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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Narren halten und mir die Mühe ersparen, Käseklau zu exekutieren. Wenn man es genau nimmt, dann habe ich die Redwall-Meute die Drecksarbeit machen lassen. Ich wollte doch keinen meiner treuen Soldaten mit so etwas behelligen. Ich habe dem Verräter nur das Seil in die Pfote gedrückt und unsere Feinde haben ihn gehenkt!«
    Cluny schlug sich auf die Schenkel und lachte laut los. Die Horde fiel in das Gelächter ein, die Nager kugelten sich vor Heiterkeit. Was für ein gerissener Plan. Es gab keinen Zweifel daran, dass die Geißel wirklich jeden Trick beherrschte.
    Cluny winkte der Gestalt von Konstanze, die weit entfernt auf der Mauer stand, fröhlich zu.
    »Ich danke auch schön, Dachskameradin!«, rief er. »Das hast du wirklich gut gemacht!«
    Die Entfernung zu Konstanze auf der Brustwehr war so groß, dass sie nichts verstehen konnte, was unter den gegebenen Umständen nur gut war.
    Cluny war fast herzlich, als er sich wieder der Horde zuwandte. »Tja, liebe Krieger. Ist sonst noch irgendetwas gewesen, während ich fort war?«
    Zapfentöter salutierte so hingebungsvoll wie nie zuvor. »Mit dem Tunnel kommen wir sehr gut voran, Euer Gnaden.«
    »Gut, gut«, sagte Cluny. »Sonst noch etwas zu berichten?«
    Räudefell und Drecknase ergriffen gemeinsam das Wort. »Wir sind losgezogen und ham nach Ampferblättern gesucht, Käpten, ganz weit hinter den Feldern da drüben -«
    Cluny unterbrach sie. Dann nickte er Drecknase zu.
    »Erzähl du.«
    »Ja, wir ham an so ner Hecke rumgegraben, Käpten«, sagte Drecknase, »und da ham wir ne ganze Sippe von Siebenschläfern aufgestöbert, die fest schliefen. Also ham wir zugeschlagen und sie zu nem Bündel verschnürt. Die sind so richtig schön dick und rund, Käpten.«
    Cluny unterbrach ihn. »Siebenschläfer, was? Ihr habt sie doch nicht etwa getötet, oder?«
    Drecknase schüttelte schnell den Kopf. »Oh nein, Käpten. Wir halten sie im Graben dort drüben schön frisch. Wollt Ihr sie sehn? Ich denke, es sind alles in allem etwa zwanzig.«
    »Das habt ihr gut gemacht. Ich will, dass sie am Leben bleiben«, murmelte Cluny, während er zum Graben hinüberging und auf die Gefangenen hinunterblickte.
    Die Siebenschläfer saßen kläglich zusammengekauert da; man hatte sie auf grausame Weise mit einem Seil am Hals aneinander gebunden. Sie winselten furchtsam beim finsteren Anblick von Cluny der Geißel.
    »Wer von euch ist der Anführer?«, knurrte er.
    Ein verdreckter, relativ junger Siebenschläfer hielt zaghaft seine Pfote hoch. »Ich, Herr. Mein Name ist Plumpatsch. Bitte lasst uns laufen. Wir haben niemandem je ein Leid angetan. Gewalt ist wider unsere Natur. Wir -«
    »Ruhe!«, schnappte Cluny. »Oder soll ich dir mal zeigen, was Gewalt ist?«
    Ein ängstlicher Aufschrei kam aus dem Graben. Cluny peitschte mit seinem Schwanz.
    »Hört auf mit dem Gewinsel«, sagte er verächtlich. »Ihr seid meine Gefangenen, und ich kann mit euch tun, was ich will. Nun macht euch mal keine Sorgen. Noch werde ich nicht zulassen, dass sie euch töten. Ich habe da ganz andere, sinnvollere Pläne mit euch. Du da, Plumpatsch oder wie du heißt, sag deinen Leuten, dass ihnen nichts geschehen wird, solange du genau tust, was ich dir sage. Im Moment bleibst du da unten unter Bewachung. Drecknase, Räudefell!«
    »Ja, Käpten?«
    »Ihr zwei seid mir für diese Gefangenen verantwortlich«, sagte Cluny. »Sorgt dafür, dass niemand in ihre Nähe kommt. Haltet Tag und Nacht Wache. Wenn auch nur einer von diesen Siebenschläfern verloren geht, werde ich euch beide am Spieß braten lassen. Ist das klar?«
     
    Nachdem der Leichnam von Käseklau weggeschafft worden war, saß Cluny unter einem Baldachin aus den Überresten des zerstörten Zeltes. Er beobachtete, wie der Waffenmeister sorgfältig seine wertvolle Kriegsausrüstung reparierte, und schäumte im Stillen vor Wut. Seine ganzen Sachen waren zerschmettert worden – und darüber hinaus hatte er noch einen fähigen Hauptmann verloren. Die Truppen aus Redwall hatten ihm ein Schnippchen geschlagen und der Rammbock hatte völlig versagt. Und wieder einmal war es an ihm, sich etwas auszudenken. Die Horde war damit beschäftigt, ihre Wunden zu lecken und ihre Bäuche zu füllen. Strategie gehörte nicht zu ihrem Aufgabenbereich. Je länger er allerdings darüber nachdachte, desto mehr schien sich die Lage zu seinen Gunsten zu entwickeln. Er hatte jetzt drei mögliche Wege in die Abtei. Einer war der Tunnel; die Ratten im Wald von Mossflower kümmerten

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