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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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Haar, bevor er die Hand zur Faust ballte und sie seitlich gegen die Wand schlug.
    Allmählich bekam ich eine Vorstellung davon, wie er sich die Hände verletzt hatte.
    „Ich muss an die frische Luft.“, sagte er gequält und ging bereits auf die Tür zu. Niemand versuchte ihn aufzuhalten, als er mit ausgreifenden Schritten den Raum verließ.
    Ich verstand, dass er einen Moment für sich allein brauchte und würde warten bis er wieder kam.
    Sara sah Van unschlüssig nach. „Ich glaube, ich sollte auch gehen. Ihr braucht Ruhe.“, sagte sie langsam.
    Ich gab ihr nickend mein Einverständnis und sie ging ebenfalls hinaus. Asant, der unglücklich dreinblickte, blieb wo er war. Dann seufzte er schwer und setzte sich wieder auf den Stuhl, auf dem er die letzten Stunden zugebracht hatte.
    „Was ist noch geschehen nachdem ich das Bewusstsein verloren habe?“, fragte ich bald, weil ich die Stille nicht länger ertrug.
    Asant sah zu mir auf. „Morena hat das Kind entbunden. Es war, wie sie gesagt hatte, bereits tot. Danach versuchte sie Euch zu helfen und die Blutung zu stillen, nach einer Weile gelang es ihr. Sie säuberte das Kind und wickelte es in ein Tuch bevor sie sich wieder um Euch kümmerte.
    Als Ihr am Tag darauf, noch nicht wieder zu Euch gekommen wart, beschlossen wir, es ohne Euch zu begraben. Kurz darauf fanden wir die Leiche des Dieners und begannen unsere Schlüsse zu ziehen.
    Und seit gestern Mittag haben Van und ich hier gesessen und auf Euer Erwachen gewartet.“, schloss er seinen Bericht. Asant hatte kaum ein Wort über Van verloren, das machte mich stutzig.
    „Wie geht es Van?“, fragte ich zögerlich. Ich fand es nach wie vor befremdlich, dass Asant von unserer Liebe wusste.
    In Asants Augen stand die Trauer, er machte sich zweifellos Sorgen um seinen Freund. „Nicht sehr gut.“, antwortete er mir leise.
    „Wie kommt es, dass Ihr davon erfahren habt?“, fragte ich nun. Ich musste einfach wissen, was gespielt wurde, um hoffentlich gemeinsam eine Lösung finden zu können.
    Asant überlegte sich seine Worte genau bevor er mir antwortete. „Nachdem Ihr Van gegen die Wand geschleudert hattet, dauerte es eine Weile bis er wieder richtig zu sich kam. Als er dann sah, was geschehen war und wie schlecht es Euch ging, hat er die Nerven verloren.“ Asant machte eine Pause und ich wusste, dass er mir nicht alles erzählte. Vermutlich wollte er mir Vans Qualen nicht zu schillernd beschreiben. „Nun, es war mehr als offensichtlich, was in ihm vorging und wie er für Euch und das Kind empfindet.“, sagte er schließlich.
    „Wer hat das alles gesehen?“, fragte ich vorsichtig. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wer sich in meinem Zimmer befunden hatte.
    „Fast jeder.“, antwortete Asant betrübt.
    „Was werdet Ihr jetzt tun, nun da Ihr davon wisst?“
    „Ich habe nicht vor, Euch zu verraten. Nur leider werde ich es nicht verhindern können, wenn es ein anderer tut.“
    „Danke.“, sagte ich und lächelte traurig. Es tat gut zu wissen, dass Asant Van nicht ans Messer liefern würde.
    „Wo sind die anderen?“ Ich hatte so unglaublich viel verpasst in diesen zwei Tagen.
    „Gestern waren sie noch alle hier. Ich hoffe, dass dem auch heute noch so ist. Allerdings kann ich das nicht mit Sicherheit sagen, da ich Euer Zimmer seitdem nur kurz verlassen habe.“
    „Wie kommt es, dass Ihr die ganze Zeit hier wart?“
    „Offiziell habe ich Van unter meinen Arrest gestellt, sodass er immer in meiner Nähe bleiben muss seitdem heraus gekommen war, was er für Euch empfindet. Da Ihr unter meinem Schutz steht, wollte ich warten bis Ihr wieder zu Euch kommt. Von daher musste Van zwangsläufig mit mir warten. Natürlich war es nur ein Vorwand, was vermutlich die meisten ebenso sehen werden, aber andererseits ist es auch eine ganz passable Erklärung.“ Asant zuckte die Schultern, während er sprach. „Van konnte bei Euch sein. Es ging ihm ein wenig besser als zuvor, wo er sich ständig fragte, wie es um Euren Zustand stünde.“
    „Ich bin Euch sehr dankbar, dass Ihr das für ihn getan habt, Asant.“, sagte ich aufrichtig.
    Asant schien nicht recht zu wissen, was er sagen sollte. „Nun ja, ich mochte Van von Anfang an, seit er ins Schloss kam.“, sagte er ausweichend.
    Jetzt begriff ich, warum Asant unsicher auf seinem Stuhl herumrutschte. Er wusste nicht, inwieweit er mit mir über seine und Vans Vergangenheit reden konnte. Van hatte ihm noch nicht erzählt, dass ich über ihn und sein Erbe Bescheid

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