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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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habe es satt, bin ausgehungert, aber hörst du mich vielleicht die ganze Zeit darüber jammern und wehklagen? Jetzt seht zu, dass ihr auf die Pfoten kommt, und versucht ein einziges Mal, wie die Soldaten der Königin von Kotir auszusehen.«
    Ihre Verfolgung der drei Gefährten führte sie weiter nach Westen.
    Murrend trat Splitternase einen Kieselstein vor sich her. »Ruhm und Ehre, pah! Das wird Kladd sich alles unter den Nagel reißen und meinetwegen kann er es auch behalten. Wenn es allerdings um heißen Ruhmestrank und Ehrenkuchen ginge, wäre es natürlich etwas ganz anderes.«
    »Heißer Ruhmestrank und Ehrenkuchen? Jetzt rede nicht so einen Unsinn daher, du Weichkeks«, lachte Eckzahn.
    »Selber Weichkeks, Tropfnase.«
    »Runzelklaue!«
    »Fettfell!«
    »Käferkot!«
    »Hört auf damit und fangt an zu marschieren, alle beide!«, befahl Kratzer ihnen.
     
    Wie Gonff prophezeit hatte, hörte es auf zu regnen. Über der Ebene kam die Sonne heraus und beobachtete, wie flauschige Wölkchen im Windhauch über einen See aus leuchtendem Himmelsblau segelten.
    Dinny hielt seine Nase in die Luft, schnüffelte und wackelte mit seinen Klauen. »Hejej, ’s issa Wassr in dr Näh, wohl a Teich odr kloi See. Villeicht duat ma ja a kloi Fisch fanga. Duat a leck’re Mahlzeit ergäbe, hajaj.«
    Erstaunt blickte Martin Gonff an, der an seiner Seite lief. »Woher weiß er, dass hier Wasser in der Nähe ist? Ich rieche nicht das Geringste.«
    Der Mäusedieb zuckte die Achseln. »Das kann er auch nicht, Kumpel. Maulwürfe spüren es wahrscheinlich mit ihren Grabklauen durch die Erde hindurch.«
    Dinny nickte weise. »Oh ajaj, ma duat a ganza Mäng mit unsra Klaua riecha.«
    Gonff blinzelte dem Mäusekrieger zu. »Das ist das Schöne an den Maulwürfen: Sie haben immer eine vernünftige Erklärung parat, die ein jeder verstehen kann.«
    Die drei Freunde lachten laut los.
    Dinny erwies sich als genauso guter Prophet wie Gonff. Zur Mittagszeit erreichten die Gefährten das Ufer eines großen Sees. Binsen und Schilf wuchsen am Rand, kleine Wasserlilien blühten an der Wasseroberfläche. Das Glitzern silbriger Schuppen im Wasser verhieß einen guten Fischfang. Anfangs wollte Martin nur sehr ungern anhalten, aber dann sah er ein, dass Fisch eine wertvolle Ergänzung ihres Proviantes darstellen würde, und ließ eine Pause einlegen. Während seine Freunde angelten, blieb der Krieger als Wachposten zurück und hielt nach ihren Verfolgern Ausschau.
    Dinny saß am Uferrand und streckte jubelnd seine Pfoten ins flache Wasser.
    »Oh ajaj, oh ’s duat härrlich seia. Hajaj, des duat ’s Läbn seia, Gonffen!«
    Der Mäusedieb hatte eine Schnur ausgeworfen, an der ein winziger roter Wurm als Köder hing. Binnen weniger Sekunden wurde er von einem gefräßigen Stichling verschlungen. »Ha, schau her, Kumpel!«, rief Gonff. »Bei mir hat einer angebissen! Komm zu Gonff, alter Gierschlund.«
    Martin pirschte sich von hinten an sie heran. Sanft legte er jedem seiner Freunde eine Pfote auf die Schulter und flüsterte: »Schschsch. Hört gut zu. Wir sind in großer Gefahr. Wenn euch euer Leben lieb ist, dürft ihr jetzt keinen Mucks von euch geben!«

23
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    Skipper saß in der Wölbung eines großen hohlen Baumstammes. Er hatte einen schlanken grauen Otter vor sich und musste sich sehr anstrengen, um nicht da hinzusehen, wo sich einst der Schwanz dieses eigenartigen Wesens befunden hatte.
    »Und, Maske, wie geht’s denn so, mein Bruder?«, fragte er.
    Die Maske knabberte an ein paar Otterdelikatessen, die ihm sein aufmerksamer Bruder mitgebracht hatte.
    »Ach, ich komme schon zurecht, Skip. Manchmal bin ich ein Eichhörnchen, manchmal ein Fuchs. Ha, eine Zeit lang war ich sogar ein halbwüchsiger Dachs.«
    Skipper schüttelte verwundert den Kopf und blickte sich in dem hohlen Baumstamm um, in dem der Meister der Tarnung allein lebte. Viele merkwürdige Gegenstände wurden hier sorgsam aufbewahrt, so zum Beispiel Schwanzimitate, falsche Ohren und eine ganze Reihe unterschiedlicher Schnurrhaare.
    Die Maske beobachtete Skipper mit seinen eigenartigen blassen Augen. Er griff sich ein paar Requisiten, wandte seinem Bruder den Rücken zu und vollzog mit ein paar schnellen, verstohlenen Pfotengriffen eine Wandlung. Als er sich wieder zurückdrehte, blieb Skippers Mund vor Staunen weit offen stehen.
    »Schau, Skip. Jetzt bin ich wieder ein Eichhörnchen!«
    Der Otteranführer war verblüfft; dieses Wesen, das da vor ihm saß, war ohne Zweifel ein

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