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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Kameraden wandte sich Gierschlund an Sela: »Hör zu, Füchsin, du kannst in den Kirchhof hinausgehen und deinem Gehilfen seinen Botengang auftragen, aber Reißzahn hier wird mit gezücktem Entermesser direkt an deiner Seite stehen. Eine falsche Bewegung und du bist eine tote Heilerin. Ist das klar?«
    Sela lächelte einschmeichelnd. »Aber selbstverständlich. Euer Freund kann mich ruhig begleiten. Ich habe nichts zu verbergen.«
     
    Draußen im Kirchhof saß Hühnerhund, Selas Sohn, auf einem Grabstein und sonnte sich.
    Reißzahn sah nicht, wie die beiden Füchse sich heimlich zuzwinkerten. Hühnerhund war genauso verschlagen wie seine Mutter, wenn es um Spionage ging. Er sah vollkommen unschuldig aus, wie er da so saß und zuhörte, als Sela ihm ihre Anweisungen gab.
    »Jetzt hör mir mal gut zu, mein Sohn. In der Kirche ist eine ziemlich kranke Ratte. Sie braucht ganz dringend meine Spezialheilmittel. Ich möchte, dass du so schnell, wie du nur kannst, zu unserem Bau zurückläufst. Bring mir etwas Schlangenwurz, Kuckucksspucke, eine mittelgroße Aalhaut, drei dünne Streifen Weidenborke … herrje, es ist so viel zu besorgen, ich glaube, ich schreibe es dir besser auf.«
    Sela wandte sich an Reißzahn. »Ihr habt nicht zufällig etwas zum Schreiben bei Euch, mein Herr?«
    Reißzahn spuckte wütend vor der Füchsin aus. »Willst du mich etwa zum Narren halten, Heilerin? Was glaubst du eigentlich, wer ich bin? Ts, was zum Schreiben! Sonst noch Wünsche?«
    Sela lächelte entwaffnend. »Ach, das dachte ich mir schon. Entschuldigung, ich wollte Euch nicht beleidigen. Ich werde mich einfach mit etwas Borke und einem verkohlten Zweig behelfen. Könnt Ihr mir bitte sagen, wo ich so etwas finden kann?«
    Reißzahn deutete mürrisch mit seinem Entermesser. »Da drüben bei der Kochstelle. Aber beeil dich.«
    Einige Minuten später gab Sela Hühnerhund die Borkenrolle, auf der sie geschrieben hatte.
    »So, das müsste reichen. Jetzt beeil dich, mein Sohn. Und lass dich auf deinem Weg durch nichts aufhalten. Habe ich nicht Recht, Hauptmann?«
    Reißzahn blähte sich auf, stolz, dass die Füchsin seinen Rang kannte. Er zeigte mit einer Klaue auf Hühnerhund.
    »Hör auf das, was deine Mutter dir sagt, junger Bursche. Komm so schnell wie möglich zurück und bring die Sachen auf der Liste mit. Nun mach schon, dass du fortkommst.«
    Der junge Fuchs schoss wie eine Rakete davon. Reißzahn lehnte sich auf sein Entermesser. »Das ist die Sprache, die die Jugend heutzutage versteht.«
    Sela schaute ihn bewundernd an. »Da habt Ihr wirklich Recht, mein Herr. Wenn ich ihn schicke, ist er nie so schnell. Es ist ganz offensichtlich, dass Ihr Autorität ausstrahlt.«
    Reißzahn errötete leicht. Diese Fähe war doch gar nicht so übel. Er wies unauffällig mit seinem Entermesser zur Kirche hinüber. »Äh, ich glaube, es wird Zeit für uns, wieder hineinzugehen. Befehle, müsst Ihr wissen!«
    »Oh, selbstverständlich. Wir können doch nicht zulassen, dass Ihr Schwierigkeiten bekommt, nicht wahr?«, sagte Sela so kriecherisch, wie es ihr möglich war.
     
    Sobald er außer Sichtweite von Clunys Bollwerk war, wurde Hühnerhund langsamer, bis er schließlich gemütlich dahinspazierte. Er löste die Borkenrolle und las die Nachricht seiner Mutter.
     
    An den Abt der Abtei von Redwall
    Ich weiß genau, wann, wo und wie die Horde von Cluny Eure Abtei angreifen wird. Welchen Preis zahlt Ihr für diese wichtigen Informationen?
    Sela die Fähe
     
    Hühnerhund prustete laut los. Er wusste, was seine Mutter von ihm erwartete. Er erinnerte sich an Selas Lieblingsausspruch: »Ich habe Hühnern ihre eigenen Eier verkauft und Hütehunden ihr Barthaar von der Nase geklaut.« Der junge Fuchs schlenderte die staubige Straße entlang nach Redwall und die Hecke warf den Klang seines listigen, leisen Gekichers zurück.

 
26
     
    Kornblume hatte einen arbeitsreichen Tag. Nachdem sie Matthias und Methusalem mit Essen versorgt hatte, ging sie in Begleitung ihrer Helfer hinaus auf die Brustwehr. Sie verpflegte die Wachposten und sammelte das Geschirr wieder ein. Dann musste sie zwei Extraportionen für die Eltern des Schweigenden Sam vorbereiten. Die beiden Eichhörnchen dankten ihr höflich und machten sich mit Appetit ans Essen. Der kleine Sam stand daneben und schaute zu, während er an seiner Pfote lutschte. Kornblume hatte eine Schwäche für den kleinen Eichhörnchenjungen, also versorgte sie auch ihn mit einem Essenstablett. Sie war gerade damit

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