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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Sasgen
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allem Anschein nach ganz gut miteinander aus«, sagte er.
    Sie lächelte ihm zu und erwiderte: »Das tun wir tatsächlich, nicht wahr?«
    Ein uniformierter Sicherheitsbeamter mit weißen Handschuhen winkte sie durch eine Sicherheitsschranke und eine steil abfallende Einfahrt hinunter in die unterirdische Parkgarage des militärischen Nachrichtendienstes Japans, wo das Tageslicht durch grelles Kunstlicht ersetzt wurde. Sie fuhr auf einen markierten Parkplatz. »Sind Sie bereit, den Direktor meiner Abteilung kennen zu lernen?«
    »Ich bin bereit.«

27
    H AUPTQUARTIER DES M ILITÄRISCHEN N ACHRICHTENDIENSTES
    » Irasshai – Willkommen – Commander Scott.« Matsu Kubota, Direktor der Technischen Dienstleistungen, ein zierlicher, drahtiger Mann in einem schwarzen Anzug, hielt seine Hände fest an die Oberschenkel gedrückt und verbeugte sich tief. »Es ist mir eine große Freude, Sie kennen zu lernen«, sagte er weiter. Seine Blick ruhte kurz auf Scotts verbundener Hand, aber er sagte nichts dazu.
    Hinter Kobutas Herzlichkeit spürte Scott die Kälte, wenn nicht gar offene Feindseligkeit, mit der sein Besuch empfangen wurde. Fumikos Selbstsicherheit hatte nun einer gewissen Angst Platz gemacht, was in Scotts Augen seine Einschätzung Kubotas bestätigte.
    Scott war klar, dass die informelle, westliche Art noch nicht hierher, tief in das innere Heiligtum der nach wie vor männlich beherrschten Geheimdienste Japans vorgedrungen war, und er erwiderte Kubotas Verbeugung.
    Kubota führte sie in ein vollgestelltes Konferenzzimmer tief im Innern das riesigen Gebäudes. Erst jetzt fiel Scott auf, dass es völlig fensterlos war. Die Luft darin wurde von der hoffnungslos veralteten und ungesunden Klimaanlage immer nur umgewälzt und war unangenehm trocken und abgestanden. Überall hing der schwere Geruch nach altem Zigarettenrauch in den Wänden und dem billigen Mobiliar.
    Scott wurde in einen großen Raum voller sich verbeugender Japaner geführt, die Kubota als seine technische Unterstützung präsentierte. Die Männer trugen ausnahmslos wie Kubota schwarze Anzüge, weiße Hemden und schmale graue Krawatten. Sie lächelten höflich, und jeder von ihnen sagte auf Japanisch etwas zu Scott.
    Kubota führte Scott zu dem Platz am Kopfende des Tisches, der offensichtlich für den Gast reserviert war. Die technischen Helfer nahmen um den mit Laptops und schriftlichen Unterlagen bedeckten Tisch Platz, steckten sich sofort Zigaretten an und reichten Aschenbecher herum.
    Kubota klappte eine in den Tisch eingelassene Abdeckung auf und schaltete über das Schaltpult darunter einen Flachbildschirm ein, der den größten Teil der Wand bedeckte. Ohne dazu aufgefordert worden zu sein, servierte Fumiko allen ungesüßten grünen Tee und klebrige Reiskuchen, und dann begann Kubota die Vorführung in monotonem, aber überraschend akzentfreiem Englisch.
    »Hier, Commander Scott, ist das Bildmaterial auf der digitalen Video-Diskette, die Sie uns gegeben haben.«
    Zunächst düster, aber bald in helleren Bildern waren zwei Männer zu sehen, die den Hauptraum von Fats Villa von links nach rechts durchquerten und auf die Terrasse gingen. Scott erkannte sie wieder und sah die Stelle, wo er über die Mauer gesprungen war und die Granate zwischen die Drogenhändler geworfen hatte, die auf die SEALs unterhalb der Villa schossen. Er spürte, wie sich sein Magen erneut verkrampfte.
    Er beobachtete die beiden Männer, wie sie miteinander sprachen und gestikulierten – die Diskette besaß keine Tonspur –, und obwohl das Bild nicht scharf oder gut ausgeleuchtet war, konnte er Marschall Jin mit Leichtigkeit an seiner Glatze und seinem kantigen Gesicht erkennen. Jin blieb stehen, drehte sich zu dem Raum um, aus dem sie gerade gekommen waren, der von elektrischen Lampen und Kerzen beleuchtet war, und dann drehte er sich wieder um, bis er direkt in die Kamera sah, die die Bilder dort oben auf dem Monitor aufgezeichnet hatte.
    »Commander Scott, der Mann von Ihnen aus gesehen links ist der nordkoreanische Marschall Kim Gwan Jin«, sagte Kubota.
    »Richtig, den haben wir auch identifiziert, als wir uns die Diskette in Yokosuka angesehen haben. Der andere Mann ist es, den wir nicht identifizieren können.«
    »Ja, ihn zu identifizieren, das ist nicht leicht.«
    Kubota stoppte Jins Gast mitten in der Bewegung. Sein Gesicht war während seines Gesprächs mit Jin tief im Schatten. Ein leichter Strahlenkranz um seinen Kopf zeigte, dass er dichtes silberweißes Haar

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