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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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mein Gesicht. Die Brise war angenehm, allerdings brannte der Rest meines Körpers immer noch. Das reichte nicht, ich musste hier raus. Mühsam ging ich zu meinem Schrank und nahm meinen Morgenmantel heraus. Auf dem Weg zur Tür warf ich ihn mir über. Sara war auf einem Sessel im Vorzimmer eingeschlafen, ein Buch lag in ihrem Schoß. Leise schlich ich mich an ihr vorbei, um sie nicht zu wecken, sie würde mich nicht hinaus lassen.
    Langsam ging ich durch den Gang. Ich musste mich an der Wand abstützen, um weiter zu kommen, mir war wieder schwindelig geworden. Aber ich musste unbedingt ein bisschen draußen in der kalten Nacht sein, um nicht vom Glühen in meinem Inneren verzehrt zu werden.
    Endlich hatte ich den Torbogen erreicht. Ich atmete tief ein und hieß die kühle Luft willkommen. Hier konnte ich jedoch nicht bleiben, da jemand vorbei kommen könnte. Also wandte ich mich nach rechts in den Rosengarten, den Vater für mich angelegt hatte. Ich liebte diesen Ort.
    Während ich näher kam, strömte mir bereits der wunderbare Duft der Blumen entgegen. Seufzend ließ ich mich auf die erste Bank fallen, die im Garten stand. Ich legte den Kopf in den Nacken und blieb einfach still sitzen. Plötzlich hörte ich links von mir ein Rascheln und schreckte hoch.
    „Prinzessin?“
    „Wer ist da?“, fragte ich zögerlich. Wer wusste schon, wem man des Nachts begegnete? Hinter einem Rosenstrauch trat Van hervor.
    „Keine Angst, ich bin es nur.“, sagte er, als er näher kam. Erleichtert atmete ich wieder aus, ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich die Luft überhaupt angehalten hatte.
    „Was macht Ihr hier draußen? Ihr gehört ins Bett.“ Er war nun ganz nah bei mir und sank vor mir auf ein Knie, um auf meiner Augenhöhe zu sein. Der Blick seiner braunen Augen bohrte sich tief in meinen.
    Ich antwortete nicht. Ich war nach wie vor überrascht ihn hier zu sehen.
    „Kommt, ich bringe Euch zurück.“ Er wollte aufstehen, zögerte jedoch, als ich mich nicht rührte.
    „Nein.“, sagte ich schlicht, aber bestimmt. Ich konnte noch nicht zurück, in meinem Zimmer würde ich ersticken. Aus großen Augen sah er mich an, er wollte etwas erwidern, doch ich kam ihm zuvor.
    „Mir ist so unglaublich heiß, ich brauche frische Luft. Lasst mich noch einen Moment hier sitzen.“ Um meine Worte zu unterstreichen, wedelte ich mir mit der Hand Luft zu.
    „Das kommt vom Fieber, Eure Wangen sind immer noch gerötet. Ihr solltet Euch ausruhen.“, sagte er.
    „Ich wüsste nicht, weshalb ich mich überanstrengen sollte, wenn ich einfach nur hier sitze.“, antwortete ich schnippisch. Im Moment stand mir der Sinn nun wirklich nicht nach Diskussionen.
    „Ihr werdet Euch noch verkühlen.“, versuchte Van es nun.
    Ich stöhnte entnervt auf. „Das glaube ich kaum bei dieser Hitze.“
    Eine Weile sagte er nichts, sondern sah mich nur an, ich blickte trotzig zurück.
    „Wisst Ihr, wie unglaublich stur Ihr seid?“, fragte er mich kopfschüttelnd. „Ich sollte Euch über meine Schulter werfen und zurück ins Bett bringen, es wäre das Beste.“
    Bei diesen Worten klappte mir der Mund auf und ich starrte ihn ungläubig an.
    „Das würdet Ihr nicht wagen.“, zischte ich und funkelte ihn an.
    Er erhob sich und verschränkte die Arme vor der Brust. In Sturheit stand er mir wohl in nichts nach, musste ich bedauernd feststellen.
    „Wollt Ihr es auf einen Versuch ankommen lassen?“
    „Ich würde schreien.“, ermahnte ich ihn.
    „Das glaube ich kaum.“
    „Und wieso nicht?“ Mist, mir gingen die Argumente aus.
    „Ihr steht nicht gern im Mittelpunkt und ich bin ziemlich sicher, dass Ihr die Aufmerksamkeit noch weit weniger schätzt, wenn Euer erzürnter Leibwächter seine sich immer wieder selbstgefährdende Prinzessin zurück ins Bett trägt.“ Er zuckte mit den Schultern. „Erst recht, wenn Ihr dabei strampelnd über meiner Schulter liegt.“ Nun fing er doch tatsächlich an zu lächeln, seine Zähne blitzten kurz im Mondlicht auf.
    Ich traute meinen Ohren nicht, diese Vorstellung schien ihm auch noch zu gefallen. Ich war sprachlos und da ich nichts zu erwidern wusste, wandte ich einfach meinen Kopf zur Seite, fest entschlossen ihn zu ignorieren. Irgendwann würde er schon aufgeben und gehen.
    Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er sich bewegte. Ich rührte mich nicht.
    „Seht mich an.“
    Ich reagierte nicht.
    Plötzlich schob sich seine Hand in mein Blickfeld und stütze sich auf der Lehne der Bank ab.
    „Seht mich an,

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