Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Sasgen
Vom Netzwerk:
Bargeld, so viel er nur kann, Jake.«
    »Aber Yen, nicht Dollars.«
    »Ganz recht. Was den Immobilienbesitz von Meji anbetrifft, so hat er beschlossen, die Aktiva von über zwanzig Immobilien in New York, Chicago und Washington, D. C., abzulösen. Über Nacht hat er sie refinanziert und den Wert in Yen umgelegt, seine Verschuldung aber in Dollars gelassen. Und jetzt passen Sie auf – wenn er will, kann er später mit einem gestiegenen Yen in den Immobilienmarkt einsteigen und alles für weit weniger als den Verkaufspreis wieder zurückkaufen.«
    »Er pokert also plötzlich hoch mit der Liquidität, er steigt aus den US-Märkten aus, und er reduziert seine Investitionen. Warum?«, überlegte Scott.
    »Weil er glaubt –«
    »Weil er weiß , dass die amerikanischen Märkte bald zusammenbrechen werden. Und warum weiß er das? Weil seine nordkoreanischen Freunde einen Plan haben müssen, die Vereinigten Staaten mit Atomwaffen anzugreifen.«
    »Aber warum sollte er Nordkorea helfen?«, fragte Fumiko. »Oder vielmehr, wie könnte er ihnen helfen? Welche Motive hat er?«
    »Man hat mir gesagt, die Nordkoreaner hätten bis südlich der Grenze Atomsprengköpfe transportiert, in die Nähe von Wladiwostok, und dort hat Tokugawa High-Tech-Anlagen. Ich bin kein Experte für Kernwaffen, aber vielleicht hat er dort Fachleute, die es schaffen könnten, diese primitiven Atombomben zu kleineren Kernwaffen umzubauen, die mit Raketen abgeschossen werden können. In Washington diskutiert man gerade im Augenblick, ob diese Sprengköpfe unschädlich gemacht werden sollen oder nicht.«
    Fumiko schüttelte ungläubig den Kopf. »Jake, wenn sie das tun, löst das gar nichts. Die Nordkoreaner haben überall in Nordkorea weitere Sprengköpfe versteckt.«
    »Aber nicht alle sind geeignet, mit Raketen abgeschossen zu werden. Haben Sie mir nicht einmal gesagt, Tokugawa und die Mitglieder seiner Vereinigung hätten das Angebot gemacht, ein Kernwaffenarsenal für Japan zu finanzieren und bauen zu lassen? Vielleicht kann er das ja wirklich.«
    »Jake, das ergibt einfach keinen Sinn, oder?«
    »Ich weiß es nicht.« Er fuhr sich mit einer Hand durch das Haar. »Ich weiß es einfach nicht.« Er fühlte sich verwirrt und verstand nichts. Er klammerte sich hier an Strohhalme, das wusste er.
    »Motiv, Sie sagten doch, er muss ein Motiv haben.«
    »Rache«, war Scotts einfache Antwort. »Für seinen Vater, seine Familie. Aber vielleicht gibt es da noch etwas, etwas, das ihn mit viel größerer Macht antreibt – eine Chance, Meji Holdings zum größten Player in ganz Ostasien zu machen, zu dem dann auch ein zukünftiges Nordkorea gehören würde, und vielleicht im Westen auch. Der Coup in Nordkorea könnte für Tokugawa doch der perfekte Ausgangspunkt für eine Übernahme der gesamten Finanzstruktur Asiens und eventuell auch der USA sein. Überlegen Sie doch mal, wenn die USA nach einem Atomangriff auf, sagen wir, New York, Chicago oder Washington zusammenbrechen würden, wer wäre dann da, um die Stücke aufzusammeln?«
    »Meji Holdings. Iseda Tokugawa.«
    Scott überlegte kurz und sagte dann: »Welche Verbindungen hatte er denn in der Vergangenheit mit Nordkorea?«
    »Sehr wenige. Nahrungsmittellieferungen aus seinen landwirtschaftlichen Betrieben in Malaysia und Vietnam. Der Prototyp einer Fabrik für synthetischen Treibstoff im Norden, in der Nähe der chinesischen Grenze. Verkäufe von schweren Erdräumungsgeräten von Fabriken in Kambodscha.«
    »Ein Tröpfchen im Fass, wenn man es mit dem vergleicht, was er sich vielleicht jetzt vorgenommen hat.«
    Fumiko holte tief Luft. »Ich will das alles gar nicht glauben, Jake. Wirklich nicht.«
    »Wer will das schon?«
    »Wie können wir es beweisen, und wem erzählen wir davon?«
    Scott überlegte erneut kurz, und dann begann er zu strahlen. »Wie würde Ihnen ein Gespräch mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten gefallen?«

32
    T OKIO , S TADTZENTRUM
    Es war Morgen in Washington. Der Präsident und seine Berater – Friedman, Ellsworth, Radford, Verteidigungsminister Gordon, Generalstabschef Webster und der stellvertretende CIA-Vorsitzende Paige – hörten genau zu, während Scott die Einweisung abschloss, die er ihnen über das abgeschirmte Handy gegeben hatte.
    Fumiko saß an Scott gedrängt neben ihm auf dem Bett seines billigen Hotelzimmers in Tokio und verfolgte das Gespräch. Sie hörte die Stimme des Präsidenten aus dem Handy: »Ich muss Ihnen sagen, Commander, und Ihnen, Miss Kida, falls

Weitere Kostenlose Bücher