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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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nichts. Er setzte mich auf dem Tisch in der Mitte ab.
    „Ich werde ihn suchen, warte solange hier.“
    Ich nickte und Van strich mir aufmunternd lächelnd über die Wange. Dann verschwand er wieder auf den Gang hinaus.
    Nur wenige Minuten später kehrten beide zurück. Darius lächelte mich traurig an. „Zeigt mir Eure Hände.“
    Van hatte ihn also schon informiert.
    Ich tat wie mir geheißen und streckte ihm meine bandagierten Hände entgegen. Inzwischen waren die Tücher blutgetränkt und ich tropfte den Boden voll. Doch anstatt den Stoff zu lösen wandte er sich seinen Schränken zu und förderte allerhand Kräuter und Verbandsmaterial zutage.
    Hastig warf er die Zutaten in eine Schale und zerkleinerte sie, dann goss er eine Flüssigkeit dazu und kam zu mir herüber. Vorsichtig setzte er mir die Schale an die Lippen und ich trank sie widerspruchslos, obwohl es wie gewohnt scheußlich schmeckte.
    Van hatte die ganze Zeit schweigend an der Tür gestanden und uns beobachtet. „Ich muss noch einmal zu Asant zurück, komme aber so schnell es geht wieder.“
    Darius nickte ihm zu und widmete sich nun meinen Händen. Er wickelte die Tücher ab und holte tief Luft, als er die Schnitte sah.
    „Ich habe gar nicht bemerkt, wie es passiert ist.“, flüsterte ich kopfschüttelnd.
    „Das ist bei Schnittwunden üblich. Die bemerkt man meist erst, wenn es bereits zu spät ist.“ Er holte eine große Schale aus einem der Schränke und begann sie mit Wasser zu füllen. Er stellte sie neben mir ab. „Steckt Eure Hände dort hinein. Ich muss sehen, ob noch Splitter in den Wunden stecken.“ Vorsichtig wusch er meine verschmierten Hände. Anschließend tupfte er sie trocken, um sie inspizieren zu können. Sie bluteten noch immer, als er daran ging mit einer Pinzette einen feststeckenden Splitter zu entfernen.
    Sobald er kein Porzellan mehr fand, bestrich er die Schnitte mit einer Tinktur und verband sie anschließend fest.
    Dem Anschein nach wusste er nicht worüber er mit mir reden sollte, daher beschränkte er sich auf das Medizinische. „Was ist mit Eurem Bein passiert?“
    „Er hat meine Karaffe nach mir geworfen und ich bin gestürzt.“ Ich zog es hoch auf den Tisch, damit er es begutachten konnte.
    Darius drückte ein wenig daran herum und begann von neuem in seinen Schränken zu wühlen. Bald hatte er alles zusammen, was er brauchte, um mir eine Kompresse anzulegen.
    „Versteht es bitte nicht falsch, aber in letzter Zeit sehe ich Euch öfter als mir lieb ist.“ Er beendete seine Behandlung und half mir von dem Tisch herunter.
    Ich seufzte. „Keine Sorge, ich weiß wie Ihr das meint und es geht mir ebenso.“
    „Ihr solltet Euch hinlegen und ausruhen.“
    Ich nickte und Darius ergriff stützend meinen Ellbogen. Langsam bugsierte er mich in das Nebenzimmer und auf das Bett zu, in dem ich erst wenige Nächte zuvor schon geschlafen hatte. Sich von mir verabschiedend, wandte er sich um und ging zurück ins Behandlungszimmer, wo er aufräumte.
    Ich konnte nicht schlafen, da ich viel zu aufgekratzt war und wälzte mich im Bett hin und her.
    Wenig später öffnete sich die Tür, Van war zurück.
    „Gibt es neue Erkenntnisse?“, fragte Darius ihn.
    „Bedauerlicherweise nicht. Wo ist die Prinzessin?“
    „Gleich nebenan, sie sollte sich etwas ausruhen. Ich hoffe, sie konnte inzwischen etwas Schlaf finden.“
    Van stellte sich in den Rahmen der Zwischentür und sah mich an. Ich winkte ihm vorsichtig zu, damit er sah, dass ich noch wach war. Daraufhin lächelte er sein bezauberndes Schmunzeln, bevor er sich wieder zu Darius umdrehte. „Ich werde heute Nacht hier bleiben und Wache halten.“ Schon zog er sich einen Stuhl zur Tür so wie er es auch das letze Mal getan hatte und setzte sich.
    „Das ist gut, so werde ich besser schlafen können.“, erwiderte Darius. „Ich komme morgen früh wieder, und sehe nach ihr.“
    Van verabschiedete sich von dem Heiler und wünschte ihm eine gute Nacht. Einen Moment nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, kam er zu mir herüber und ließ sich auf der Bettkante nieder.
    „Hast du Schmerzen?“ Er war immer noch besorgt um mich, doch da war ein Unterton in seiner Stimme, der mich aufhorchen ließ, etwas verstimmte ihn.
    „Nicht sehr. Was hast du?“
    „Ist das nicht offensichtlich? Schon wieder hat jemand versucht, dich zu ermorden und nach wie vor haben wir nicht einmal eine Vermutung wer dahinter steckt und warum.“ Es nagte sichtlich an ihm, dass sie noch nicht weiter

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