Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
Vom Netzwerk:
sich flach auf den Boden.
    Zarina hechtete zum Rand der Brustwehr, gerade noch rechtzeitig, um einen zweiten Felsblock durch die Luft sausen zu sehen wie einen riesigen, unförmigen Vogel.
    Bumm!
    Er traf die Mauer auf halber Höhe. Mauerwerk fiel platschend hinunter ins Wasser und hinterließ dort, wo das Geschoss eingeschlagen hatte, eine klaffende Lücke.
    Als das Dach unter der Wucht eines weiteren Felsblockes erbebte, klammerte sich die Wildkatzenkönigin an die Brustwehr und starrte verstört hinaus auf die weithin überflutete Fläche.
     
    Skipper tätschelte den stabilen Holzrahmen. »Wie nanntest du dieses Ding noch gleich, Kumpel?«
    Timballisto half den Eichhörnchen und Ottern gerade dabei, den nächsten Felsblock in die Wurfschale zu legen.
    »Eine Balliste, Skip. Als ich noch jung war, baute ich während der Kriege im Norden viele dieser Geschütze. Tolle Idee, nicht wahr?«
    Skipper schüttelte bewundernd den Kopf, als er sah, wie das System von Riemen und Gegengewichten unter den sich drehenden Kurbeln knarrte. Der lange, nach hinten gebogene Schleuderarm, der aus drei Silberbirken gefertigt war, stand unter großer Spannung und wurde nur von einem vorgeschobenen Riegel gehalten.
    »Du bist doch ein gerissener alter Kriegsteufel, Timballisto. Ha, sogar ein Igelbaby könnte dieses große Katapult handhaben.«
    Klein Dinny hüpfte auf und ab und klatschte in die Pfoten. »Dua mi mal ralassa. Oh bittschön, dua diesa junga Maulwurf ach mal schießa lassa, Härr.«
    Timballisto kniff die Augen zusammen und blickte entlang der Linie, die der Felsblock nach seinem Abschuss nehmen würde.
    »Ja, warum eigentlich nicht? Bedien dich, Klein Dinny«, willigte er ein.
    Der Maulwurf konnte kaum den Riegel umlegen, so sehr musste er kichern. Er warf sich mit dem Gesicht ins Gras, als der Riegel zurückschnappte, der lange Schleuderarm nach vorn prallte und der Felsblock über ihre Köpfe hinwegflog.
    »Welcha Freud, welch a Glück! Wo duat är hieg’floga seia? Wos dua i g’troffa haba?«
    Die Beobachter am Ufer sahen, wie der Turm ins Wanken geriet. Ein Loch entstand, als der Felsblock mit ungeheurer Wucht in Kotir einschlug. Schutt und Mauerwerk prasselten ins Wasser und eine weitere Lücke war geschlagen.
    Lauter Jubel ertönte aus den Reihen der Waldbewohner.

48
----
     
    Zarina wendete sich von der Brustwehr ab, um ihren Soldaten einen Befehl zu erteilen, aber sie waren spurlos verschwunden. Das Dach war wie leer gefegt.
    Unten im Wasser sah man Füchse, Wiesel, Frettchen, Hermeline und Ratten. Einige schwammen, andere wieder klammerten sich an Türen, die sie mit Hilfe ihrer Waffen aus den Angeln gebrochen hatten. Hölzerne Fensterläden, Tische, Bänke – die fliehende Armee nutzte alles, was irgendwie auf dem Wasser treiben konnte.
    Der Dachgiebel erzitterte unter einem weiteren Schuss des Belagerungskatapultes.
    Brogg stand treu ergeben oben an der Treppe. »Ihr solltet lieber mit runterkommen, Hoheit. Das ganze Gebäude fällt so langsam in sich zusammen. Schnell, bevor die Treppe einstürzt«, riet er.
    Zarina drehte sich nach links, dann nach rechts. Sie lief zur Brustwehr, blickte hinüber und rannte dann voller Aufregung wieder zurück.
    »Du wirst schon sehen, wir werden doch noch gewinnen. Es ist alles nur die Schuld meines verräterischen Bruders Gingivere. Er muss noch immer am Leben sein. Eine einzige Maus hätte sich niemals dies alles ausdenken können. Hätte ich sie doch beide getötet und mich vergewissert, dass sie auch wirklich tot sind, als ich noch die Gelegenheit dazu hatte«, tobte sie.
    Die Königin und ihr Hauptmann schafften es, das Gemach zu erreichen, indem sie die Lücken in der stark beschädigten Treppe übersprangen. Der Raum war noch immer unversehrt. Unter ihren Pfoten führte die Festung von Kotir rumpelnd und bröckelnd ihren Todeskampf. Das ganze Gemäuer begann zu zerfallen und stürzte Stück für Stück in den riesigen, schnell ansteigenden See, der es umgab.
    Brogg hob einen Tisch hoch und ließ ihn aus dem Fenster gleiten. Er fiel nicht sehr tief, bevor er platschend im Wasser landete.
    »Beeilt Euch, Hoheit. Auf dem Tisch können wir beide von hier entkommen!«
    Unterstützt von Brogg gelang es Zarina, wenig würdevoll über den Fenstersims zu klettern. Sie ließ sich auf dem mit den Beinen nach oben im Wasser treibenden Tisch nieder. Er schaukelte heftig hin und her, ging aber nicht unter.
    Brogg krabbelte auf den Fenstersims. »Haltet ihn schön gerade,

Weitere Kostenlose Bücher