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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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einem Waldbewohner ein Leid zuzufügen.«
    Zarina warf einen Blick über ihre Schulter; die Bogenschützen standen schussbereit in der Türöffnung.
    »Wenn ich tue, was du verlangst, was geschieht dann?«
    »Dann dürft Ihr unbehelligt von dannen ziehen und auch Euren Anhängern wird nichts geschehen. Ich gebe Euch darauf mein Wort als Krieger.«
    Zarina zuckte mit den Achseln. Sie hielt ihre Pfoten weit ausgebreitet. »Und was passiert, wenn ich beschließe nicht fortzugehen?«, fragte sie.
    Martins Stimme klang wie Keilers Hammerschlag auf dem Amboss. »Dann werdet Ihr hier sterben und Euer Ungeziefer ebenfalls. Ich werde dieses bösartige Gemäuer über euren Köpfen zum Einsturz bringen. Wieder gebe ich Euch darauf mein Wort als Krieger.«
    Zarina schwieg einen Moment lang, so, als würde sie beide Angebote überdenken. Als sie dann wieder zu sprechen begann, klang ihre Stimme flach und gefährlich: »Welch große Worte für eine kleine Maus. Ich gebe dir auf nichts mein Wort, aber eines kann ich dir garantieren: Ihr werdet alle dort, wo ihr euch jetzt befindet, getötet werden.«
    Auf ihr Zeichen hin kamen zwanzig Bogenschützen herbeigesprungen und stellten sich schussbereit auf.
    Sie verschränkte ihre Arme und lächelte böse. »Na, wie gefällt dir das, kleiner Krieger?«
    Martin stand da wie ein Fels und zeigte nicht das geringste Anzeichen von Angst. »Dann werden wir eben hier stehen und von Euren Pfeilen getötet werden. Aber blickt doch einmal hinter mich, schaut hinauf zu den Bäumen und der Brustwehr Eurer Außenmauer. Jeder Waldbewohner, der in der Lage ist eine Bogensehne zu spannen oder einen Speer zu werfen, zielt geradewegs auf Euer heimtückisches Herz. Ihr würdet nicht einmal eine Pfotenbreite weit kommen, bevor Ihr durch das Tor zum Wald des ewigen Dunkels geschickt werdet. Also macht ruhig weiter, Katze. Lasst Eure Bogenschützen das Feuer eröffnen. Wir sind bereit zu sterben, wenn Mossflower sich im Gegenzug von Euch befreien kann.«
    Zarinas Augen rollten hin und her. Otter, Mäuse, Eichhörnchen, Igel, sogar Hasen waren da – sie schienen so zahlreich zu sein wie Blätter im Herbstwind. Jeder hielt eine Waffe auf sie gerichtet und jedes Gesicht strahlte grimmige Entschlossenheit aus.
    »Bogen runter!«, zischte sie ihren Bogenschützen zu.
    Die Soldaten richteten ihre Bogen zur Erde und ließen die Sehnen los.
    Die Anführer des Rawim begannen rückwärts durch das Tor zu gehen.
    Zarina zeigte mit zitternder Klaue auf sie. »Wir sind noch nicht fertig miteinander«, keifte sie wutentbrannt. »Oh nein, wir haben gerade erst angefangen.«
    Martins Antwort schallte zurück: »Heute Abend bei Sonnenuntergang. Wir werden draußen auf Eure Antwort warten.«
    Brogg streckte seinen Kopf zur Tür hinaus. »Vergesst nicht das Tor hinter euch zu schließen, huhuhuh!«
    Während das Tor sich schloss, war laut und deutlich Bellas Stimme zu vernehmen: »Dieses Tor wird nicht geschlossen, um uns am Eindringen zu hindern, sondern, um euch vom Herauskommen abzuhalten.«
    Zarina raste ins Gebäude. »Schafft mir die Netze und Seile aus dem Weg. Ich will, dass jeder von euch sofort zum höchsten Punkt von Kotir kommt, zum allerhöchsten Punkt. Beeilt euch!«, drängte sie.
     
    Gonff stand zusammen mit Martin im Schatten einer Platane.
    »Tja, Kumpel, das hätten wir geschafft. Wir hängen alle mit drin, ob wir nun gewinnen oder verlieren. Wir haben nur diese eine Gelegenheit. Du hast ja gehört, was die Katze gesagt hat – wir haben gerade erst angefangen.«
    »Sie hat irgendetwas vor, Martin«, sagte Lady Ambra, die oben im Baum saß. »Für meinen Geschmack ist es da drinnen viel zu ruhig geworden.«
    Martin blickte auf. »Ich habe auch ein ungutes Gefühl. Sagt den Anführern, sie sollen mit ihren Truppen in Deckung gehen. Warten wir einfach ab, wir werden ja sehen, welchen Schritt sie als Nächstes unternimmt.«
    Befehle wurden geflüstert und dann zogen sich die Waldbewohner zurück und verschmolzen mit den dunklen grünen Schatten des Waldes. Vor der Mauer war nun alles wie leer gefegt; nicht ein Schnurrhaar, nicht eine Pfote oder Waffe war zu sehen. Beängstigende Stille umfing die laue Morgenwärme und wurde nur vom leichten Rascheln eines Windhauchs in den Baumwipfeln unterbrochen.
     
    Heimlich, still und leise führte Zarina ihre Streitkräfte einen nach dem anderen über die hölzerne Dachbodentreppe hinaus auf das flache, quadratische, mit einer Brustwehr versehene Dach von Kotir. Sie

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