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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Warmes in den Magen zu bekommen. Sie plauderten mit den Essensausträgern und ihre rauen, aber höflichen Stimmen erfüllten die Luft.
    Kornblume hörte dem Vormaulwurf gerne zu; er hatte eine so komische Ausdrucksweise.
    »Hajo, Frollein, das schäbige Ungeziefer tut bestimmt in zwei Tagen hier herauskommen, tu ich allerweil denken. Hoho, mit denen tun wir schon unser Schindluder treiben, sobald dass sie sich blicken lassen.«
    Kornblume war sich nicht ganz sicher, was er meinte, aber der finstere, bedrohliche Gesichtsausdruck des Vormaulwurfs ließ ahnen, dass die Ratten es nicht besonders angenehm finden würden, wenn man mit ihnen »Schindluder« trieb.
    Der Vormaulwurf stupste sie freundlich mit der Nase an. »Bohörr! Ich tu Euch sehr danken. Es tut nix nicht über Eure Gemüsesuppe gehen, um einen Maulwurf zu beleben, hajo.«
    Herr Eichhorn sah kichernd zu Kornblume und Frau Wühlmaus hinüber. »Tja, ich schätze mal, dass die Maulwürfe selbst gemachte Gemüsesuppe für ihr Leben gern essen. Ich bin sicher, meine Jessica wird auch etwas Suppe gebrauchen können.«
    »Ja, genauso wie Sam, wenn er nicht schon im Bett liegen und fest schlafen würde«, erwiderte Kornblume. »Ich schlage vor, Ihr und Frau Wühlmaus beginnt am Torhaus mit dem Austeilen. Bleibt mit den Köpfen unten und nehmt euch in Acht. Ich werde hier auf diesem Ende beginnen und dann treffen wir uns später in der Küche.«
     
    Mit der Laterne und dem Korb in der einen und dem Krug in der anderen Pfote stieg Kornblume die Stufen an der südöstlichen Ecke der Mauer hinauf. Bruder Rufus half ihr dabei, auf die Brustwehr zu klettern.
    »Oh, die junge Feldmaus mit der Wundersuppe! Schön, Euch zu sehen, Kornblume. Auf diesem Ende, wo kein Kampf stattfindet, kann es ganz schön einsam sein.«
    Bruder Rufus hielt ihr seinen Becher hin. Er blickte dankbar durch die Dampfwolke hindurch, die von dem Krug aufstieg. »Mmm, wie das duftet! Gemüsesuppe mag ich am liebsten!«
    Kornblume hörte nicht hin.
    Mit offenem Mund starrte sie über die Schulter von Bruder Rufus hinweg. Die Suppe lief über den Becherrand und platschte auf die Steine, während sie weitergoss.
    Hinter dem Rand der Brustwehr war wie aus dem Nichts eine wackelige hölzerne Plattform aufgetaucht. Darauf thronte eine schurkisch aussehende Ratte mit einem Entermesser zwischen den Zähnen, die bereits zum Sprung ansetzte.
    Kornblume kreischte laut auf.
    Es war eher Zufall als Absicht, dass Bruder Rufus herumwirbelte und der Ratte den kochend heißen Inhalt seines Bechers geradewegs in die Augen schleuderte. Mit durchdringendem Schmerzgeheul fiel die Ratte von der Plattform in die Tiefe. Ohne nachzudenken, warf Kornblume die Laterne gleich hinterher. Sie zerschellte am Belagerungsturm und tränkte das trockene Holz mit Lampenöl. Im Nu breiteten sich gierige Flammen über die Plattform aus und verwandelten den Turm in ein flammendes Inferno.
     
    Angezogen von den lodernden Flammen, die den Nachthimmel hell erleuchteten, kamen von allen Seiten Verteidiger herbeigeeilt, um zu sehen, was geschehen war. Mehr als dreißig Ratten saßen hoch oben im brennenden Turm. Noch mehr befanden sich auf halber Höhe und im unteren Teil der Balkenkonstruktion. Die Ratten traten und bekämpften einander, um von dem auflodernden Turm herunterzukommen. Sie bissen, trampelten und kratzten. Einige wagten den Sprung in die Tiefe, während andere gestoßen wurden und laut schreiend auf das weit unter ihnen liegende Feld hinabstürzten.
     
    Rasend vor Wut, rannte Cluny herum. Er war wie von Sinnen und griff sich qualmende, verletzte Ratten, deren Fell teilweise noch brannte.
    »Sofort seht ihr zu, dass ihr wieder da raufkommt, ihr Feiglinge! Springt auf die Mauer!«, kreischte er in seinem Wahn.
    Die Ratten, die mit dem Angriff auf das Torhaus beschäftigt waren, stellten die Kampfhandlungen ein und rannten die Straße hinunter auf das brennende Inferno zu. Funken knisterten und sprühten hinauf in den nächtlichen Himmel. Cluny peitschte mit seinem Schwanz auf alle und jeden ein, er hatte Schaum vor dem Mund und stieß wilde Flüche aus. Im Feuerschein des Turmes verzerrte sich sein Gesicht zu einer Schrecken erregenden Maske des Wahnsinns.
    »Es ist nur ein kleines Feuer! Geht sofort wieder rauf, ihr stümperhaften Schwachköpfe! Dreht den Mäusen den Hals um!«
    Schwarzkralle und Reißzahn ergriffen Clunys schwelenden Umhang und zerrten ihn daran zurück.
    »Aus dem Weg, Käpten! Er fällt gleich um!«
    Mit

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