Regenprinzessin (German Edition)
Heiler kommt gleich, um nach ihr zu sehen.“
„Folgt mir, Sir“, sagte Sara, als sie durch den Raum schritt und die Tür zu meinem Schlafzimmer öffnete.
Van ging an ihr vorbei auf das Bett zu, beugte sich tief herunter und legte mich sanft darauf ab. Er nahm seine Jacke wieder an sich, dann breitete er vorsichtig meine Decke über mir aus.
Er richtete sich wieder auf. „Ich werde draußen das Ergebnis der Untersuchung abwarten.“ Er lächelte mich noch einmal an und ging dann hinaus.
Sara kam zu mir ans Bett, Besorgnis im Blick „Kann ich Euch etwas bringen, Prinzessin?“, fragte sie mich.
„Etwas Wasser, bitte.“
„Gut, ich bin gleich wieder da.“ Sara verließ ebenfalls das Zimmer.
Nun war ich allein. Hoffentlich hatte ich nichts Ernstes, mir war wenig danach lange krank im Bett zu liegen. Ich war schon fast eingeschlafen, als die Tür wieder aufging. Sara trat in Begleitung von Darius, dem Heiler des Schlosses ein. Er kam zu mir ans Bett und ich setzte mich auf, damit er seine Untersuchungen machen konnte.
Während er mich abhorchte, kam auch Vater herein. Er war leicht außer Atem und sah so aus, als hätte er sich sehr beeilt, um herzukommen.
„Wie geht es ihr?“, fragte er Darius.
„Sie hat die Grippe, aber ich denke, nach ein paar Tagen Bettruhe und viel Tee wird es ihr wieder besser gehen.“
Sara stellte das Glas ab, das sie immer noch in Händen hielt und war schon fast aus der Tür heraus. „Ich werde gleich welchen aufsetzen.“
Ihr Pflichtbewusstsein und ihre Fürsorge mir gegenüber rührten mich.
„Ruht Euch gut aus, Prinzessin. Morgen werde ich wieder nach Euch sehen.“, sagte Darius. Er stand vom Bett auf und sah meinen Vater an, als wollte er ihm noch etwas sagen, doch er blieb still. Vater kam zu mir und streichelte meine Hand.
„Du solltest jetzt schlafen.“, sagte er. Dann ging auch er, jedoch schloss er die Tür nicht richtig und sie blieb einen Spalt weit offen stehen. Im Vorzimmer konnte ich ihn und Darius leise miteinander reden hören.
„Wie schlimm ist es wirklich Darius?“
„Ihr Fieber ist sehr hoch, das müssen wir in den Griff bekommen. Die Beschwörung hat es wahrscheinlich schlimmer gemacht als es geworden wäre, hätte sie sich geschont. Ansonsten sieht es aber gut aus, seid unbesorgt.“
Vater seufzte erleichtert. „Das ist gut, ich vertraue deinem Urteil. Leider muss ich mich wieder um andere Angelegenheiten kümmern. Asant hat mich direkt aus einer Audienz heraus geholt.“
Ich hörte sie beide den Raum verlassen, als die äußere Tür ins Schloss fiel.
Kurz darauf kam Sara mit dem angekündigten Tee zurück. Sie setzte sich zu mir auf die Bettkante und reichte mir eine Tasse. Ich nippte vorsichtig daran.
„Die Herren Ritter schienen ganz schön besorgt um Euch zu sein.“, sagte sie plötzlich.
„Wie kommst du darauf?“
„Nun ja, die Mitglieder Eurer heutigen Leibwache standen allesamt vor Eurer Tür und ließen sich von Darius über Euren Zustand informieren, als ich mit dem Tee zurück kam.“
„Oh, so ist das also.“, sagte ich unbestimmt. Ich wusste nicht Recht, was ich damit anfangen sollte.
„Ihr klingt so, als seid Ihr erstaunt darüber?“, fragte Sara und nahm mir die Tasse wieder ab, nachdem ich sie leer getrunken hatte.
„Du brauchst mir nichts vorzumachen, Sara. Ich weiß sehr wohl, was mir für Blicke zu geworfen werden und für wie seltsam mich alle halten, weil ich distanziert bin und mich häufig zurück ziehe und lieber meine Ruhe habe.“, sagte ich seufzend. Ich war so unglaublich müde.
„Ach was, Ihr seid das Juwel unserer Nation und sehr wertvoll für das Wohl von uns allen und darüber ist sich auch jeder bewusst. Vergesst das nie.“, mahnte sie mich während sie mir aus meiner Kleidung und in mein Nachthemd half. „Aber nun lasse ich Euch allein, ruht Euch aus und schlaft ein bisschen. Falls Ihr mich brauchen solltet, ich bin nebenan.“ Sie stand auf und ging zur Tür, noch bevor sie den Raum verlassen hatte, war ich bereits eingeschlafen.
Als ich aufwachte, war mir furchtbar heiß und ich war vollkommen durchnässt vom Schweiß. Ich strampelte meine Decken von mir und lag nur noch im Nachthemd im Bett. Eine Weile blieb ich reglos liegen, doch es half nichts, die Hitze blieb. Ich stand auf, um das Fenster zu öffnen. Der Riegel sprang auf und ich öffnete es weit. Der Regen hatte bereits aufgehört. Mist, das war viel zu kurz gewesen.
Kühle Nachtluft strömte mir entgegen und blies über
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