Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Sasgen

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beschleunigt. Geschwindigkeit jetzt zwölf Knoten, Entfernung fünftausend Meter.«
    Zemin war mit schweren Schritten gegangen wie ein Stier, und er hatte damit seine Beute in kürzerer Zeit aufgeschreckt, als er erwartet hatte. Nun aber blieb ihm noch eine Beute, die aufgeschreckt werden musste. »Peilung und Entfernung zu dem ASDS?«
    »Sir, zwei-fünf-null, Entfernung fünftausendzweihundert Meter. Ziel hat beigedreht, vor dem Strand.«
    Zemin warf einen Blick auf den Magnetsensor-Schirm der Feuerleitstelle der Kilo und sah ein hellgrünes zigarrenförmiges Bild des ASDS. Die rotierende Schraube sah aus wie eine schimmernde Scheibe, während die verschiedenen Titan-Teile auf dem Magnetsensor-Schirm gar nicht zu sehen waren.
    Die 688I zeigte inzwischen keine Neigung, abzudrehen oder auch nur langsamer zu werden.
    »Der Amerikaner schiebt sich mit seinem Schiff zwischen uns und das Mini-U-Boot«, teilte Zemin seinem Ersten Offizier mit. »Er spricht uns damit eine Warnung aus, wegzubleiben. Eine klare Provokation, besonders in Gewässern, die die Volksrepublik China für sich beansprucht. Na schön, dann geben wir ihm doch etwas Stoff zum Nachdenken.«
    Der Erste Offizier nickte. Ihm war klar, was Zemin vorhatte, auch wenn es riskant war.
    »Halten Sie die gegenwärtige Geschwindigkeit und bleiben Sie auf diesem Kurs«, befahl Zemin. »Sonar aktivieren, auf Bereitschaft schalten.«
    »Funkoffizier, haben wir Kontakt zu Scott?«
    »Wir hatten ihn, aber der Übertragungskanal ist gestört.«
    »Na, wenigstens wissen wir, dass er am Leben ist. Wahrscheinlich haben sie mit dem Einstieg alle Hände voll zu tun. Versuchen Sie es weiter. Ich möchte, dass er erfährt, dass wir auf Gefechtsbereitschaft gehen müssen.«
    »Aye, Sir.«
    Deacon drehte sich zum Feuerleitoffizier um. »Was macht diese Kilo?«
    »Captain, die Entfernung ist jetzt viertausendneunundert Meter. Er kommt noch immer näher.«
    »Der Chinese ist breitseits backbord am Heck und offensichtlich ganz versessen darauf, uns einzuschüchtern«, sagte Deacon. »Was halten Sie davon, Rus?«
    »Ich denke, wir sollten ihm zeigen, dass wir auch einschüchtern können. Wollen doch mal sehen, wie viel Mumm er wirklich in den Knochen hat.«
    »Das denke ich auch. Steuermann.«
    »Hier, Steuermann, aye.«
    »Hart nach Backbord abdrehen, auf Kurs drei-zwei-null gehen und auf Lauschmodus. Dann die Maschinen volle Kraft voraus.«
    Die Reno schwenkte nach Backbord und ging mit Höchstgeschwindigkeit auf Kollisionskurs mit der Kilo.
    »Feuerleitstelle, fertig machen für Abschuss –«
    » Zentrale, Sonar, einzelnes aktives Ping von Sierra Eins! «
    Der Schallimpuls, den der Aktivsonar der Kilo abgefeuert hatte, traf die Reno wie ein Geschoss, denn die Abdeckung mit schallabsorbierenden Kacheln nahm zwar einen Teil der Energie auf, aber nicht die gesamte. Der Rest wurde in das Feuerleitsystem der Kilo zurückgeworfen, das davon aufgeleuchtet haben musste wie ein Feuerwerk, das wusste Deacon. Zemin hatte aber durch diesen Schritt auch seine eigene Position verraten, und jetzt war sein Boot für einen Torpedoangriff ebenso verwundbar wie die Reno .
    »Der Scheißer hat uns ja sauber angepinselt! Er will wohl, dass wir glauben, er würde gleich schießen!«, stieß Deacon hervor. »Fertig machen für Abschuss einer 30-CM – auf mein Kommando«, bellte er im gleichen wütenden Tonfall.
    Deacon hatte sich für ein AN/SLQ-30 entschlossen, eine der neuesten Entwicklungen aus dem Arsenal für Abwehrmaßnahmen, die der Navy zur Verfügung standen. Der nur 15 Zentimeter starke Aal konnte programmiert werden, entweder einen vorher programmierten Kurs zu halten, oder mit Hilfe eines Sonars sein Ziel zu suchen, der ähnlich funktionierte wie der eines Mark-48-ADCAP-Torpedos. Das Gerät besaß einen kleinen Ottomotor, der es mit bis zu fünfundsiebzig Knoten durch das Wasser und gegen den Rumpf eines feindlichen U-Boots trieb. Der Zusammenprall zwischen einem feindlichen U-Boot und diesem Navy-Gerät würde eine deutliche Botschaft übermitteln: Verschwinde sofort, oder du bekommst einen richtigen Torpedo auf die Nase.
    »Geben Sie die Peilung in eine einzelne 30-CM ein und feuern Sie sie ab.«
    Nach einem scharfen Zischlaut aus dem Abschussrohr und einem kaum merklichen Ruck der Reno meldete Kramer: »30er auf dem Weg.«
    »Das klingt wie ein verdammter Torpedo!«, bellte Jefferson. Er blickte sich in dem rot beleuchteten Mini-U-Boot um und sah die Angst auf allen Gesichtern, nur auf