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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Äbtissin herzlich die Pfote. »Es ist eine eigenartige Welt, gnädige Frau, und Ihr werdet es mir sicher auch nicht übel nehmen, wenn ich sage, dass mir noch nie so freundliche und sanftmütige Mäuse begegnet sind wie Ihr und Eure eigentümlich gekleideten Anhänger.«
    Skipper klopfte Maske auf die Schulter. »Freunde, wenn ihr den alten Maske in ein paar von den Verkleidungen sehen würdet, in denen ich ihn erlebt habe, ihr würdet euren eigenen Augen nicht trauen.«
    »Oh, erzählt uns davon, Skip«, rief Columbine und lehnte sich voller Eifer nach vorn.
    Skipper trank einen Schluck Apfelwein aus Maskes Becher. »Ich wüsste gar nicht, wo ich anfangen sollte, er kann unendlich viele Gestalten annehmen, aber ich werde euch ein Beispiel geben; er entwischte mir nämlich, als wir auf dem Weg hierher durch den Wald gingen. Ich suchte überall nach ihm. Da stand doch der alte Verwandlungskünstler direkt neben mir gegen einen Baum gelehnt und sah aus wie ein Stück Borke, ist das nicht einfach unglaublich?«
    Spike und Posy klammerten sich an Columbines Kutte und starrten den seltsamen Otter mit großen Augen an.
    »Ist das wirklich wahr, Herr Maske?«, fragte Spike.
    Maske kicherte und gab jedem von ihnen ein Stück Apfel. »Oh ja, das ist gar nicht so schwer. Ihr braucht nur ein altes Borkenstück, das so groß ist wie ihr selbst, und natürlich den richtigen Baum. Ihr stellt euch hin und denkt dieselben Gedanken wie der Baum – und Hokuspokus!«
    »In was könnt Ihr Euch denn noch verwandeln, Herr?«, wollte Posy wissen.
    »Tja, in einen Fuchs, ein Eichhörnchen, ja sogar in einen Igel, wie du einer bist – was ihr wollt. Haha, Otter sind allerdings ganz schön schwierig. Sie haben nämlich so komische Schwänze, müsst ihr wissen.«
    »Könntet Ihr auch wie ein Vogel aussehen?«, wollte Spike wissen.
    »Nun ja, sagen wir mal, daran arbeite ich noch, einverstanden?«
    »Und wie sieht es mit einem Hermelin oder einer Ratte aus?«, fuhr Posy hartnäckig fort.
    »Kein Problem. Die sind am einfachsten. Es kommt vor allem darauf an, dass man ihre Gestalt aufmerksam einstudiert, das ist die ganze Kunst.«
    Äbtissin Germania war beeindruckt. »Wollt Ihr damit sagen, dass Ihr wie ein Hermelin, ein Wiesel oder sogar wie ein Fuchs aussehen könntet?«
    Die Maske zwinkerte ihr zu. »Stimmt genau, gnädige Frau. Deshalb bin ich ja hier.«
     
    Auf der Ebene wurden die Schatten des späten Nachmittages immer länger. Dinny blickte zu den Bergen am Horizont hinüber und schätzte gekonnt ihre Entfernung ein.
    »Wi werda morga sär dicht an d’ Berga rakomma, Martn.«
    Der Mäusekrieger blickte zum Felsmassiv hinüber. »Ja, das werden wir, Din. Wie wir sie allerdings überqueren wollen, weiß ich noch nicht. Schau dir nur einmal an, wie gewaltig sie sind. Sie scheinen fast im Himmel zu verschwinden.«
    »Keine Sorge, Kumpels«, sagte Gonff zuversichtlich. »Wir sind doch nicht so weit gekommen, um uns jetzt von so einem Hügelchen unterkriegen zu lassen. Außerdem brauchen wir uns keine Gedanken mehr darüber zu machen, dass uns das elende Gesindel verfolgt. Denen haben die Schwäne wahrscheinlich den Garaus gemacht.«
    Dinny hob seine Schnauze hoch in die Luft. »Mei Pfot duat wiedr dn G’ruch von Wassr aufnehma.«
    »Was, noch mehr Wasser, Din?«, fragte Martin.
    »Hajaj, richtg. Diesmal duat’s a fließnds G’wässr seia.«
    »Da sollten wir lieber unsere Augen aufsperren, falls sich noch mehr Schwäne hier herumtreiben, was, Kumpels?«, warnte Gonff.
    »Hojoj, nää, Schwäne dua i nich mär seha wolla.«
     
    Gonff war der Erste, der den großen Fluss entdeckte. Er war an dieser Stelle noch nicht breit genug, um als Strom bezeichnet zu werden. Der Mäusedieb schritt am Ufer entlang und zitierte mit lauter Stimme zum Fluss gewandt:
     
    »Die goldnen Flächen ziehn sich weit,
    der Flügelschlag ist hart.
    So tief und nass, fließt durch das Gras
    die blaue Schlang, sie naht.«
     
    Martin blickte zum gegenüberliegenden Ufer. »Scheint ja recht friedlich zu sein, aber hier ist es viel zu breit, um eine Überquerung zu wagen. Wir werden heute Nacht hier unser Lager aufschlagen und morgen früh am Ufer entlang nach einer günstigeren Stelle zum Überqueren suchen.«
    Am Wasser war der milde Frühlingsabend sehr angenehm. Dinny hob ein Loch aus, während Martin mit seinem stählernen Schwertgriff aus einem Feuerstein Funken schlug und so ein kleines Feuer entfachte. Gonff setzte währenddessen seine Angelschnur wieder

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