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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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»Oh, ich möchte Euch ja nicht aller Besitztümer berauben. Sagen wir mal, Ihr gebt mir Euer Wort, dass ich den Orden zurückbekomme, und versprecht noch ein paar andere Kleinigkeiten.«
    Und wieder fiel es dem Eulenmann schwer, seiner ungezügelten Heiterkeit Herr zu werden. »Hahaha! Der hat vielleicht Nerven! In Ordnung, mein kleiner Krieger! Einverstanden. Sagt mir, was ich Euch versprechen soll.«
    »Also«, sagte Matthias ernst, »Ihr müsst mir einen Eid leisten, dass Ihr nie wieder eine Maus fressen werdet, wenn ich gewinne.«
    »In Ordnung«, gluckste der Eulenmann. »Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Ich werde, wenn Ihr die Schlange besiegt, zugeben, dass ich dem spießigen alten Kater gegenüber im Unrecht war. Ich würde ihn sogar auf Knien um Verzeihung bitten. So!«
    »Habe ich Euer Wort als Hauptmann?«, drängte Matthias.
    Der Eulenmann hielt einen Flügel und ein Bein hoch, während er seinen Eid sprach: »Ich schwöre bei meiner Ehre als Hauptmann und bei meinen berühmten Vorfahren Nachtia und Gletscher, dass ich, Hauptmann Schnee, den Orden zurückgeben werde und mich an meinen Eid halten werde, wenn Ihr wirklich gegen Asmodeus gewinnt.« Der Eulenmann brach wieder in Gelächter aus: »Oh, hahahahihihihohoho! Dies ist die leichteste Wette, die ich je eingegangen bin. Einem toten Schmetterling die Flügel auszureißen, wäre schwerer.«
    »Vielleicht für Euch, Herr Hauptmann, aber nicht für mich«, entgegnete Matthias. »Und nun sagt mir, Hauptmann, wo ich Asmodeus finden kann.«
    »Im alten Steinbruch«, antwortete der Eulenmann. »Ihr werdet den Fluss überqueren müssen. Im Steinbruch gibt es Höhlen und auch Gänge. Erkundet sie. Ihr werdet Asmodeus finden, wenn Ihr am wenigsten damit rechnet. Aber dann wird es zu spät sein. Ihr werdet toter sein als ein Eiszapfen in der Hölle. Auf Wiedersehen, Mäuserich.«
     
    Matthias wandte dem Schneeeulenmann den Rücken zu und schritt davon, wobei ihm jedoch dessen lauter Hohn und Spott noch lange in die Ohren drang.
    »Schön, dass ich meinen Silberorden wiederhabe!«, höhnte der Eulenmann. »Ich werde an Euch denken, wenn ich ihn trage. Ihr hättet Euch lieber von mir verspeisen lassen sollen. Das hätte Euch den Weg zum Steinbruch erspart … Ach, das hätte ich ja beinahe vergessen. Ihr werdet dem Hasen meine Grüße leider nicht mehr überbringen können … Die Schlange wird Euch nämlich verschlingen!«
    Matthias ging weiter und schenkte den Sticheleien des Eulenmannes keine Beachtung. Sein Weg führte ihn über die Farm und das Weideland. Er hielt erst an, als er den Rand des Waldes von Mossflower erreicht hatte. Die Spitzmäuse kamen aus ihrem Versteck und liefen umher, wobei sie ihn lauthals mit endlosen Fragen bestürmten.
    »Ach, du bist also wirklich zurückgekommen?«
    »Warum hat Schnee dich nicht gefressen?«
    »Ich wette, du hast noch nie eine so große Eule gesehen, was?«
    »Was gibt es Neues von Giftzahn?«
    »Hast du herausgefunden, wo er sich aufhält?«
    »Steh nicht einfach so herum. Nun erzähl schon, erzähl!«
    Ein heftiger Streit brach los. Schwerter wurden gezogen, während Matthias zu Roy-Ahoi ging und ihm den schwarzen Stein abnahm.
    »Haltet die Klappe und hört auf, euch zu prügeln, ihr Raufbolde, oder ich werde euch überhaupt nichts erzählen!«, brüllte Matthias.
    Eine erwartungsvolle Stille legte sich über die Unionsmitglieder der Spitzmaus-Guerilla von Mossflower. Matthias fiel es schwer, seine Stimme nicht verächtlich klingen zu lassen. »Ich habe Hauptmann Schnee gefunden. Genauer gesagt hat mich ein gewisser Junker Julian von Gingivere zu ihm geführt. Habt ihr den Namen vielleicht schon einmal irgendwo gehört, hm?«
    In den Rängen der Zuhörer wurde betreten mit den Füßen gescharrt. Viele blickten zu Boden, ganz besonders Guasim und Roy-Ahoi.
    Matthias faltete seine Pfoten. Er blickte sich angewidert um. »Aah, ja. Ich möchte euch allen von ganzem Herzen danken! Ganz besonders euch, Guasim und Roy-Ahoi. Was seid ihr doch hinterhältig, böse und verachtenswert, dass ihr mich in die Scheune schickt und diesen Kater nicht mit der geringsten Silbe erwähnt.«
    Roy-Ahoi riss sich das Tuch vom Kopf und warf es zu Boden. Er nahm den Stein in die Pfote. »Matthias, ich spreche nicht nur für mich selbst, sondern für die ganze Guerilla-Union. Es tut uns sehr Leid, das musst du uns wirklich glauben. Es ist uns einfach völlig entfallen. Wir haben den Kater ganz vergessen. Es heißt nicht umsonst,

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