Red Shark: Thriller (German Edition)
Feuerleitstelle über beide Ziele bekommen hatte.
»Rufen wir doch Radford an«, sagte Scott. »Ich hätte nichts dagegen, mich auf einen Kampf mit den Chinesen einzulassen, aber holen wir uns zumindest vorher seinen Segen dafür ein.«
Als der Arzt mit der Naht fertig war, ging er hinaus. Deacon machte sich auf den Weg zurück in die Kommandozentrale, aber Jefferson blieb noch. Er wartete kurz ab und sagte dann: »Jake … was ich vorhin gesagt habe, dass es schon einen harten Mann am Abzug braucht, wenn man einen Killer voll Blei pumpen soll …«
Scott zog sich wortlos ein Paar zerknitterte Kakihosen an, ohne dabei seinen Blick von Jefferson zu lösen. Jefferson senkte den Kopf und fuhr sich mit einer Hand über den Mund. »Hören Sie, Skipper, ich versuche hier nur, Ihnen zu sagen, dass …« Er sah auf. »Dort auf Matsu Shan waren Sie ein verdammt harter Mann am Abzug. Die anderen haben auch alle gesehen, was Sie geschafft haben.«
»Ich habe nur meine Arbeit gemacht«, entgegnete Scott und griff nach einem Hemd. »Nicht mehr als Sie alle. Besonders Ramos.«
»Ja, Ramos. Aber was ich da über Karst gesagt habe, dieser andere Scheiß –«
»Vergessen Sie es. Uns erwartet noch eine Menge Arbeit. Und wir werden bestimmt noch mehr schießen.«
Jefferson streckte eine Hand aus, und sie gaben sich die Hand, zwei Männer, die einander respektierten. »Ich bin Ihnen etwas schuldig, Jake. Zögern Sie nicht, das einzufordern.«
Scott nickte. »Wenn ich das je brauchen sollte, tue ich es. Darauf können Sie wetten.«
»Der Präsident ist ebenfalls der Meinung, dass wir nicht zulassen dürfen, dass Fat von Beijing, Taiwan oder sonst irgendjemand Asyl bekommt«, sagte Radford. »Wenn die Disketten und die Videos, die er hat, in die Hände der Chinesen fallen, wird das die Angelegenheit noch wesentlich komplizierter machen. Ich gebe Ihnen also hiermit im Namen des Präsidenten den Befehl, die White Dragon mit allem und jedem an Bord zu zerstören. Vollständig .«
Scott sah zu Deacon und dann zu Jefferson. »Verstanden«, sagte er.
»Was Ihre Frage nach einer, na, sagen wir mal, Erklärung betrifft, wir werden jedem sagen, der uns fragt, dass wir nichts über irgendwelche Privatkriege zwischen verfeindeten Drogenbaronen wissen. Wir wissen nur, dass solche Leute manchmal Revierstreitigkeiten haben, und dass das schon mal zu unvorhergesehenen Konsequenzen führen kann. Und warum ein Schiff in der Straße von Taiwan plötzlich in die Luft fliegen und sinken sollte, nun, Mr. Fat ist ein bekannter Waffenhändler, und seine Waren sind manchmal für den Transport auf dem Seeweg doch recht gefährlich. Besonders wenn es sich um Sprengstoffe handelt. Die Menschen passen nicht auf, Schiffe versinken.«
»Ja, Sir, das tun sie. Oder vielmehr werden sie es«, warf Jefferson ein.
»Sie werden trotzdem bei allen Maßnahmen gegen die White Dragon alle gebotene Vorsicht walten lassen. Ich möchte nicht, dass Unschuldige getötet oder verletzt werden, oder dass ein Schiff, das unter der Flagge eines anderen Landes fährt, beschädigt wird. Wenn es sich einrichten lässt, dass keine Zeugen im Weg sind, umso besser.«
»Das könnte schwierig werden«, sagte Scott. »Wir operieren hier in dicht befahrenen Gewässern.«
»Das ist mir klar. Was die Chinesen betrifft, also, wenn sie protestieren sollten, spielen wir die Unschuldigen. Über Taiwan haben wir eine gewisse Kontrolle, und das wird sich vielleicht auch in den dortigen Presseberichten widerspiegeln, wenn es überhaupt welche gibt. Wie ist die gegenwärtige Position der White Dragon , Captain Deacon?«
»Sir, sie ist etwa einhundert Kilometer südöstlich von Matsu Lietao. Wir verfolgen sie und können sie innerhalb von fünf Minuten versenken.«
Radford zündete eine Zigarette an. Er sah mit zusammengekniffenen Augen durch den Rauchschleier, der auf dem aus Crystal City übertragenen Bild aufstieg. »Sehr gut. Je früher, desto besser.«
»General, was ist mit der Kilo?«, erkundigte sich Jefferson. »Sie beobachten jede Bewegung von uns.«
»Gentlemen, mit der gehen Sie vorsichtig um. Ich möchte keinen internationalen Zwischenfall mit den Chinesen. Es ist schon schlimm genug, dass sie Ihnen bei dieser Operation folgen. Vielleicht schaffen wir es, das zu übertünchen, was wir ihrer Ansicht nach tun, aber das kann ich nicht garantieren. In jedem Fall ist der Präsident entschlossen, die Chinesen aus unseren Plänen herauszuhalten.«
»Ja, Sir, wir tun unser Bestes«,
Weitere Kostenlose Bücher