Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques

Vom Netzwerk:

waren.
    »Hajaj, wie lang wollat ma dänn nu noch an d’ Seila zieha?«
    »Macht ruhig Pause, Vormaulwurf. Sie haben das Feuer eingestellt.«
    Lady Ambra und ihre Eichhörnchen schwangen sich aus den hohen Ästen zu ihren Mitstreitern herunter. »Gutes Ablenkungsmanöver, Martin«, beglückwünschte sie ihn. »Wir haben ihnen eine Lektion erteilt, die sie so schnell nicht vergessen werden. Beinahe hätte ich die Katze erwischt, aber dann kam ein Fuchs dazwischen.«
    »Ja, es war eine kluger Schachzug, aber ihr müsst trotzdem auch weiterhin versuchen Zarina immer einen Sprung voraus zu sein. Sie wird sich wieder etwas Neues für euch einfallen lassen, so wahr ich etwas von Kriegsführung verstehe. Diese Katze ist mindestens genauso verschlagen wie eine Seeratte, ihr werdet es noch sehen«, warnte Roy-Ahoi.
    Martin zeigte auf Tschipp, der gerade aus dem strahlend blauen Himmel zu ihnen herabgeflogen kam. »Da kommt ja mein Spion.«
    »Äh, ähem, ich habe belauscht, wie die Katze ihre Befehle gab.«
    »Was hat sie denn gesagt?«
    »Nun, örrhörr, ähem. Das meiste lässt sich vor den Ohren anständiger Tiere nicht wiederholen, aber sie hat einen kleinen Trupp auf dem Dach gelassen, um den Schein zu wahren, und ist mit den anderen nach unten gegangen.«
    Martin zog sein Schwert aus der Scheide. »Das könnte bedeuten, dass sie vielleicht vorhat uns anzugreifen.«
    Bella nickte. »Sie kann allerdings nicht durch das Tor kommen, das habe ich persönlich verschlossen und verkeilt.«
    »Dann werden sie wahrscheinlich über die Mauer steigen«, unterbrach Skipper. »Darauf habe ich die ganze Zeit gewartet, Matrosen – das ist die Gelegenheit für den Einsatz meiner Hasen mit ihren Spießen.«
    »Oh, wir werden da sein, alter Knabe, wir werden sie schon aufspießen.«
    »So ist es. So etwas machen wir nicht zum ersten Mal, müsst ihr wissen.«
    »Hieb, Stich und was nicht sonst noch alles zu dem Spielchen dazugehört.«
    Klein Dinny zeigte mit einem Dolch auf seine Mannschaft. »Ho haja, ma werdat an Eur Seit seia. Ma würdat’s um nix in dr Wält vrpassa wolla.«
    Martin rief alle zur Ordnung. »Ich möchte keine offene Schlacht, kein Massensterben«, sagte er bestimmt. »Eure Aufgabe besteht darin, nur so viel Einsatz zu zeigen, wie ihr braucht, um eure Stellung zu halten und sie zum Rückzug über die Mauer zu zwingen. Lady Ambra, lasst ein paar Eichhörnchen oben in den Bäumen; sie sollen Reisigschilde zu ihrem Schutz mitnehmen. Sie müssen unbedingt dafür sorgen, dass die Bogenschützen auf dem Dach in Schach gehalten werden.«

    Ein Wiesel namens Ekelschnurrhaar spähte durch die Tür auf den Exerzierplatz.
    »Die Luft ist rein, Hoheit. Sie denken, wir sind immer noch auf dem Dach«, berichtete es.
    »Gut. Dann lauft jetzt schnell über das freie Gelände und passt auf, dass ihr die Leitern nicht fallen lasst.«
    Die Sturmtruppe war sehr groß. Brogg führte sie über den Exerzierplatz zur Mauer.
    »So, dann seht mal zu, dass ihr die Leitern aufstellt und hochklettert«, befahl er.
    Die Soldaten erklommen die Mauer, bis sie dicht gedrängt oben auf der Krone saßen. Nervös beäugten sie die Bäume, während Brogg als Letzter ächzend hinaufkletterte.
    »Könnt ihr was sehen?«
    »Nein, Herr Hauptmann. Die Luft ist rein.«
    »Dann zieht die Leitern hoch und lasst sie auf der anderen Seite hinunter.«

    Als die letzten Truppenmitglieder auf der Waldseite mit ihren Pfoten den Boden berührten, erschien Martin zwischen den Bäumen. Hinter ihm kamen sechs Hasen, die Spieße trugen. Brogg grinste; das war ja nicht gerade ein großer Empfang.
    »Zum Angriff, ihr Truppen!«
    Hinter Martin und den Hasen kamen die Otter aus dem Dickicht gestürmt. An der linken und rechten Flanke sprang je eine Horde von Mossflower-Freischärlern aus ihrem Versteck, wodurch die Soldaten wie von einer Zange eingeschlossen wurden.
    Spieße trafen auf Speere und Kriegsgeschrei ertönte, als beide Seiten aufeinander prallten.
    »Tod den Waldbewohnern!«
    »Martin für Mossflower!«
    Ein Fuchs schlug einen ehemaligen Galeerensklaven nieder. Er wollte ihm gerade den Todesstoß versetzen, als Skipper ihn mit seiner schweren, steinbeladenen Schleuder traf und ihm den Speer aus der Pfote schlug. Die sechs Hasen, deren Spieße die Speere aus Kotir an Reichweite mit Leichtigkeit übertrafen, erzielten eine verheerende Wirkung. Soldaten, denen sich grimmige Otter in den Weg stellten, versuchten nach links oder rechts auszuweichen, mussten aber