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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Sasgen
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dem Hotel führte. Er hatte diesen Notausgang, den Sammy Shin ihm gezeigt hatte, vorher schon erkundet, um ganz sicherzugehen, dass er ihn wiederfinden würde.
    Ein Brett knarrte. Scott erstarrte. Eine Tür auf der anderen Gangseite ging einen Spalt auf. Scott schob Tracy zur Seite, sprang mit einem Satz über den Gang und prallte mit einer Schulter hart gegen die Wand neben der Tür, die weiter langsam aufging. Die Glock hielt er mit beiden Händen schussbereit vor sich, falls sich in dem Zimmer jemand anders als Sammy Shin, eine der jungen Huren oder ihr Freier verstecken sollte. Es war jedoch der Mann im schwarzen Regenmantel aus dem Zug, der nun mit einer Automatik mit Schalldämpfer bewaffnet war.
    Scott sprang den Mann direkt an und knallte ihm den kurzen Lauf seiner Pistole auf den Schädel. Der Mann fiel nach hinten an den Türrahmen, und seine Automatik hustete zweimal mit einem Geräusch wie eine aufgerissene Bierdose kurz auf. Die Kugeln schlugen über Scotts Kopf in das Holz ein, und Splitter regneten auf ihn herab.
    Der Mann versuchte hektisch, wieder auf die Füße zu kommen, aber Scott stieß sich mit der gesamten Kraft seiner Oberschenkel vor und rammte seinem Gegner eine Schulter in den Bauch. Der prallte hart an den Türrahmen hinter ihm, bekam Scotts Sakko zu fassen und zerrte ihn herum, sodass dieser das Gleichgewicht verlor und der Mann ihm wie ein Rugbyspieler seinen Körper an den Brustkorb knallen konnte. Scott taumelte nach hinten und sah aus den Augenwinkeln kurz Tracy, die beide Hände an ihren Mund gepresst hatte, um einen Schrei zu unterdrücken.
    Scott prallte von dem Türrahmen zurück, jagte dem Mann zuerst seinen Ellbogen in die Kehle und dann die Glock auf die Nasenwurzel. Knochen splitterten, und die Pistole des Angreifers fiel zu Boden und rutschte in das dunkle Zimmer hinter ihm. Der Mann gab sich jedoch noch immer nicht geschlagen, sondern erwischte Scott mit einem harten Handkantenschlag gegen die Rippen, der davon halb benommen auf die Knie sank. Er schaffte es gerade noch, sich abzurollen und aufzuspringen.
    Der Japaner schüttelte den Kopf, um seine Benommenheit loszuwerden. Er beachtete das Blut nicht, das ihm über seine weiße Hemdbrust strömte, und auf einmal hatte er wie durch Zauberei ein Messer mit einer krummen Klinge in der Hand. Er stieß einen schrillen Schrei aus, wirbelte auf einer Fußspitze herum, sodass sein Mantel sich wie die Flügel eines Raubvogels ausbreitete, trat mit einem Fuß aus und griff erneut an.
    Der Schuss der ungedämpften Glock dröhnte wie eine Bombenexplosion durch den schmalen Gang. Das 9-mm-Geschoss zerschmetterte die Kniescheibe des Standbeins, durchschlug Sehnen und Knochen und zog ihm den Boden unter dem Fuß weg. Einen Sekundenbruchteil lang schien er in der Luft zu schweben, dann fiel er rückwärts auf den Boden.
    Der Japaner sah mit einem Blick voller Hass und unerträglicher Schmerzen zu Scott auf. Der trat ihm auf die Hand, in der er noch immer das Messer hielt, und drückte ihm den Lauf der Glock zwischen seine glühenden Augen. »Ich weiß, dass du Englisch sprichst«, keuchte er. » Wer hat dich geschickt … ?«
    Der Mann zappelte unter Scott wie ein gefangener Käfer.
    »War es Tokugawa?«
    Scott sah die Reaktion, und die war nicht auf die Schmerzen zurückzuführen, sondern auf Tokugawas Namen.
    »Wo ist die Frau? Wo ist Fumiko Kida?«
    Der Mann biss sich auf die Unterlippe. Er begann, von der verspätet einsetzenden Schockreaktion zu zittern, und ein stechender Gestank breitete sich aus – er hatte die Kontrolle über seinen Schließmuskel verloren.
    »Ich werde dich nicht töten«, sagte Scott. »Ich weiß, dass du das gerne hättest. Nein, ich werde dir die andere Kniescheibe auch noch wegschießen, wenn du mir nicht sagst, was ich wissen will.«
    »Fick dich doch, Mann!«, krächzte der Japaner blubbernd durch das Blut, das ihm von seiner gebrochenen Nase in den Mund lief.
    »Jake, tu das nicht!«, kreischte hinter ihm Tracy und erbrach sich.
    Scott zielte mit der Glock auf das unverletzte Knie des Mannes. » Wo ist die Frau, wo ist Fumiko Kida? «, brüllte er, aber der Mann sank bewusstlos zurück.
    Scott verlor keine Zeit. Er packte Tracy an einer Hand und zerrte sie den Gang entlang, während sie verzweifelt bemühte, ihre Schuhe anzuziehen. Dann versuchte sie, sich Erbrochenes vom Mund und von der Bluse zu wischen, aber Scott zerrte sie zur Tür hinaus auf die schmale Straße.
    »Lass mich los! Ich hasse dich!

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