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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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hinunter!
    Die wirbelnden Wassermassen kamen mit einem rollenden Donnern hereingeströmt. Eine zähe, braune Flut ergoss sich wild brausend in die unterirdischen Röhren und riss Erde, Lehm, Zweige und Steine mit sich. Sie peitschte durch die Tunnel und schlug gegen die Wände, bis die Stützen fortgespült waren und das Ganze zu einer einzigen großen, reißenden Sintflut verschmolz, die auf die Senke zuraste, aus der Kotir aufragte.
     
    Der Vormaulwurf und Alt Dinny, die über den Resten ihrer Größer-als-je-zuvor-Pastete eingeschlafen waren, spürten plötzlich, wie der Boden unter ihnen erzitterte. Der Vormaulwurf drückte seine Schnauze in die Erde.
    »Da duat’s hiegeha, Alt Din. I dua koi Grabklaua braucha, um z’ saga, wos untr dr Ard passiera duat.«
    »Ho hajaj, ’s Ungziefra duat scho bald a guats Bad nehma, wi’s des noch nie erläbt hot, dua i denka.«
    »Haha, bei meim Tunnl, i möcht nich an ihrer Ställ seia!«
    Und Mossflower schlief weiter in jener Nacht, ruhig und friedlich.
    Aber nur an der Oberfläche.
     
    Whegg, der Rattensoldat, gähnte und zitterte. Er zog den alten Getreidesack, der ihm als Umhang diente, fester um seinen dürren Körper, damit er die kalte Luft des frühen Morgens nicht so spürte. Es war bewölkt und nur wenig wärmendes Sonnenlicht drang hindurch zu dem flachen Dach, auf dem er zum Wachdienst eingeteilt war. Brogg kam heraufgestapft. Er rieb seine Pfoten aneinander und blickte über die Brustwehr hinüber zum stillen Wald.
    »Ziemlich ruhige Nacht, nicht wahr, Whegg?«
    »Stimmt, allerdings ganz schön kühl und sie sind immer noch da draußen«, berichtete Whegg.
    »Haben diese Eichhörnchen wieder geschossen?«
    »Nee, wenn wir nicht schießen, tun die’s auch nicht. Ich glaube aber trotzdem, dass da unten irgendwas im Busch ist.«
    Brogg hockte sich neben Whegg.
    »Ach, was können die schon groß ausrichten? Du hast doch gehört, was die Königin gesagt hat. Wir sitzen hier einfach nur herum, bis der richtige Augenblick gekommen ist.«
    »Pah, das sagt sie! Diese Waldbewohner mögen zwar grasfarben aussehen, aber grün hinter den Ohren sind sie deswegen noch lange nicht«, gab Whegg frech zurück.
    Brogg schubste ihn kameradschaftlich. »Diese Sorge kannst du getrost mir und der Königin überlassen. Hast du schon gefrühstückt?«
    »Nein, noch nicht. Ich bin am Verhungern. Könnte ich mich vielleicht mal kurz davonstehlen und mir etwas zu essen holen, Kumpel?«
    »Kumpel! Du meinst sicher Herr Hauptmann, oder?«
    »Na gut, dann eben Herr Hauptmann.«
    »In Ordnung, geh nur. Aber schick eine Ablösung herauf. Ich hab was Besseres zu tun, als hier herumzustehen und für deinesgleichen den Wachdienst zu übernehmen.«
    Whegg rieb sich die steifen Glieder und humpelte nach unten. Statt zur Messe ging er lieber zur Küche, denn in der Nähe der Speisekammer war die Chance etwas Essen zu ergattern ungleich größer. Ein Fuchs kam ihm entgegen, er wischte und rieb mit seinen Pfoten auf den Mauersteinen herum.
    »Ganz schön feucht hier unten, Kumpel. Auf dem Küchenboden kommt das Wasser schon zwischen den Steinen hoch«, warnte er.
    »Wasser? Wo?«
    Sie blickten beide auf und sahen Zarina, die gerade die Treppe herunterkam. Der Fuchs wies über seine Schulter zurück.
    »Da unten, Hoheit. Aber unten ist es ja schon immer feucht gewesen.«
    Whegg schüttelte verneinend den Kopf. »Nur im Verlies und darunter, weiter oben nicht. Außerdem haben wir Sommer und seit dem Frühjahr hat es nicht einen Tropfen Regen gegeben.«
    Zarina drängte sich eilig an ihnen vorbei.
    »Folgt mir!«
    Sie hasteten hinunter zu dem Gang, von dem die Küche abging. Das Wasser sickerte durch den Boden; alle drei sprangen zurück auf die untersten Stufen der Treppe.
    »Als ich eben noch hier entlangging, war es lediglich feucht«, sagte der Fuchs erstaunt. »Seht doch nur, jetzt bedeckt das Wasser schon den ganzen Boden!«
    Whegg berührte es mit seiner Pfote. »Wie kann das nur angehen? Ich meine, wo kommt denn das ganze Wasser her?«
    Zarinas Augen starrten gebannt auf das Nass. »Wate hindurch zum Kerker, Ratte«, sagte sie bebend. »Sag den Wächtern da unten, sie sollen heraufkommen und mir sofort Meldung machen. Sie werden wissen, was da los ist.«
    Whegg salutierte. Mit vorsichtigen Schritten patschte er den nassen Gang endang.
    Zarina wich zurück und wartete ein paar Stufen weiter oben.
    Wenige Augenblicke später kam Whegg in größter Eile zurückgestapft, sein Gesicht spiegelte

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