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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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drängen würde, aber was hatten wir sonst für eine Wahl?
    Gedankenverloren strich ich mir über den Bauch, noch war nichts zu spüren, aber bald würde ich es nicht mehr verbergen können. Inzwischen war ich mir sicher. Alle Anzeichen sprachen dafür, dass ich Vans Kind unter dem Herzen trug. Was für ein Chaos das doch alles war.
    Ich bog in den östlichen Bereich des Schlosses ab und das Geräusch von Schritten, die sich mir näherten, riss mich aus meinen Überlegungen. Sie waren leise, kamen aber schnell näher. Ich verdrängte die Versuchung mich danach umzudrehen. Vielleicht war es Van, der mir folgte, da er die Ungewissheit ebenso wenig aushielt wie ich.
    Mein Gefühl sagte mir jedoch, dass es nicht Van war. Wer auch immer mir folgte, würde sein blaues Wunder erleben, sollte er mir etwas Böses wollen. So geschickt wie ich mittlerweile mit meiner Gabe war, fiel es mir schwer, zu glauben, dass eine einzelne Person mir etwas anhaben könnte. Trotzdem war mir unwohl zumute. Ich hatte bisher nur das eine Mal, als wir überfallen wurden, anderen Menschen auf die Art, die Vater mir gezeigt hatte, Schaden zugefügt. Und das war schrecklich genug gewesen, auch wenn es mir und Van das Leben gerettet hatte.
    Ich erreichte den Innenhof und hatte ihn schnell durchquert, wobei ich darauf achtete, nicht schneller zu werden. Mein Verfolger sollte nicht denken, dass er mir Angst machte. Er hatte mich fast eingeholt, als ich nun den Eingang des gesonderten Palastbereichs betrat. Vorsichtig streckte ich meine Fühler aus und schätzte die Entfernung. Er war groß und kaum mehr als zehn Schritte von mir entfernt. Entschlossen drehte ich mich um und fragte mich, wer mich erwartete, behielt jedoch meine Magie ausgestreckt, um im Zweifelsfall sofort zuschlagen zu können.
    Degan stand vor mir auf dem Hof. Er war ebenfalls stehen geblieben und sah abwartend zu mir herüber.
    „Was wollt Ihr, Degan? Warum verfolgt Ihr mich mitten in der Nacht?“ Ich verspürte nicht das geringste Interesse auch nur in seiner Nähe zu sein, schon gar nicht allein im Dunkeln, und würde es ihn auch spüren lassen.
    Lächelnd kam Degan auf mich zu, während er mich von oben bis unten betrachtete. „Ich finde es äußerst bedauerlich, dass du bereits müde bist und habe mir erhofft dich ins Bett bringen zu können.“ Er war nur noch wenige Schritte von mir entfernt und grinste lüstern auf mich herab.
    Nicht nur, dass er sich erdreistete so vertraulich mit mir zu sprechen, das was er sagte, schlug dem Fass den Boden aus und ließ mich sprachlos zurück. Degan kam mir noch näher und ich wich einen Schritt zurück, mich um meine Fassung bemühend.
    „Danke, doch ich finde den Weg auch allein.“ Schwungvoll drehte ich mich um und wollte ihn einfach stehen lassen, aber Degan ergriff meinen Arm und zog mich zu sich. Wütend drehte ich mich um und funkelte kalt zu ihm hoch. „Lasst mich los.“
    „Nein, denn es war keine Frage im eigentlichen Sinne. Ich werde dich ins Bett bringen.“ Degan sah mich noch immer auf diese unangenehme Art an, als hätte mein Protest ihn nicht wenigstens ein bisschen aus dem Konzept gebracht. Seine Augen hatten einen harten Glanz angenommen.
    „Lasst mich auf der Stelle los. Ihr tut mir weh.“, versuchte ich es noch einmal voller Autorität.
    „Ich befürchte, du könntest mir weglaufen, wenn ich es täte.“ Seine Finger gruben sich noch etwas fester in meinen Arm. Ich versuchte mir den Schmerz nicht anmerken zu lassen. Diese Genugtuung wollte ich ihm nicht geben.
    Erneut wollte ich protestieren, doch bevor ich auch nur ein Wort herausbringen konnte, hatte Degan seine Lippen bereits auf meinen Mund gepresst. Ich riss meinen Kopf beiseite und trennte die Verbindung. Er umfasste mein Kinn und drehte mein Gesicht grob zu ihm zurück, während er mich mit seinem Körper an die Wand drückte.
    „Ich kann mich wirklich glücklich schätzen so eine hübsche Braut zu bekommen.“, sagte er amüsiert und schaute mir tief in die Augen. Er hatte mich an der Wand eingekeilt und ich würde mich kaum befreien können ohne ihn zu verletzen.
    „Die Verlobung wurde erst vor wenigen Stunden ausgesprochen und Ihr fallt bereits über mich her?“, fragte ich verächtlich.
    Degan zuckte gleichgültig die Achseln. „Der Rest ist nur noch Formalität. Du gehörst offiziell mir, also warum warten?“ Er versuchte erneut mich zu küssen und ließ mir dabei keinen Spielraum auszuweichen. Mit der freien Hand wollte ich ihn von mir

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