windel fühlte sich trocken und frisch an. Wahrscheinlich hatte Miss Margaret sie ihm gewechselt, bevor sie nach Hause fuhr – wie immer, bevor Jack von der Arbeit heimkam. Sie machte ihre Sache recht gut. Sally mochte sie, und das war letztlich das Entscheidende. Ryan setzte seinen Sohn wieder ab, worauf der Kleine sich erneut einer Plastikrassel und dem Fernseher zuwandte – er liebte Werbung. Ryan ging ins Schlafzimmer, um sich etwas Bequemeres anzuziehen, dann kehrte er in die Küche zurück. In diesem Moment ertönte, zu aller Überraschung, die Türglocke. Ryan öffnete.
    »Dr. Ryan?«, sagte eine Stimme mit amerikanischem Akzent. Es war ein Mann, der in etwa Ryans Größe und Statur hatte. Er trug ein Sakko mit Krawatte und hielt eine große Schachtel in den Händen.
    »Ja, der bin ich.«
    »Ich bringe Ihre STU, Sir«, erklärte der Mann. »Ich arbeite in der Botschaft. Mr Murray hat mich geschickt.«
    Es war eine würfelförmige Pappschachtel mit etwa 75 Zentimeter Seitenlänge und ohne jeden Aufdruck. Ryan ließ den Mann ins Haus und führte ihn direkt in sein Arbeitszimmer. Es dauerte etwa drei Minuten, um das abhörsichere Telefon aus der Schachtel zu befreien. Es wurde neben Ryans Apple-IIe-Computer platziert.

    »Sind Sie von der NSA?«, fragte Ryan.
    »Ja, Sir. Zivilist. Davor war ich bei der Army Security Agency, E-5. Bin dann aber ausgestiegen und habe als Zivilist eine Gehaltserhöhung bekommen. Bin jetzt schon zwei Jahre hier. Übrigens, hier ist Ihr Chiffrierschlüssel.« Er reichte ihm das Plastikteil. »Wie so etwas funktioniert, wissen Sie ja, oder?«
    »Oh ja.« Ryan nickte. »Hab eins auf meinem Schreibtisch in der Stadt.«
    »Dann kennen Sie ja den Ablauf. Wenn irgendwas kaputtgeht, rufen Sie mich an.« Er reichte Ryan seine Karte. »Außer mir oder meinen Mitarbeitern ist es niemandem erlaubt, einen Blick ins Innere dieses Kastens zu werfen. Wenn es trotzdem dazu kommt, zerstört sich das System selbstverständlich selbst. Es fängt zwar nicht gleich Feuer, aber stinken tut’s schon ein bisschen – wegen des Kunststoffs. Tja, das war’s auch schon.« Er faltete die Schachtel zusammen.
    »Möchten Sie eine Cola oder etwas anderes?«
    »Nein, danke. Muss jetzt nach Hause.« Und schon ging der Kommunikationstechniker wieder nach draußen zu seinem Auto.
    »Was war das, Jack?«, fragte Cathy aus der Küche.
    »Mein abhörsicheres Telefon.« Ryan kehrte an die Seite seiner Frau zurück.
    »Wofür brauchst du das?«
    »Damit ich in Amerika anrufen und mit meinem Chef reden kann.«
    »Kannst du das nicht vom Büro aus?«
    »Du weißt doch, der Zeitunterschied. Und, na ja, es gibt ein paar Dinge, über die ich dort nicht sprechen darf.«
    »Geheimagentenkram«, schnaubte sie.
    »Ganz genau.« Wie die Pistole in seinem Kleiderschrank.

Weitere Kostenlose Bücher