Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Sasgen

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Bogen herum, der sie in die Nähe der Position der Kilo bei Abschuss der Torpedos bringen würde.
    »Sonar, hier Brücke. Hören Sie etwas?«
    »Detonationsschwall, Captain. Wir müssen abwarten, bis der sich gelegt hat. Wir haben hier flaches Wasser, und die Schallimpulse rasen bis Okinawa. Wahrscheinlich hören sie die in Pearl auch.«
    »Was bedeutet, dass sie uns auch nicht hören kann«, sagte Scott. »Gehen Sie auf Lautlosbetrieb.«
    Zemin unterdrückte seinen Ärger. Zwei Schüsse, zweimal verfehlt. Jetzt war der Amerikaner verschwunden.
    »Erster Offizier, berechnen Sie den Kurs, den der Amerikaner bis zur Abweichung von seinem ursprünglichen Kurs hatte. Überprüfen Sie die Zeit und stellen Sie fest, wann er abgewichen ist. Dann stellen Sie fest, wie weit er gekommen sein könnte. Er macht zurzeit keine schnelle Fahrt. Er muss also innerhalb der Abfangzone sein, die wir auf der Seekarte ausgespart hatten, oder zumindest in ihrer Nähe. Ich möchte alle Rohre auf Feuerbereitschaft.«
    »Aye, Sir. Der Nachladevorgang ist abgeschlossen, und die Feuerleitstelle ist bereit für eine neue Zielansprache.«
    »Sehr gut. Jetzt machen Sie mir diese Nachberechnung.«
    »Bruchgeräusche?«, fragte Park.
    »Keine, Genosse Kapitän.«
    »Und seit mehr als dreißig Minuten sind keine Torpedos mehr abgefeuert worden«, meinte Park. »Dann müssen sie auf der Jagd aufeinander sein.« Park ging an den Kartentisch, um die Position der letzten beiden Explosionen zu bestimmen.
    »Der Angriff wird dafür sorgen, dass chinesische Luftwaffen- und Marineeinheiten in dem Bereich auftauchen«, sagte Park. »Wenn sie ein Netz über die Region legen, wird China sich im Krieg mit den USA befinden, und mit uns auch. Bereiten Sie eine Kursänderung nach Süden in etwa dreißig Minuten vor. Von diesem Zeitpunkt an werden wir uns nach einem Handelsschiff umsehen, das sich als Tarnung für uns eignet.«
    Auf der internen Kommunikationsanzeige leuchtete über »Maschinenraum« ein Licht auf. Ein Matrose drückte auf einen quadratischen Knopf auf der Anzeige und nahm den Hörer von der Gabel. »Kapitän, der Chefingenieur –«
    Park nahm den Anruf nicht entgegen. Er war bereits im Eiltempo nach achtern unterwegs, um sich anzusehen, was passiert war.
    »Ich habe hier etwas, Captain.«
    Scott und der Sonaroffizier sahen dem Bootsmann über die Schulter. »Handelsschiff«, sagte Scott.
    »Ja, Sir, ein großes«, stellte der Bootsmann fest. »Vielleicht eines von diesen Riesendingern mit einer 180 000-Tonnen-Fracht von Japan her. Wahrscheinlich hat er all den Krach gehört und ist einen Umweg gefahren, um sich das anzusehen.«
    »Na, toll! Demnächst haben wir dann noch die chinesische Marine am Hals.«
    »Die auch, Sir. Aber sehen Sie das?« Der Bootsmann deutete auf eine dünne Geräuschlinie, die sich im Wasserfall des BSY-2 nach unten arbeitete. Sie war zwischen all den Breitbandgeräuschen fast nicht zu entdecken.
    »Nebengeräusch des Handelsschiffs?«
    »Ich bin nicht sicher. Sir, könnten Sie das Boot vielleicht zehn Grad nach Steuerbord schwenken, damit ich mir das besser anhören kann?«
    Scott gab den entsprechenden Befehl. Die Reno schwenkte nach Steuerbord, bis ihr großes Bugsonar auf die Geräuschquelle zeigte.
    »Besser. Ich habe da eine Signatur. Sie ist fast in das Handelsschiff eingebettet, aber ich glaube nicht, dass sie zu ihm gehört.«
    Scott richtete sich auf und streckte sich. »Wo wollen Sie sie haben, Bootsmann? Noch zehn Grad nach Steuerbord?«
    »Das könnte hinhauen, Sir.«
    Scott befahl das Manöver und wartete geduldig darauf, dass das Geräusch stärker werden würde. Vergeblich. Das Handelsschiff kam mit seinen gnadenlos pochenden riesigen Dieselmotoren immer näher und übertönte mit seinem ungeheuren Rumpf auf dem Weg durch das Wasser alle anderen Geräusche. Minuten später verschwand die eingebettete Signatur.
    »Bleiben Sie dran, Bootsmann«, befahl Scott. Während er in die Kommandozentrale zurückging, fühlte er sich von Müdigkeit überwältigt.
    »Captain, lassen Sie sich von mir ablösen«, sagte Kramer.
    »Vielen Dank, Rus, ich trage mein Teil bei. Das tun hier alle.«
    In der Kommandozentrale wie auch im ganzen Schiff herrschte eine angespannte Atmosphäre. Die Männer waren nach wie vor an ihren Kampfstationen, und das Schiff fuhr im Lautlosbetrieb. Scott hatte das Gefühl, als müsste hier ein straff gespanntes Tuch, dessen Nähte unter größter Belastung standen, gleich zerreißen, als würde