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Regenbogen-Welt (German Edition)

Regenbogen-Welt (German Edition)

Titel: Regenbogen-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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nicht. Sie lachte triumphierend. „Zu spät,
Höllengestalt”, rief sie und zog das Schwert beinahe sanft durch Sabias
seelenlosen Körper. Er fiel in zwei sauber getrennten Hälften zu Boden. Blieb
dort, ohne auch nur einen Blutstropfen zu verlieren, liegen.
    „Dein unseliger Geist ist jetzt heimatlos, Sabia!”, schrie Moon.
    Ein Kichern erklang. Es verhieß nichts Gutes. Saha konnte nicht
ergründen, woher es kam. Was sie hörte, klang wie: „Freue dich nicht zu früh!”
    Die dunkle Wolke floss wieder zu Deelgeed, zog über seinem Kopf
wirre Kreise und fuhr mit einem Ton, der an schrilles Gelächter erinnerte, in
den mächtigen Drachenkörper ein.
    Deelgeeds Augen leuchteten wie zwei Signalfeuer auf.
    Moon schrie.
    Dieses Mal eindeutig entsetzt. Der Schrei vermischte sich mit
zwei weiteren. Der eine kam eindeutig von Deelgeed, dessen Kopf zu Moon
herumruckte. Der andere kam von hoch oben. Gleißendes Licht erhellte plötzlich
die Höhle. Warmes Sonnenlicht!
    Moon wirbelte herum. „Sunseray!”, rief sie erfreut. Erleichterung
klang in ihrer Stimme. „Du kommst zur rechten Zeit.”
    Deelgeed schnaubte und scharrte mit den Krallen über den Boden.
Dann schöpfte er tief Luft und stieß sie mit aller Macht wieder aus. Kleine
Feuerleiber züngelten aus seinen geblähten Nüstern.
    Saha schloss die Augen. Sie wusste, dass der Drache einen
Feuerregen auf sie niederlassen wollte. Er wird uns alle umbringen, dachte sie
und geriet in Panik. Shirkan, wir haben es nicht geschafft. Du und Azaa seid
umsonst gestorben. Biih ... es war alles umsonst, hallte es hinter ihrer Stirn.
    Sunseray hob die Hände.
    Und plötzlich trat gespenstische Stille ein.
    Deelgeed starrte den Sonnengeist hasserfüllt an. „Du wirst es
nicht wagen!”, zischte er drohend.
    „Und ob!”, erschallte Sunserays Stimme. Ruhig und selbstbewusst.
Der Sonnengeist senkte den Kopf und murmelte etwas vor sich hin. Plötzlich
begann ihr Körper von innen zu leuchten. Erstrahlte in goldenem Licht. Sunseray
wandelte die Gestalt. Wurde eindeutig männlich. Zeigte deutlich, dass in ihr
beide Geschlechter vereint waren. Dann erhob er sich in die Luft, verlor an
Gestalt und wurde zu einem runden Sonnenball, der sich um die eigene Achse
drehte.
    Moon blickte die rotierende Sonne an, die sich langsam auf
Deelgeed zubewegte und nickte zufrieden. Die Kriegerin hielt immer noch das
Schwert in beiden Händen. Mit angespannten Muskeln bereit zum entscheidenden
Schlag.
    Der Sonnenball schwebte näher, drehte sich dabei um die eigene
Achse und schickte Lichtbahnen über Saha und Barb. Saha spürte wieder Wärme in
ihren erstarrten Körper ziehen. Aber das Gefühl verschwand ebenso schnell, wie
es in ihr aufgeflackert war. Deelgeed flatterte unruhig mit den Flügeln,
versuchte die Schwingen auszubreiten. Es misslang. Der Sonnenball hielt vor
Moons Gesicht inne, streifte sanft ihre Haut. Es war, als führten sie ein
kurzes Zwiegespräch. Dann straffte sich Moons Gestalt, und sie trat näher an
Deelgeed heran.
    „Ich weiß, was ihr vorhabt. Du und Sabias dunkler Geist”, sagte
sie gefährlich leise. „Aber es wird euch nicht gelingen. Trotz all der
schwarzen Magie, die ihr in euch habt.”
    Deelgeed ließ Moon nicht aus den Augen und genau das wurde ihm
zum Verhängnis. Nur für kurze Zeit achtete er nicht mehr auf den Sonnenball,
der zu glühen begann, orangefarben aufleuchtete und mit einem lauten Zischen
auf Deelgeed zuschoss. Der Drache schloss geblendet die Augen. Auf diesen
Moment hatte Moon nur gewartet. Ihr kriegerischer Schrei ertönte ein weiteres
Mal und sie legte die ganze Kraft ihres Körpers in den entscheidenden Stoß
hinein. Das magische Schwert fuhr weich, wie in eine überreife Frucht, zwischen
die Schuppen in den Leib des Drachen. Deelgeed stieß einen gurgelnden Laut aus.
Moon zog das Schwert blitzschnell wieder heraus und stieß es erneut in das Meer
schimmernder Schuppen.
    Saha war nicht einmal mehr erstaunt, als sie sah, dass Moon diese
Prozedur immer schneller wiederholte. Die Kriegerin steigerte sich in einen
wahren Blutrausch. Auf ihrem Gesicht war deutlich abzulesen, wie lange sie
schon auf diesen Augenblick gewartet hatte. Wenn Saha anfangs bei Moons Anblick
gedacht hatte, dass die Kriegerin dem Drachen körperlich weit unterlegen war,
sah sie sich jetzt getäuscht. Moon hatte dem Drachen eines voraus. Sie war
durch ihre mindere Körpergröße wendiger als das gehörnte Ungeheuer. Aus dessen
Wunden sickerte schwarzes Blut. Doch Deelgeed

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