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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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sich gerade um die Ausführung seines zweiten Planes; und der dritte – Cluny blickte zum Graben hinüber. Die Siebenschläfer könnten sich als eine wunderbar hinterlistige Geheimwaffe erweisen. Nur musste er es geschickt anstellen.
     
    Am frühen Abend wurde der Angriff auf die Abtei wieder aufgenommen. Jessica Eichhorn und Ambrosius Stachel hatten sich den Bogenschützen angeschlossen. Ihre Köpfe tauchten hinter der Brustwehr auf und ab, als sie sich wahllos ihr jeweiliges Ziel suchten.
    »Das gefällt mir nicht«, stellte Jessica fest.
    Ambrosius grunzte, während er einen mit Federn bestückten Schaft in Richtung Graben abschoss. »Was gefällt Euch nicht, Jessica?«
    Die Eichhörnchenfrau legte ihren Bogen beiseite und setzte sich im Schutz der Brustwehr hin. »Sie haben nicht mehr so viel Biss und Cluny haben wir in letzter Zeit auch nicht mehr gesehen. Es sieht der Horde gar nicht ähnlich, sich so zu verhalten. Ich denke, dass da unten irgendetwas im Busch ist, wovon wir noch nichts wissen.«
    Winifred die Otterdame stand in der Nähe. Mit Wucht schleuderte sie einen Stein hinunter und nickte zufrieden, als sie den Aufschrei ihres Opfers vernahm, dann ging sie zu den Freunden hinüber. »Ich glaube, Ihr habt Recht, Jessica. Die Geißel hat sich aller Wahrscheinlichkeit nach einen neuen Schachzug ausgedacht. Dieser Angriff könnte als Ablenkungsmanöver dienen. Habt Ihr übrigens vom Vormaulwurf und seiner Mannschaft schon etwas Neues gehört?«
    »Ach, die haben ihre Ohren immer noch am Boden«, sagte Ambrosius mit rauer Stimme. »Der Vormaulwurf sagt, sie haben das eine oder andere Echo wahrgenommen, aber bis jetzt noch nichts Genaues. Er glaubt, dass sie am Ende im Südwesten des Innenhofes herauskommen werden.«
    »Ja, das habe ich auch schon gehört«, stimmte Jessica zu. »Wir werden diesem ekligen Ungeziefer einen herzlichen Empfang bereiten, wenn es auftaucht!«
    »Ich verstehe nicht«, grübelte Winifred, »wo Matthias ist. Es sieht ihm nicht ähnlich, eine Schlacht zu verpassen.«
    Abt Mortimer teilte das Essen aus. Er hatte das Gespräch mit angehört und äußerte sich dazu. »Wisst ihr, genau dasselbe habe ich auch gerade gedacht, aber wir sollten im Zweifelsfall nur das Beste von ihm denken und darauf vertrauen, dass er das Richtige tut. Ich habe das Gefühl, dass er für uns alle noch einmal die Rettung sein wird. Einer Sache dürft ihr euch absolut gewiss sein: Wo er auch immer stecken mag, er wird auf alle Fälle in irgendeiner Form das Überleben von Redwall sichern, daran habe ich keinen Zweifel.«
    »Nun gut«, seufzte Jessica, hob ihren Bogen auf und legte einen Pfeil an die Sehne. »Wir sollten lieber schauen, dass es für ihn noch ein Zuhause gibt, zu dem er zurückkommen kann. Auf in die Schlacht, Freunde!«
    Die Eichhörnchenfrau spannte den Bogen, so weit es ging, und stand auf. Sie hielt einen Moment lang inne und spähte den Eibenschaft entlang, dann ließ sie die Sehne los, die vibrierend vorschnellte. Unten am Rand der Wiese wurde eine Gestalt durchbohrt und fiel um. Wieder ein Hermelin weniger, um Clunys Befehle auszuführen!

 
47
     
    Matthias errichtete sich in jener Nacht ganz allein ein behelfsmäßiges Lager. Nach einer kargen Mahlzeit wickelte er seine Kutte als Schutz vor der kühlen Brise eng um seinen Körper und legte sich schlafen. Der einsame junge Mäuserich dachte verbittert an die undankbaren Spitzmäuse und nickte schließlich ein.
    Irgendwann, noch bevor der Morgen graute, nahm er Bewegungen und Geräusche in seiner Nähe wahr. Vorsichtig hob Matthias ein Augenlid. Seine Füße waren warm. Er spürte das zusätzliche Gewicht einer Wolldecke, die man ihm im Schlaf übergelegt hatte.
    Die Guerilla-Union aller Spitzmäuse in Mossflower war zu ihm zurückgekehrt!
    Überall brannten kleine Lagerfeuer, an denen Frühstück vorbereitet wurde. Matthias kam zu dem Schluss, dass es kurz vor Tagesanbruch sein musste. Er drehte sich wieder auf die Seite und stellte sich schlafend. Ohne weiter auf die Spitzmäuse zu achten, versank er in einen wohligen Schlummer.
    Als er erneut aufwachte, war es bereits helllichter Tag. Die Sonne brannte durch die Bäume auf ihn nieder und ihre Strahlen vermischten sich mit dem blassblauen Rauch der Feuerstellen. Roy-Ahoi brachte ihm gerösteten Weizenkuchen und eine Schale mit Kräutertee. Matthias setzte sich auf und nahm es wortlos an. Schweigend aß und trank er, während Roy-Ahoi seine Decke zusammenlegte und verstaute. Dann gab

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