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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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so schnell du kannst, und schreie wie verrückt.«
    »Sei vorsichtig, Krieger. Bis später«, sagte Roy-Ahoi.
    Matthias hielt seinen Dolch bereit und schlich in den rechten Tunnel. Er war ein wenig schmaler als der erste, aber genauso hoch. Die Wände bestanden aus gelbem Stein, der so weich war, dass er sich fast wie feuchter Sand anfühlte. Matthias wagte kaum zu atmen und war froh, dass seine Füße auf dem sandigen Boden kein Geräusch verursachten. Er ging weiter, dachte aber immer daran, alle paar Meter einen Pfeil zu hinterlassen. Der junge Mäuserich hörte, dass irgendwo vor ihm Wasser tropfte. Das melodische Echo der Tropfen verursachte ein Angst einflößendes Geräusch in der unheilvollen Stille des Ganges.
    Mit seiner Pfote ertastete Matthias eine Lücke in der linken Wand. Es stellte sich heraus, dass es sich um ein rechteckiges Vorzimmer handelte. Mit Entsetzen stellte Matthias fest, dass der Boden des Raumes mit abgelegten, vertrockneten und welken Schlangenhäuten bedeckt war. Matthias liefen Schauer über den Rücken, als er an die früheren Besitzer dieser Häute dachte. Er spürte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten, verließ den ekelhaften Schauplatz und eilte weiter den Gang entlang.
    Er war mehr als doppelt so lang wie der Eingangstunnel. Als Matthias wieder einen Pfeil in den Stein ritzte, fiel ihm auf, dass die eingeritzten Symbole viel älter und primitiver aussahen. Dieser Ort hatte bereits lange, bevor er zum Steinbruch wurde, Schlangen als Unterschlupf gedient. Ganz plötzlich endete der Gang. Matthias betrat eine riesengroße Höhle.
    Der Große Saal von Redwall hätte leicht in eine einzige Ecke dieses kolossalen Raumes gepasst. In seiner Mitte befand sich ein weitläufiger, schimmernder See, der durch ein blass phosphoreszierendes Licht erhellt wurde. Die Wassertropfen kamen aus einem der dunklen Winkel irgendwo hoch oben im Gewölbe. Sie tropften unablässig herab und landeten auf der Wasseroberfläche des unterirdischen Sees, die sich dadurch unablässig kräuselte. Matthias fiel auf, dass von dieser großen Höhle noch zahlreiche andere Höhlen und Tunnel abgingen.
    »Asmodeussssssss!«
    Der Klang ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Die Natter war ganz in der Nähe: wo, konnte er nicht genau feststellen. Das Echo des tödlichen Zischens kam von überall her.
    »Asmodeusssssssssss!«
    Mutig bemühte sich Matthias, der Panik, die in ihm aufzukommen drohte, Herr zu werden.
    Der Schlangenmann versucht, mich zu erschrecken. Wenn er wüsste, wo ich bin, würde er nicht lange fackeln, war seine logische Folgerung. Dann hätte er mich nämlich schon längst geschnappt.
    Der Gedanke beruhigte Matthias ein wenig, aber er war immer noch sehr nervös. Er schlich um den See herum und gab sich große Mühe, das abscheuliche Zischen nicht zu beachten.
    »Asmodeusssssssssss!«
    Er nahm all seinen Mut zusammen und stahl sich lautlos in die nächstgelegene Höhle. In dem Lichtschimmer, den das Wasser reflektierte, bot sich Matthias ein Anblick, der ihn von ganzem Herzen freute.
    Es war Guasim, die, mit ihrem Rücken gegen die Wand gelehnt, dasaß.
    Matthias rannte hinüber und ergriff die Pfote der Guerilla-Spitzmaus. »Guasim, wie bist du hierher gekommen, du kleine Landplage? Wir haben überall nach dir ge -«
    Guasim kippte zur Seite, sie war tot!
    Der junge Mäuserich prallte mit einem erstickten Schluchzer zurück. Deutlich konnte er die Spuren der Giftzähne auf der Brust der Spitzmaus erkennen. Guasims Gesicht war aufgedunsen, ihre Augen zugekniffen und die Lippen schwarz.
    »Asmodeussssssssssssss!«
    Matthias stolperte aus der grausigen Speisekammer der Natter in die Haupthöhle zurück. Eine Zeit lang saß er da und zitterte vor Entsetzen. Er konnte kaum glauben, dass der reglose Körper noch vor kurzem ein warmes, lebendiges, atmendes Geschöpf gewesen war. Matthias musste sich zwingen, aufzustehen und die Suche wieder aufzunehmen.
    Der nächste Eingang bestand aus einem winzigen Loch in der Wand, kaum einer Untersuchung wert. Dennoch beschloss er hineinzugehen. Auf allen vieren kroch Matthias in das Loch, das sich bei näherem Hinsehen als ein weiterer Tunnel entpuppte. Er begann, sich durch den engen Gang zu zwängen.
    »Asmodeussssssssssssss!«
    Der grauenhafte Laut schien jetzt viel näher zu sein. Unter Mühen schob er sich weiter und erreichte schließlich das Ende des Tunnels.
    Und hier blickte Matthias der gigantischen Natter mitten ins

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