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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Angeln. Noch bevor die Fähre mit einem sanften Ruck am gegenüberliegenden Ufer anstieß, hatte sich ein recht guter Fang angesammelt. Die Spitzmäuse gingen an Land und Matthias half Roy-Ahoi dabei, die Fähre zwischen Binsen zu verbergen.
    »Ich habe nachgedacht«, sagte Matthias. »Glaubst du, wir könnten uns alle irgendwo verstecken? Dann könnten wir vielleicht beobachten, wie Asmodeus zurückkehrt, und ihm zu seinem Versteck folgen.«
    »Ganz genau dasselbe hatte ich mir auch schon überlegt«, antwortete der Spitzmäuserich. »Wenn wir uns am Ufer verteilen und in unserem Versteck bleiben, dann haben wir gute Aussichten, den Giftzahn zu erspähen. Es ist eine gute Idee, aber die Sache hat einen Haken. Nehmen wir einmal an, die Natter riecht uns. Wir sind so viele, dass das gut möglich ist.«
    »Aber wäre es andererseits nicht besser«, argumentierte Matthias, »wenn wir jetzt zum Steinbruch gingen und uns dort auf die Lauer legten? Asmodeus wird doch bestimmt auf dem kürzesten Weg nach Hause kriechen.«
    »Ich wünschte, es wäre so einfach, mein Freund«, antwortete Roy-Ahoi. »Das Gelände um den Steinbruch herum bietet keine Möglichkeit, sich zu verstecken, es ist zu flach und öde. Außerdem verfügt Giftzahn über eine gehörige Portion Erfahrung und Verschlagenheit. Es könnte sein, dass er einen geheimen Eingang außerhalb des Steinbruchs hat. Ich denke, es ist am besten, wenn wir hier warten. Ich werde dafür sorgen, dass die Genossen sich, in einer Reihe verteilt, aufstellen. Wir werden alle Wache schieben.«
     
    Während des langen Nachmittags lag Matthias unter einem Fliederbusch verborgen. Er war in Rufweite einiger Spitzmäuse, die sich ein Stück weiter versteckt hatten und die wiederum mit ihren noch weiter entfernten Nachbarn in Kontakt standen. Ein ganzer Kilometer des Ufers wurde auf diese Weise abgedeckt. Derjenige, der Asmodeus als Erster entdeckte, sollte eine Minute verstreichen lassen und dann Matthias, der sich in etwa in der Mitte der Linie befand, Meldung machen. Guasim und Roy-Ahoi waren zu seinen beiden Seiten postiert.
    Die gleißende Sonne hing über den Wachposten wie eine feurige Scheibe. Matthias hatte seinen Blick auf den Fluss und das vor ihm liegende Gebiet geheftet und wagte nicht, sich zu bewegen, weder um zu essen noch um etwas zu trinken oder sich auch nur zu kratzen. Er war gezwungen, die unerwünschte Aufmerksamkeit neugieriger Fliegen und Insekten zu ertragen, die umhersummten und nach Belieben auf ihm herumspazierten. Oftmals blickte er so konzentriert, dass ihm seine Einbildungskraft einen Streich spielte. Ein leichtes Kräuseln auf dem Wasser oder eine über das Gras ziehende Brise verwandelte sich in Asmodeus. Dann blinzelte er und stellte beruhigt fest, dass es nur seiner Fantasie entsprungen war, was er in seiner Anspannung gesehen zu haben glaubte.
    Der junge Mäuserich verlor ganz und gar sein Zeitgefühl, bis ihm bewusst wurde, dass die sinkende Sonne den Himmel zunehmend rot färbte und schon die Dämmerung ankündigte. Die Schlange musste doch nun bald hier vorbeikommen!
    Als es vollkommen dunkel geworden war, schlich sich eine Spitzmaus durch das Gras heran und tippte Matthias auf die Schulter.
    »Was ist los? Ist Asmodeus gesichtet worden?«, fragte Matthias.
    Die Spitzmaus zeigte in die Richtung, in der Guasim sich befand. »Ich weiß nicht, Mäuserich. Du solltest lieber mitkommen und dir das selber ansehen. Ich werde Roy-Ahoi holen.«
    Matthias krabbelte unter dem Fliederbusch hervor. Irgendetwas musste schief gegangen sein. Er schlug alle Vorsicht in den Wind und flitzte am Flussufer entlang. Andere Spitzmäuse verließen ihr Versteck und folgten ihm.
    Guasim saß im Freien, sie hatte ihre Augen vor Angst weit aufgerissen, ihre Zähne schlugen wie verrückt aufeinander und sie zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub.
    Roy-Ahoi kam herbeigerannt. Matthias rief ihm zu: »Guasim hat einen Schock! Hilf mir, sie ins Wasser zu tragen.«
    Sie nahmen Guasim in ihre Mitte und eilten mit ihr ins seichte Wasser, wo sie ihren Kopf untertauchten. Als sie wieder hochkam, prustete sie zwar, aber wenigstens war das, was sie sagte, verständlich.
    »Der riesige Giftzahn, die Schlange, Asmodeus, er war hier! Ich sah ihn erst, als es schon zu spät war. Er hat Mingo erwischt. Hat ihn mit seinen Zauberaugen angestarrt, ihn dann gebissen und mit sich davongeschleift! Armer Mingo. Bäh! Es war schrecklich, schrecklich, das sage ich euch, dieses hundsgemeine,

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