Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Redshirts

Redshirts

Titel: Redshirts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
Vom Netzwerk:
wie verdampfen?«, sagte Martinez. »Wie in ›Dieser Brief wird sich in fünf Sekunden selbst vernichten‹?«
    »So ungefähr«, sagte Dahl.
    »Sind Sie so etwas wie ein Spion?«, fragte Martinez lächelnd.
    »Das ist kompliziert«, sagte Dahl ein weiteres Mal. »Auf jeden Fall rate ich Ihnen, Kopien von allem zu machen. Vielleicht können Sie die Bilder vor einer weißen Wand projizieren und abfotografieren und den Brief einscannen.«
    »Das werde ich tun«, sagte Martinez. »Danke für den Ratschlag.«
    »Kein Problem«, sagte Dahl und wandte sich zum Gehen.
    »Warten Sie noch eine Sekunde«, sagte Martinez. »Werden Sie Ihren Freund wiedersehen, wenn Sie zurückgekehrt sind?«
    »Ja.«
    Martinez trat vor und gab Dahl einen leichten Kuss auf die Wange. »Geben Sie den an ihn weiter. Und sagen Sie ihm, dass ich ihm danke. Und dass ich für ihn gut auf Margaret achtgeben werde.«
    »Das werde ich tun«, sagte Dahl. »Das verspreche ich.«
    »Danke.« Sie reckte sich empor und hauchte ihm einen Kuss auf die andere Wange. »Der ist für Sie.«
    Dahl lächelte. »Danke.«
    Martinez grinste und kehrte in ihren Bungalow zurück.
    »Also bist du dafür bereit?«, wollte Dahl von Hester wissen, als sie im Shuttle waren.
    »Natürlich nicht«, sagte Hester. »Wenn alles nach Plan läuft, wird mein Bewusstsein in dem Moment, wenn ihr in unser Universum zurückkehrt, von diesem perfekt funktionierenden Körper in einen versetzt, der schwere Verletzungen und Hirnschäden hat. Und dann kann ich nur noch hoffen, dass die Medizin des 25. Jahrhunderts tatsächlich in der Lage ist, mich zu heilen. Wenn es nicht nach Plan läuft, werden sich alle meine Atome in achtundvierzig Stunden in Luft auflösen. Ich würde dich gern fragen, wie du dir vorstellst, dass jemand für das eine oder andere Szenario bereit sein kann.«
    »Wohl wahr«, sagte Dahl.
    »Und ich würde gern wissen, wie du mich zu so etwas überreden konntest«, sagte Hester.
    »Anscheinend kann ich sehr überzeugend sein«, sagte Dahl.
    »Andererseits bin ich der Kerl, der sich überreden ließ, Drogen für Finn aufzubewahren, weil er mich davon überzeugt hat, es wären Süßigkeiten.«
    »Wenn ich mich recht entsinne, waren sie tatsächlich kandiert«, sagte Dahl.
    »Ich bin leichtgläubig und willensschwach, das will ich damit sagen«, erklärte Hester.
    »Dieser Einschätzung kann ich nicht zustimmen«, sagte Dahl.
    »Natürlich musst du das jetzt sagen«, erwiderte Hester, »nachdem du mich überredet hast, bei deinem idiotischen Plan mitzumachen.«
    Die beiden standen vor dem reglosen Körper von Matthew Paulson, dessen Krankentrage von mobilen Lebenserhaltungsgeräten umgeben war. Duvall überprüfte die Ausrüstung und den komatösen Körper, an den sie angeschlossen war.
    »Wie geht es ihm?«, fragte Dahl.
    »Sein Zustand ist stabil«, sagte Duvall. »Vorläufig übernehmen die Maschinen die Hauptarbeit, und im Shuttle habe ich Adapter gefunden, die ich benutzen kann. Also müssen wir uns keine Sorgen machen, wenn irgendwann die Batterien leer sind. Solange sich sein Zustand während der Transition nicht plötzlich verschlechtert, müsste alles gut gehen.«
    »Und wenn doch?«, fragte Hester.
    Duvall sah ihn an. »Dann werde ich alles tun, was ich in meiner Ausbildung gelernt habe«, sagte sie und klopfte ihm auf die Schulter. »Keine Sorge. Ich werde dich nicht im Stich lassen.«
    »Leute, es wird Zeit für den Abflug«, sagte Kerensky vom Pilotensitz des Shuttles. »Unser Kurztrip vom Griffith Park hierher ging nicht unbemerkt vonstatten, und jetzt nähern sich uns mindestens drei Flugzeuge. Wir haben nur noch ein paar Minuten, bis es brenzlig wird.«
    »Verstanden«, sagte Dahl und sah wieder Hester an. »Können wir loslegen, obwohl du nicht bereit bist?«
    »Ja«, sagte Hester.
    Dann traten die beiden nach draußen auf den Rasen vor Charles Paulsons Anwesen in Malibu. Charles und seine Familie hatten sich dort versammelt und warteten auf Hester. Hanson, der ihnen Gesellschaft geleistet hatte, löste sich von ihnen und kam zu Dahl. Hester ging zur Familie hinüber.
    Paulson wandte sich an Dahl. »Wann werden wir es wissen?«, fragte er.
    »Wir bringen die Triebwerke auf maximale Leistung, wenn wir zum schwarzen Loch fliegen, das wir benutzen«, sagte Dahl. »Das wird noch heute passieren. Ich vermute, Sie werden es wissen, wenn Ihr Sohn sich wieder wie Ihr Sohn verhält.«
    »Wenn es funktioniert«, sagte Paulson.
    »Wenn es funktioniert«, bestätigte

Weitere Kostenlose Bücher