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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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gekommen waren, auch ich hatte Angst vor dem, was noch passieren könnte.
    „Ihr kommt ganz sicher dahinter.“ Ich versuchte uns beide aufzumuntern.
    „Dir fällt wirklich niemand ein, der es sein könnte?“
    Ich schüttelte den Kopf, ich hatte mich seit dem Übergriff auf der Straße lange mit dem Thema befasst, doch es blieb für mich unerklärlich.
    „Hat sich vielleicht jemand durch dich oder dein Verhalten in letzter Zeit beleidigt gefühlt?“
    „Nicht, dass ich wüsste. Ich versuche den meisten Menschen aus dem Weg zu gehen, das weißt du doch.“
    Van grübelte weiter, als er plötzlich erwartungsvoll die Augenbrauen hob. „Wie steht es mit einem verschmähten Liebhaber?“
    Etwas Abwegigeres hatte ich selten gehört und ich konnte ein amüsiertes Prusten nicht unterdrücken.
    „Nein, da gibt es keinen.“
    Van begann bereits über meine Reaktion zu lächeln, doch ich beschloss, ihn nicht so leicht davon kommen zu lassen. „Obwohl…“, setzte ich bedeutungsschwer an und machte eine Pause. Van wurde hellhörig und das Lächeln verschwand. „Einen gibt es, glaube ich.“
    „Tatsächlich?“ Sämtliche Ruhe war aus seiner Stimme gewichen und ich sah ihm an, wie schwer es ihm fiel. Mir fiel es ebenfalls schwer, allerdings was das Verkneifen eines Lachens anging. Daher machte ich weiter, bevor ich anfangen würde zu grinsen.
    „Ja, jetzt wo du es sagst. Da gibt es einen, der interessiert ist.“
    „Wen denn?“ Van schluckte schwer. Mein schlechtes Gewissen meldete sich, weil ich Van so aus dem Konzept brachte.
    „Einer der Ritter, jung, gut gebaut, sieht einfach umwerfend aus,“ Ich versuchte möglichst gleichgültig zu klingen, doch jetzt gelang es mir nicht mehr, „hat glänzendes, dunkles Haar, ist ein sehr begabter Kämpfer und tut nicht immer das, was seine Prinzessin ihm sagt.“ Ich konnte mich nicht länger zusammenreißen und begann schelmisch zu grinsen. Im selben Augenblick entspannte Van sich und lächelte ebenfalls schüchtern. Dann machte er wieder ein ernstes Gesicht.
    „Und?“
    „Was und?
    „Hat dieser Ritter eine Chance bei dir?“
    „Hm…“, machte ich und tat so als müsste ich angestrengt darüber nachdenken, wobei ich an ihm vorbei schaute. Van sah mich erwartungsvoll an und wartete. Wer hätte eine, wenn nicht er? Ich konnte immer noch nicht anders, als über das ganze Gesicht zu strahlen.
    „Doch, er hat eine.“ Ich schaute ihm in die Augen und sah ein Feuerwerk, das mir die Sprache verschlug.
    „Und was kann er tun, um seine Chancen noch zu verbessern?“ Vans Stimme war rau und ich fand es unglaublich betörend.
    „Er könnte mich jetzt küssen.“ Sein Lächeln wurde breiter, als ich das sagte und er beugte sich zu mir vor. Zärtlich küsste er mich und ich vergaß den Schrecken der bisherigen Nacht für diesen Moment. Hier und jetzt gab es nur Van und mich und es war wundervoll.
    Ich wollte ihn weiter zu mir herunter ziehen, als der Schmerz wieder in meiner Hand erwachte und mich zurück in das Hier und Jetzt holte. Van bemerkte es ebenfalls und zog sich ein Stück zurück.
    „Mist.“, murmelte ich leise.
    Van grinste zu mir herunter. „Wir sollten das fortsetzen, wenn es dir etwas besser geht.“
    „Wie bedauerlich.“ Ich wusste, dass er recht hatte, trotzdem wünschte ich mir es wäre anders.
    „Dann bleibt dir nur eines übrig.“ Er lächelte noch immer, es war einfach verlockend.
    „Und das wäre?“
    „Erhol dich schnell, denn vorher werde ich nichts tun, was dich überanstrengen könnte.“
    Neckisch zog ich die Augenbrauen hoch. „Überanstrengen? Kannst du das genauer definieren?“
    Lässig zuckte er die Achseln, doch mir entging nicht, dass er rote Ohren bekam. „Ich denke, ich werde es dir zeigen.“
    Er spielte dasselbe Spiel mit mir wie ich zuvor mit ihm, doch es störte mich nicht im Geringsten. Im Gegenteil, ich ging gern darauf ein.
    „Wann?“
    „Ich würde sagen, das liegt ganz bei dir.“ Nun lächelte er wieder, beugte sich vor und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Stirn. „Ruh dich aus, das hast du nötig.“
    Ich konnte nicht gewinnen, wenn er mich so ansah, also versuchte ich gar nicht erst ihn zum Bleiben oder wenigstens zum Schlafen zu überreden.
    „Na schön.“, seufzte ich.
    Vorsichtig stand er auf und bezog seinen Posten an der Tür.
     
    Im Verlaufe des nächsten Vormittags gaben sich die Besucher die Klinke in die Hand, meine Familie sowie einige Ritter kamen vorbei, um sich nach meinem Zustand zu

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