Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
Hauttasche, in der die Larvenentwicklung stattfindet. Abhängig von der jeweiligen Art, werden entweder die Kaulquappen ins Wasser entlassen oder die Jungtiere entwickeln sich bis zum Jungfrosch in der feuchten Bruttasche.
Bei den Nasenfröschen (Gattung
Rhinoderma
) nimmt das Männchen dagegen die Eier ins Maul, wo sie sich in einem Kehlsack bis zum Kaulquappenstadium entwickeln.
Selbst eine Art Nestbau wird bei Tropenfröschen praktiziert. Makifrösche etwa formen während der Paarung mit ihren Hinterbeinen ein Blatt zu einer Tüte, in die bis zu 100 Eier abgelegt werden. Durch den Gallertschleim des Laichs kleben die Blattränder zusammen, so dass die Larven während der Entwicklung geschützt sind. Nach dem Schlüpfen verlassen sie die Blatttüten durch eine kleine Öffnungam unteren Ende und fallen direkt in das darunterliegende Wasser. Das Nest des Holzstückchenfrosches (
Edalorhina perezi
) besteht dagegen aus Schaum: Während der Paarung schlägt das Männchen den aus dem Eileiter des Weibchens austretenden Schleim zu einer Schaumkugel, die die Eier enthält. Die Außenseite der Kugel erhärtet, während das Innere feucht genug bleibt, um die Entwicklung der Larven zu ermöglichen. Beim nächsten Regen löst sich die Kugel auf und entlässt die inzwischen geschlüpften Larven. Es gibt auch Froscharten, wie z. B. die Pfeiffrösche (Gattung
Eleutherodactylus
), die das Kaulquappenstadium überspringen, um so unabhängiger vom Wasser zu sein. Bei ihnen schlüpfen aus den Eiern komplett entwickelte Jungfrösche. Und bei einigen Arten der Pfeilgiftfrösche geht die Brutpflege noch über den Schutz der Eier hinaus: Sie kümmern sich auch um die Kaulquappen, die mit unbefruchteten Eiern gefüttert werden.
Rätselhafter Rückgang
In den letzten Jahren wird immer öfter von einem rätselhaften Artenrückgang bei den Fröschen berichtet, den manche Wissenschaftler sogar als »globales Froschsterben« bezeichnen. Zum Symbol dieses Artenrückgangs wurde die Goldkröte (
Bufo periglenes
), die 1964 in der Nebelwaldregion Monteverde in Costa Rica entdeckt wurde und seit 1989 als ausgestorben gilt. Heute stehen über 200 Amphibien auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Die Gründe für dieses Massensterben sind noch nicht vollständig aufgedeckt und mehrere Ursachen werden untersucht. Zum einen führen direkte Eingriffe in die Lebensräume, wie deren Zerstörung oder das Einführen fremder Tierarten, zu einem Artenrückgang. Zum anderen reagieren Frösche auch sehr sensibel auf Faktoren wie den globalen Treibhauseffekt oder die erhöhte UV-Strahlung der Sonne im Zuge des Abbaus der Ozonschicht. Eine wichtige Rolle spielt auch die Umweltverschmutzung durch Chemikalien, die Missbildungen oder Sterilität bewirken können. Wahrscheinlich tragen alle diese Faktoren zusammen dazu bei, dass die allgemeine Immunabwehr der Tiere geschwächt wird, die dann schneller Krankheiten zum Opfer fallen. Potenzielle Krankheitserreger sind Pilze, Bakterien und Viren, wobei in den letzten Jahren die Infektion mit dem Pilz
Batrachochytrium dendrobatidis
häufig nachgewiesen wurde; sie hat weltweit bereits mehrere Massensterben bei verschiedenen Froscharten ausgelöst.
Baumsteigerfrösche: Vorsicht, giftig!
Die Familie der Baumsteigerfrösche (Dendrobatidae) umfasst eine Vielzahl von Arten, von denen sich etliche durch ihre Farbenpracht auszeichnen. Einige Arten besitzen die bemerkenswerte Fähigkeit, dass sie auf ihrer Haut Sekrete absondern können, die tödliche Substanzen enthalten. Baumsteigerfrösche zeigen eine für Frösche außergewöhnliche tagaktive Lebensweise sowie eine hoch entwickelte Brutfürsorge und sind in der Regel ziemlich klein.
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Der Färberfrosch, größter Vertreter der Baumsteigerfrösche
Baumsteigerfrösche
Dendrobatidae
Klasse Lurche
Ordnung Froschlurche
Familie Baumsteiger- oder Färberfrösche
Verbreitung warmfeuchte Tropenwälder in Mittelund Südamerika
Maße Länge: von unter 2,5 cm bis 4 cm
Nahrung Kaulquappen: Mückenlarven, Algen und Pflanzenteile Froschlurche: überwiegend Insekten
Höchstalter etwa 5 Jahre
Warnfarben: je auffälliger, desto giftiger
Mit grellen Warnfarben signalisieren die Pfeilgiftfrösche möglichen Fressfeinden ihre Giftigkeit. Wissenschaftlich nennt man dieses Phänomen
Aposematismus
und findet es besonders häufig bei Fischen, Amphibien und Reptilien. Aufgrund ihrer Warnfarben müssen sich die Frösche nicht vor möglichen Feinden
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