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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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bis sie keuchend zu Boden fielen.
    Zarina lachte. Sie klang fast schon vergnügt. »Nun? Hat irgendeiner von euch Kotir auch nur das allerkleinste bisschen nachgeben sehen?«
    Die Truppenmitglieder schüttelten die Köpfe und verneinten im Chor.
    »Natürlich nicht, ihr Haufen von Duckmäusern.« Die Wildkatze sprach wie eine Igelmutter zu ihren Kindern. »Selbst wenn ihr alle mit den Waldbewohnern zusammenarbeiten würdet, würde es euch dennoch nicht gelingen, auch nur ein einziges Loch in diese Steine zu reißen. Kotir wird selbst den Wald da draußen noch überleben. Jetzt hört mir gut zu. Ich werde von meiner goldenen Regel abweichen und euch in meinen Plan einweihen. Als Erstes möchte ich euch versichern, dass wir genug zu essen haben. Genau gesagt, werdet ihr ab morgen alle Sonderrationen bekommen.«
    Brogg sprang auf. »Hoch lebe die Königin, Kumpels!«
    »Hurraaa!«
    Zarina nickte ihrem Hauptmann dankbar zu. »Wir werden den Sommer überdauern. Der Sommer ist bisher trockener gewesen als je zuvor«, fuhr sie ermutigend fort. »Kurz bevor im Herbst der erste Regen fällt, werden wir zuschlagen. Bis dahin werden meine Bogenschützen jede Menge Brandpfeile angefertigt haben, genau wie jene, mit denen die Waldbewohner auf uns geschossen haben. Könnt ihr erraten, was ich vorhabe?«
    »Ihr wollt den Wald abbrennen, Hoheit.«
    »Wer hat das gesagt?«
    »Ich, Hoheit.«
    »Wie heißt du?«
    »Stinkeschnurrhaar, Euer Majestät.«
    »Ausgezeichnet, Stinkeschnurrhaar. Schlaues Wiesel. Ja, wir werden den ganzen Sommer über sicher in Kotir verbringen, wo wir für alle mehr als genug zu essen haben. Im Herbst werden wir dann den Wald samt all seinen Bewohnern niederbrennen.«
    Brogg war wieder obenauf. »Tja, Kumpels, ich bin ganz und gar dafür. Ein fauler Sommer, in dem es haufenweise zu futtern gibt. Ich schlage vor, dass wir hier bei unserer Königin bleiben. Sie hat keine Angst vor den Waldbewohnern. Pah, sie hat heute Abend sogar ihren Anführer abgeschossen.«
    Die Soldaten jubelten. Es klang zwar nicht übermäßig begeistert, aber es hatte zumindest einen optimistischen Unterton.
     
    Bella und Lady Ambra beugten sich über Martin.
    »Sieht so aus, als ob er zu sich kommt«, meldete die Dächsin erleichtert.
    Timballisto hielt den Beutel mit Wurfgeschossen hoch, aus dem der Pfeil herausragte. »Wenn dieser Steinbeutel nicht gewesen wäre, dann hätte es aber böse ausgehen können.«
    Bella tupfte Martins Stirn mit kühlem Wasser ab. »Auch so ist es schon schlimm genug, es ist ja nicht bloß ein Kratzer, den er sich da eingefangen hat, oder?«
    Martin öffnete die Augen und versuchte sofort aufzustehen, aber Ambra drückte ihn sanft zurück. »Bleib ruhig liegen«, sagte sie bestimmt. »Du hast Glück gehabt, dass du nicht schwerer verletzt worden bist. Bella, legt ein paar Kräuter auf die Wunde und verbindet sie.«
    »Wie spät ist es, Gonff?«, fragte Martin und blickte zum Himmel hinauf.
    »Kurz vor Mitternacht, Kumpel.«
    »Bella, ich danke Euch, aber jetzt hört bitte auf mich zu bemuttern wie eine Igelin ihre Kleinen. Ich muss sofort aufstehen. Ich darf keine Zeit verlieren.«
    Bella reichte ihm eine Pfote. »Dann kommt hoch, Krieger. Gonff und ich werden Euch helfen. Was ist denn so wichtig, dass es nicht aufgeschoben werden kann?«
    Martin versuchte sein Bein zu belasten und zuckte vor Schmerzen zusammen. »Ich muss noch heute Nacht auf die Waldlädie.«
    »Dann zieht Euch auf meinen Rücken. Er ist breit genug, um einen Mäuserich zu tragen – selbst wenn es sich um einen verletzten Krieger handelt.«
    Gonff ging voraus, um für Bella den Weg durch den Wald zu bahnen, und so kamen sie in der lauen Sommernacht langsam, aber stetig voran.
     
    Die Otterdame Bula hatte auf dem Vorderdeck eine geduckte Haltung eingenommen. Sie beobachtete, wie die dunklen Gestalten sich lautlos von den Bäumen am Ufer ablösten.
    »Wer da?«, rief Bula sie an.
    »Rawim von Mossflower.«
    »Nähert euch und gebt euch zu erkennen.«
    »Bula, du alte Garnelenjägerin!«
    »Gonff, du kleiner Tortenräuber. Hallo, Frau Bella. Was gibt’s Neues? Martin, bist du verletzt? Was ist passiert?«
    Martin rutschte von Bellas Rücken und stützte sich auf sein Schwert. »Es ist nichts weiter, Bula. Ist alles bereit?«
    »Allzeit bereit, Martin.«
    Auf ein kurzes Bellen von Bula hin erschienen ihre vier Gefährten an Deck.
    Martin blickte die Waldlädie ein letztes Mal liebevoll an, wie sie da auf dem Moss vor Anker lag, dann

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