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Regenbogen-Welt (German Edition)

Regenbogen-Welt (German Edition)

Titel: Regenbogen-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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soll.”
    „Du hast Recht. Es ist wohl nicht der richtige Zeitpunkt für
Scherze”, gestand Saha ein.
    “Allerdings.” Hazee sah sich um. „Was ist, ihr Geistesleuchten?
Keine Vorschläge?”, fragte sie herausfordernd und sah Uhura, Ishtar und Shirkan
an. Als die nicht antworteten, setzte sich Hazee vor einen großen Stein und
lehnte sich daran. Ihr war zum Heulen zumute. Irgendwie war sie um Jahre
gealtert. War nicht mehr das übermütige Mädchen, das sie noch in der ersten
Welt gewesen war. Sie sah plötzlich alles mit anderen Augen und gestand sich
ein, dass sie ohne ihre Freunde nichts war. Rein gar nichts. Zum ersten Mal
stellte sie sich die Frage, warum sie überhaupt mitgegangen war. Tuc hatte
einen sehr triftigen Grund. Ebenso Shash. Auch die Anderen. Aber sie? Was war
mit ihr?
    Hazee konnte diese Fragen nicht beantworten.
     

     
    Sie hatten sich schon an die Hitze gewöhnt, als To neinili, der Regengott,
ihnen doch noch erschien. Sein Zorn war nicht gewichen. Im Gegenteil. Er war
noch gewachsen. To neinili war außer sich vor Wut über die Wesen, die es gewagt
hatten, so weit in die Zweite Welt einzudringen. Sogar eines seiner Lebewesen
auf ihre Seite gezogen hatten. Der Regengott erschien am Himmel zwischen den
Wolken, die ebenso schlagartig aufgetaucht waren und sich plötzlich teilten. Er
hielt Blitzpfeile in der Hand und schleuderte sie wütend auf die Freunde herab.
Dabei grollte er laut und erbost. Harte, feindselige Regentropfen fielen vom
Himmel. To neinilis Unmut hing in sinkenden, dunkelgrauen Wolken vom Himmel.
Erzürnt warf er den Freunden einen seiner mächtigen Wetterleuchtpfeile
entgegen. Sein donnerndes Grollen rollte über den düster verhangenen Himmel.
Mit solch grimmiger Entschlossenheit, dass Barb, die neben Saha stand, heftig
zusammenzuckte. Die schweren Wolken schienen sie zu erdrücken. Sie senkten sich
wie eine schieferfarbene Glocke über sie. Barb stöhnte leise auf und griff nach
Sahas Arm. Ängstlich blickten sie in den Himmel. Ein weiterer Blitz leuchtete
das Finale ein. Es brach ein Unwetter los. Peitschte die Luft und entwurzelte
Bäume, die sich unter der Gewalt bis zur Erde beugten und ihren Halt verloren.
Es vernichtete alles, was sich ihm in den Weg stellte. Saha und ihr Freunde
achteten nicht darauf. Sie bejubelten den fallenden Regen und hielten den
erfrischenden Wassertropfen ihre Gesichter entgegen. Dann fingen sie an zu
tanzen. Und als Saha sogar zu singen begann, fielen sie fröhlich ein.
    Das stimmte To neinili noch wütender. Was erlaubten sich diese
Eindringlinge? Er nahm einen Blitzpfeil und warf ihn in einem eleganten Bogen
haarscharf an Saha vorbei. Er schlug neben ihr in einen Olivenbaum ein und
spaltete in Sekundenschnelle den Stamm. Shirkan versetzte Saha einen Stoß und
warf sich selbst zur Seite. „In Deckung”, schrie er. „Tanz ihm nicht vor der
Nase herum. Du gibst eine ideale Zielscheibe ab!”
    Sie harrten im Schutz des gespaltenen Baumes aus. Warteten, bis
die sintflutartigen Regenschauer versiegten. Die trockene Erde war nicht in der
Lage, die gewaltigen Wassermassen aufzunehmen, und so flossen sie in breiten
Bahnen an ihnen vorbei. Saha hörte Ishtar neben sich murmeln. Sie hörte etwas,
das wie „Na, das kann ja heiter werden” klang. Aber sie wusste, sie würden sich
jetzt nicht mehr entmutigen lassen. Bisher war es auch nicht leicht gewesen und
sie hatten trotzdem nicht aufgegeben. Viel schlimmer wird es schon nicht
werden, redete sie sich ein und ahnte nicht, wie Unrecht sie hatte.
    Shirkan betrachtete sie besorgt. Saha wirkte erschöpft. Aber
nicht nur sie. Dabei waren sie erst am Anfang ihrer Reise. Er gab den Freunden
ein Zeichen. „Lasst uns in dem gespaltenen Baum übernachten. Er schützt uns vor
einem erneuten Unwetter, sollte To neinili immer noch wütend auf uns sein.” Er
sah Shash an. „Du musst allerdings vor dem Stamm Platz nehmen.”
    Der Bär grinste. „Kein Problem”, sagte er und streckte sich auf
dem nassen Boden aus.
    Saha schlief ein, sobald sie ihr Haupt gegen einen Zweig gebettet
hatte. Sie war mental ausgelaugt. Auch das war für ihr Naturell typisch. Sie
verausgabte sich immer bis an den Rand der geistigen Erschöpfung. Dann zog sie
sich eine Weile zurück und sammelte neue Kräfte. Musste so lange in sich gehen,
bis die Erschöpfung wich und neuer Energie Platz machte. Doch hier hatte sie
keine Zeit für geistige Rekonvaleszenz. Das, was schon die ganze Zeit in ihr
war, erwachte. Breitete sich in ihr

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