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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Sasgen
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    »Hassen kannst du mich später.«
    Sie rannten die schmale Gasse entlang zu der breiteren Straße vor ihnen. Plötzlich standen sie auf der hellen lauten Straße und waren von lauter Menschen umgeben. Der kalte Nieselregen ließ die Straßen Kabukichos wie mit Juwelen besetzt blitzen. Beim Pink Pussy Club bog Scott in eine weitere Nebenstraße und einen kleinen Privatparkplatz ein, auf dem Tracy Ricks silbernen Lexus zwischen zwei BMWs abgestellt hatte. Scott hatte Sammy Shin für diesen Parkplatz zehntausend Yen bezahlt.
    »Du fährst«, forderte Scott sie auf, schloss den Wagen auf und stieg ein. Es stank darin durchdringend nach Ricks Rasierwasser.
    Tracy rührte sich nicht. »Du bist wirklich einfach ein Dreckskerl«, sagte sie. »Ich kenne dich nicht, Jake Scott. Ich hatte bislang keine Ahnung, wozu du fähig bist.«
    »Du weißt außerdem nicht, womit ich es hier zu tun habe.«
    »Was soll das denn schon wieder heißen? Dass das in Ordnung war, was du da drinnen getan hast?«
    Plötzlich ertönten aus verschiedenen Richtungen zugleich Polizeisirenen.
    »Trace, es bleibt uns keine Zeit für so was!«
    »Herrgott noch mal, Jake, was hast du hier eigentlich vor? Rettest du wieder mal die Welt?«
    »Nein, nur einen Teil davon.«

38
    I N DEN K ÜSTENGEWÄSSERN DES G ELBEN M EERES
    NICHT IDENTIFIZIERT blinkte noch lange, nachdem der Kontakt verschwunden war, am unteren Rand des Rubikon-Monitors. Deng Zemin konnte seinen Blick nicht davon losreißen. Ein U-Boot-Kontakt konnte nicht einfach von einer Sekunde auf die andere verschwinden. Allmählich, ja, das wohl, aber nicht so abrupt, als hätte ihn jemand ausgeschaltet. Aber genau das hatte er getan.
    Der Sonartechniker blickte verwirrt zu Zemin hoch und erwartete seine Befehle, doch dem rasten die Möglichkeiten durch den Kopf: Schallmaskierung, Interferenzen, Temperaturschwankungen, die Liste war endlos. Aber auch die Unfähigkeit des Rubikon-Systems, den Kontakt zu identifizieren, ließ ihm keine Ruhe.
    In der Datenbank des Rubikon waren die Identifizierungsmerkmale praktisch sämtlicher Kriegsschiffe der Welt gespeichert, und doch konnte sie einen Kontakt nicht identifizieren, der nach Zemins felsenfester Überzeugung ein nordkoreanisches U-Boot war. Die Volksrepublik Korea besaß insgesamt nur fünf U-Boote, deren Signaturen ausnahmslos jeder Marine der Welt bekannt waren. War es vielleicht möglich, überlegte Zemin, dass Nordkorea einen völlig neuen U-Boot-Typ mit einer super-fortschrittlichen Schalldämpfungstechnologie in Betrieb genommen hatte? Bisher war man allgemein davon ausgegangen, dass solche Technologien für dieses Land in völlig unerreichbarer Ferne lagen. War das wirklich der Fall? Der chinesische Geheimdienst hatte in der Vergangenheit die Fähigkeiten des nordkoreanischen Militärs schon oft unterschätzt. War das jetzt wieder geschehen?
    »Trennen Sie die letzten Kontakt-Koordinaten vom Zielverfolgungsmodul und lassen Sie ein Isolierungsprogramm laufen, um das genau zu analysieren, was wir haben«, befahl Zemin. »Vielleicht bekommen wir so Daten, mit denen wir ein neues Suchprogramm starten können.«
    Während sich die Sonarwache an die Rekonfiguration des Rubikon-Systems machte, um ein neues Suchprogramm für seine Datenbank zu starten, sah sich Zemin die spärlichen Ergebnisse noch einmal an, die er jetzt schon hatte.
    Das Ziel war mit langsamer Fahrt auf einem südlichen Kurs gefahren. Der Sonar hatte gemeldet, dass das Ziel zur Küste abgeschwenkt war. Hatten sie etwas gehört? Uns? Minuten später, bei einer Entfernung von etwas unter fünfzehntausend Meter, war das Ziel verschwunden. Eine erneute Überprüfung der Daten des Rubikon könnte einen Hinweis darauf liefern, wo in Küstennähe man eine neue Suche beginnen könnte.
    »Ihre Befehle, Kapitän …?«, meldete sich schüchtern der Erste Offizier.
    »Halten Sie unsere gegenwärtige Position, während wir versuchen, das Ziel wiederaufzunehmen. Wenn er auf Spionagefahrt ist, werden wir versuchen, ihn in die Sperrzone um unseren U-Boot-Stützpunkt Dingdao abzudrängen. Es wird aber nicht leicht sein, ihn zu finden, weil er sehr leise fährt. Zu leise. Es ist ein Rätsel.«
    »Aye, Kapitän.« Der Erste Offizier zögerte und sagte dann: »Vielleicht, Sir, ist er in dem verschwunden, was man ein Schwarzes Loch nennt.«
    Zunächst ignorierte Zemin die Bemerkung, aber dann fiel es ihm wieder ein: Nicht ein Schwarzes Loch im Weltraum, aber vielleicht ein Schwarzes Loch im

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