Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Redshirts

Redshirts

Titel: Redshirts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
Vom Netzwerk:
Schauspielerin«, sagte Martinez. »Ich habe es ein paar Jahre lang gemacht, aber es hat mich nicht weitergebracht. Jetzt arbeite ich als Lehrerin.«
    »Als Sie Schauspielerin waren, hatten Sie eine kleine Rolle in Die Abenteuer der Intrepid «, sagte Dahl. »Erinnern Sie sich?«
    »Ja«, sagte Martinez. »Ich wurde erschossen. Ich war etwa eine Minute lang in der Episode zu sehen.«
    »Das ist die Figur, die Sie gespielt haben«, sagte Dahl. »Ihr Name war Margaret. Der Mann in diesem Bild ist ihr Ehemann.« Er hielt Martinez den Projektor hin. Sie nahm ihn an, betrachtete ihn noch einmal und stellte ihn dann auf einen kleinen Tisch auf der anderen Seite der Tür. Dann wandte sie sich wieder Dahl zu.
    »Soll das irgendein dummer Scherz sein?«, fragte sie.
    »Es ist kein Scherz«, sagte Dahl. »Ich will Sie weder austricksen noch Ihnen irgendetwas verkaufen. Sie werden mich nie wiedersehen. Ich bin nur hier, um Ihnen das hier zu geben.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Martinez ein weiteres Mal. »Ich verstehe nicht, woher Sie all diese Bilder von mir haben, zusammen mit jemandem, den ich nicht einmal kenne.«
    »Es sind nicht meine Bilder, es sind seine«, sagte Dahl und hielt ihr das Päckchen hin. »Hier. In der Schachtel ist eine Nachricht von ihm. Ich glaube, sie erklärt das alles viel besser, als ich es kann.«
    Martinez nahm die Schachtel entgegen und zog einen zusammengefalteten Zettel heraus, der eng beschrieben war. »Das ist von ihm?«
    »Ja«, sagte Dahl.
    »Warum ist er nicht hier?«, fragte Martinez. »Warum hat er es mir nicht selber gebracht?«
    »Das ist etwas kompliziert«, wiederholte Dahl. »Aber selbst wenn er dazu in der Lage gewesen wäre, hätte er wahrscheinlich Angst davor gehabt. Und ich glaube, es hätte ihm das Herz gebrochen, Sie zu sehen.«
    »Wegen ihr?«, fragte Martinez.
    »Ja«, sagte Dahl.
    »Will er sich mit mir treffen?«, fragte Martinez. »Ist das seine Art, sich mir vorzustellen?«
    »Ja, ich glaube, das ist seine Art, sich vorzustellen«, sagte Dahl. »Aber ich fürchte, er kann sich nicht mit Ihnen treffen.«
    »Warum?«, fragte Martinez.
    »Er muss woanders sein«, sagte Dahl. »So lässt es sich am einfachsten ausdrücken. Vielleicht erklärt er es in seinem Brief etwas besser.«
    »Es tut mir leid, dass ich mich wiederhole, aber ich verstehe immer noch nicht«, sagte Martinez. »Sie klopfen an meine Tür und zeigen mir Bilder einer Person, die wie ich aussieht und von der Sie behaupten, sie sei die Person, die ich eine Minute lang in einer Fernsehserie gespielt habe und die gestorben ist und die einen Ehemann hat, der mir Geschenke zukommen lässt. Ist Ihnen klar, wie verrückt das klingt?«
    »Ja«, sagte Dahl.
    »Warum tut er so etwas?«, fragte Martinez. »Was bezweckt er damit?«
    »Fragen Sie mich nach meiner Meinung?«, fragte Dahl.
    »Ja«, sagte Martinez.
    »Weil ihm seine Frau fehlt«, sagte Dahl. »Sie fehlt ihm so sehr, dass es sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt hat. Es ist schwer zu erklären, aber dass Sie hier sind und leben, bedeutet, dass seine Frau in gewisser Weise weiterexistiert. Also hat er Ihnen das geschickt. Er möchte Ihnen den Teil ihres Lebens geben, den er mit ihr hatte.«
    »Aber warum?«, fragte Martinez.
    »Weil es seine Art ist, loszulassen«, sagte Dahl. »Er gibt es Ihnen, damit er mit seinem Leben weitermachen kann.«
    »Hat er das zu Ihnen gesagt?«, fragte Martinez.
    »Nein«, sagte Dahl. »Aber ich glaube, das ist der Grund, warum er es getan hat.«
    Martinez entfernte sich hastig von der Tür. Als sie kurz darauf wiederkam, hatte sie ein Taschentuch in der Hand, mit dem sie sich die Augen trocknete. Sie blickte zu Dahl auf und lächelte.
    »Das ist definitiv der seltsamste Samstagmorgen, den ich seit Langem erlebt habe«, sagte sie.
    »Tut mir leid«, sagte Dahl.
    »Nein, alles ist gut«, sagte Martinez. »Ich verstehe es immer noch nicht. Aber ich vermute, dass ich Ihrem Freund irgendwie helfe, oder?«
    »Das glaube ich auch«, sagte Dahl. »Vielen Dank dafür.«
    »Ich bitte um Verzeihung«, sagte Martinez und trat zur Seite. »Möchten Sie für einen Moment hereinkommen?«
    »Ich würde es gern tun, aber ich kann nicht«, sagte Dahl. »Drüben steht mein Taxi mit laufender Uhr, und es gibt da ein paar Leute, die auf mich warten.«
    »Sie kehren in Ihre mysteriöse, komplizierte Welt zurück.«
    »Ja«, sagte Dahl. »Apropos. Dieser Projektor und der Brief werden wahrscheinlich in ein paar Tagen verschwinden.«
    »So etwas

Weitere Kostenlose Bücher