Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Regenbogen-Welt (German Edition)

Regenbogen-Welt (German Edition)

Titel: Regenbogen-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
Vom Netzwerk:
wirkende Körper bewegte sich erstaunlich flink auf sie zu und stellte
sich schützend über sie. „Bleibt immer unter mir und lauft mit mir zurück in
die Berge”, schrie es Saha und ihren Freunden zu. Die überlegten nicht lange,
denn das bullige Wesen setzte sich, nachdem es von mehreren Feuerzungen
getroffen worden war, mit einem schmerzerfüllten Schrei in Bewegung. Bereits
nach wenigen Schritten war es vor ihnen. Beraubte sie so seines schützenden
Körpers.
    Es war zu schnell für sie.
    Saha gab ein schrilles Pfeifen von sich. Das Wesen drehte sich
herum und eilte zu ihnen zurück. „Ihr seid zu langsam.” Eine weitere Feuerzunge
traf den gewaltigen Körper. Geruch von verbranntem Fell stieg in Sahas Nase.
„Ich habe eine bessere Idee. Klammert euch an mein Bauchfell.” Für Jabani war
das eine Kleinigkeit. Sie hing in Sekundenschnelle an den warmen Bauchfransen
des Retters. Auch Ishtar, Shirkan und Barb klammerten sich daran fest. Tuc
verschwand sogar vollends in dem dichten Pelz. Hazees keckes Näschen lugte
neben ihm hervor. Nur Uhura und Kasur sahen sich hilflos an. Die Schlange
atmete einmal tief durch und ringelte sich blitzschnell um die linke
Hinterpfote des Wesens.  Saha blickte Uhura an. Sie war zu schwer, um sich an
dem Bauchfell des Wesens festzuklammern. Die Eule versetzte Saha mit dem Schnabel
einen heftigen Stoß, sodass sie gegen den Bauch ihres Retters fiel und sich
instinktiv daran klammerte.
    „Macht euch um mich keine Sorgen”, schrie Uhura und warf einen
besorgten Blick in Richtung des Himmels, von dem es weiter Feuerzungen regnete.
„Ich versuche mich so durchzuschlagen.”
    „So weit kommt das noch”, brummte das Wesen, öffnete sein
beeindruckendes Maul und erfasste die Eule. Saha schrie auf und hätte sich
beinahe vor Schreck fallen lassen, klammerte sich aber im allerletzten Moment
wieder an die zotteligen Fransen, als sich das Wesen in Bewegung setzte. Saha
schloss die Augen und fragte sich, ob sie von Uhura nur noch eine unförmige
Masse vorfinden würden. Bis das beruhigende Gurren der Eule erklang.
    Uhura lebte!
    Das Wesen steigerte sein Tempo und erreichte beeindruckend
schnell die Berge. Lief geschickt durch einige Felsausläufer und preschte in
eine Höhle, die Schutz vor den Feuerzungen bot. Dort blieb es japsend stehen,
ließ Uhura sanft aus seinem Maul zu Boden gleiten, lugte dann zwischen seinen
Vorderpfoten hindurch und betrachtete Saha und ihre Freunde.
    „Endstation”, sagte es freundlich. Immer noch außer Atem.
    Kasur schlängelte sich elegant auf den Boden und kroch in sichere
Entfernung. Das Wesen war ihr trotz seiner Hilfe nicht geheuer.
    Saha und ihre Freunde ließen sich ebenfalls zu Boden gleiten und
liefen auf Uhura zu. „Geht es dir gut?”, fragte Saha besorgt.
    Die Eule nickte, noch sichtlich benommen, und blickte das pelzige
Wesen an. „Wir danken dir. Ohne deine Hilfe hätten wir es nicht geschafft. Du
kamst zur rechten Zeit. Aber nun verrate uns auch, wer du bist und wie du
heißt.”
    „Mein Name ist Shash. Ich bin der letzte, lebende Sohn von Anoo,
dem Bären.”
    Uhura keuchte. „Ich habe von dem Bären-Clan gehört, aber ich
dachte, er wäre eine Erfindung der Alten.”
    Shash nickte traurig. „Bald wird niemand mehr wissen, dass es uns
wirklich gegeben hat. Wir werden schnell vergessen sein.”
    „Was ist geschehen?”, wollte Shirkan wissen und trat auf Shash
zu. Der Bär ließ sich auf seinem Bauch nieder und klappte die Vorderpfoten
unter den Leib. Er lag da wie eine Sphinx, die Uhura immer in ihren
abenteuerlichen Erzählungen beschrieben hatte. Saha konnte ihre Augen nicht von
ihm wenden. Sie hatte noch nie ein Tier seiner Größe gesehen. Er muss eine ungeheure
Kraft haben, schoss es ihr durch den Kopf.
    Shash schnaubte verächtlich. „Die Menschen haben unsere
Lebensräume zerstört und uns dann von dort verjagt, wo wir sesshaft werden
wollten. Sie hatten Angst vor uns.” Er gab einen empörten Laut von sich. „Dabei
gibt es kein sanfteres Volk als uns. Wir wollten nur in Frieden leben.”
    „Na ja”, warf Hazee ein. “Du siehst aber ganz schön gefährlich
aus. Wäre ich dir allein begegnet, dann wäre ich auf der Stelle tot
umgefallen.”
    Shash lachte. Es klang ungemein heiter und verriet seine
gutmütige Natur. Durch dieses Lachen eroberte er die Herzen der kleinen Gruppe
im Sturm. Eine Weile betrachtete er sie alle und fragte dann. „Und woher kommt
ihr, wenn ich fragen darf? Ihr habt die Götter ganz schön

Weitere Kostenlose Bücher