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trotzdem sterben würde.«
»Aber dann würden auch Sie sterben«, sagte Paulson. »Und Sie müssten nicht sterben.«
»Mr. Paulson, Fakt ist, wenn Ihr Sohn nicht im Koma liegen würde, hätten Sie mich irgendwann umgebracht, sobald er keine Lust mehr hat, meine Rolle zu spielen«, sagte Hester und zeigte dann auf Weinstein. »Das heißt, er würde mich umbringen. Wahrscheinlich, indem ich von einem Weltraumdachs gefressen werde oder etwas ähnlich Bescheuertes. Jetzt liegt Ihr Sohn im Koma, also wäre es möglich, dass ich überlebe, aber es könnte auch sein, dass ich mich eines Tages auf Deck sechs befinde, während die Intrepid in eine Raumschlacht verwickelt wird, und dann werde ich irgendein anonymes armes Schwein sein, das ins Vakuum gerissen wird. Ich wäre so oder so auf ziemlich sinnlose Weise gestorben.«
Er blickte sich am Tisch um. »Und wenn ich hier sterbe, falls ich sterbe, hätte mein Tod wenigstens einen Sinn, weil ich versucht habe, Ihren Sohn zu retten.« Er sah wieder Paulson an. »Mein Leben wäre tatsächlich zu etwas nütze, was bisher nicht der Fall war. Und wenn es funktioniert, werden sowohl Ihr Sohn als auch ich überleben, was bis jetzt keine Option war. Ich werde in jedem Fall besser dran sein als zuvor.«
Paulson stand auf, ging zu Hester hinüber und brach schluchzend über ihm zusammen. Hester, der nicht genau wusste, was er mit ihm machen sollte, klopfte ihm behutsam auf den Rücken.
»Ich weiß nicht, wie ich mich für all das erkenntlich zeigen kann«, sagte Paulson zu Hester, als er sich endlich von ihm gelöst hatte. Er blickte zu den übrigen Besatzungsmitgliedern. »Wie ich Ihnen allen dafür danken kann.«
»Zufällig«, sagte Dahl, »hätte ich da einen Vorschlag.«
21
Das Taxi bog vom North Occidental Boulevard zur Easterly Terrace ab und blieb vor einem gelben Bungalow stehen.
»Wir sind da«, sagte der Taxifahrer.
»Würde es Ihnen etwas ausmachen zu warten?«, fragte Dahl. »Ich werde in ein paar Minuten wieder da sein.«
»Ich müsste die Uhr laufen lassen«, sagte der Fahrer.
»Kein Problem«, sagte Dahl. Er stieg aus, lief über den gepflasterten Weg zur Haustür und klopfte an.
Nach einer Weile kam eine Frau an die Tür. »Ich brauche keinen Wachtturm «, sagte sie.
»Wie bitte?«, fragte Dahl.
»Oder das Buch Mormon «, sagte sie. »Ich meine, vielen Dank für das freundliche Angebot. Aber ich habe keinen Bedarf.«
»Ich möchte Ihnen tatsächlich etwas bringen, aber es handelt sich um etwas ganz anderes«, sagte Dahl. »Doch zuerst möchte ich wissen, ob Sie Samantha Martinez sind.«
»Ja«, sagte sie.
»Mein Name ist Andy Dahl«, sagte Dahl. »Man könnte fast sagen, dass Sie und ich einen gemeinsamen Freund haben.« Er hielt ihr ein kleines Päckchen hin.
Sie nahm es nicht an. »Was ist das?«, fragte sie.
»Öffnen Sie es«, forderte Dahl sie auf.
»Es tut mir leid, Mr. Dahl, aber ich bin ein wenig misstrauisch, wenn fremde Männer an einem Samstagvormittag an meine Tür kommen, mich nach meinem Namen fragen und mir mysteriöse Päckchen überreichen wollen.«
Dahl musste lächeln. »Das ist verständlich«, sagte er. Dann öffnete er das Päckchen und nahm eine kleine schwarze Halbkugel heraus, von der Dahl wusste, dass es ein holografischer Bildprojektor war. Er aktivierte ihn. Das Bild einer Frau, die wie Samantha Martinez aussah, schwebte über dem Projektor in der Luft. Sie lächelte, trug ein Hochzeitskleid und stand neben einem Mann, der wie eine glatt rasierte Version von Jenkins aussah. Dahl hielt es ihr hin, damit sie es sehen konnte.
Martinez betrachtete das Bild fast eine Minute lang schweigend. »Ich verstehe nicht«, sagte sie schließlich.
»Es ist etwas kompliziert«, räumte Dahl ein.
»Haben Sie mein Gesicht mit Photoshop in dieses Bild eingebaut?«, fragte sie. »Und wie machen Sie das überhaupt?« Sie zeigte auf die schwebende Projektion. »Ist das irgendeine neue Apple-Sache?«
»Falls Sie danach fragen, ob ich das Bild verändert habe, lautet die Antwort nein«, sagte Dahl. »Und was den Projektor betrifft, können wir uns vielleicht darauf einigen, dass es so etwas wie ein Prototyp ist.« Er berührte die Oberfläche des Geräts, und die Darstellung wechselte zu einem anderen Bild von Jenkins und Martinez’ Doppelgängerin, die sich glücklich anlächelten. Nach einigen Sekunden wechselte das Bild erneut.
»Ich verstehe nicht«, wiederholte Martinez.
»Sie sind eine Schauspielerin«, sagte Dahl.
»War eine
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