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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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meinerseits, wofür ich dir sehr dankbar bin.“
    „Du nun wieder.“, murmelte Asant leise.
    „Du weißt ebenso wie ich, dass ich mit meiner Einschätzung richtig liege.“
    „Mag sein.“, brummte Asant unglücklich. „Wenn du es so siehst, dann freut es mich, hier mit dir zu sitzen.“
    Van sog abermals scharf die Luft ein.
    „Bist du sicher, dass es dir gut geht?“, fragte Asant skeptisch.
    „Alles bestens.“, sagte Van mühsam beherrscht. „Zumindest in dieser Hinsicht.“

 
Offenbarung
     
     
    Ich hielt es nicht länger aus und öffnete meine Augen. Asant wusste ohnehin Bescheid. Also konnte ich auch gefahrlos offiziell erwachen, ohne, dass ich Angst davor haben musste, die Beherrschung zu verlieren.
    „Es tut mir leid, dich verletzt zu haben.“, flüsterte ich und starrte an die weiß getünchte Decke, während ich sprach. Ich schreckte vor dem Klang meiner Stimme zurück, sie war rau und jedes Wort kratzte mir im Hals.
    Ich hörte wie Stuhlbeine über den Boden schabten und sah von der Zimmerdecke weg in die Richtung aus der das Geräusch kam. Einen Augenblick später trat Van in mein Sichtfeld und kniete sich vor das Bett. Er sah furchtbar mitgenommen aus. Seine sonst so strahlenden Augen wirkten bekümmert und hatten dunkle Schatten. Er rang sich ein Lächeln ab, als er mich sah, doch es war kein Vergleich zu dem bezaubernden Lächeln, das er mir meistens schenkte.
    „Hast du gar nicht.“, sagte er sanft.
    „Für gewöhnlich lügst du besser.“
    Er ging nicht darauf ein.
    „Wie fühlst du dich?“, fragte er vorsichtig.
    „Ich weiß nicht, wie ich es in Worte fassen soll.“ Es war die Wahrheit, ich fühlte so vieles auf einmal, dass es mich sprachlos machte.
    Vans Augen brannten vor Schmerz. Er hatte die Fäuste geballt, zuckte jedoch leicht zusammen und schüttelte eine Hand aus.
    Ich besah sie mir genauer. Er hatte sich die Knöchel seiner Hand aufgerissen. Nun schwenkte mein Blick zu seiner anderen Hand und ich sah dasselbe Bild.
    „Was hast du mit deinen Händen gemacht?“, fragte ich verwirrt.
    Van schaute zu Boden, ihm war die Sache unangenehm. „Ich habe auf die Wand eingeschlagen.“
    „Warum tust du so etwas?“
    „Ich wusste in dem Moment überhaupt nicht mehr, was ich tat, und so ist es passiert.“, sagte er leise.
    Ich streckte die Hand nach Vans Gesicht aus. Ich wollte, dass er mich ansah, aber das Band mit dem sie festgebunden war, behinderte mich und ich erreichte ihn nicht.
    „Könntest du mich bitte losbinden?“ Es war mir ein wenig peinlich so etwas fragen zu müssen, doch Asant schwieg nach wie vor taktvoll und half mir damit seine Anwesenheit auszublenden.
    Endlich sah Van mich wieder an, hatte seine Stirn jedoch in Falten gelegt. Er schien mit sich zu ringen, ob er meiner Bitte nachkommen konnte.
    „Vielleicht ist es besser…“, er unterbrach sich und schluckte schwer.
    Ich gab ihm nicht die Möglichkeit seine Zweifel zu bestärken indem ich auf eine weitere Antwort wartete.
    „Ich werde weder strampeln, noch mir etwas antun, aber ich brauche meine Hände.“
    Van schien nicht geneigt mir zu glauben.
    „Bitte.“, flüsterte ich, da ich merkte, wie meine Stimme kurz davor war zu brechen.
    Wieder streckte ich meine Hand in seine Richtung ohne ihn erreichen zu können. Van ergriff sie und begann mit seiner anderen Hand den Knoten zu lösen. Dann beugte er sich über mich, um meine andere Hand zu befreien und ebenso meine Beine. Nachdem er fertig war, setzte er sich auf die Bettkante. Es tat gut sich nicht mehr so schrecklich hilflos zu fühlen.
    Ich wollte Van unbedingt berühren, doch es gab etwas, das ich vorher tun musste. Ich hatte Angst davor. Zuvor war ich so ungeduldig darüber gewesen, es nicht zu können und nun fürchtete ich mich vor dem, was ich spüren würde.
    Ich setzte mich etwas auf, aber starrte stur geradeaus, da ich mich nicht traute Van anzusehen. Ganz langsam fuhr ich mit meiner Hand unter die schwere Decke und strich über meinen Bauch. Er war nach wie vor geschwollen, aber die Haut spannte sich nicht länger straff darüber, sondern fühlte sich merkwürdig weich und schwammig an, in sich zusammengefallen. Es war nicht richtig so. Ich fühlte mich leer.
    Meine Lippen begannen zu beben und ich wusste, dass ich die Tränen nicht länger zurückhalten konnte. Ich wandte mich um und sah wieder zu Van. Bei seinem Anblick so voller Schmerz, verlor ich meine mühsam aufrecht erhaltene Beherrschung.
    „Es ist wirklich weg.“ Meine Stimme

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