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Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Neben den Regenwäldern treten auch die Trockenwälder Afrikas mit ihren vielseitigen Anpassungsformen an die monatelange Dürre in den wissenschaftlichen Fokus. Besonders im Norden und Osten Afrikas sind bereits weite Waldflächen und mit ihnen auch unwiederbringlich eine große Anzahl von Pflanzen und Tieren verschwunden.
    © istockphoto.com/R. van der Beek
    Die afrikanischen Regenwälder sind die Heimat der Bonobos.
    Unterschiedliche Waldtypen
    Die Ausprägung der Tropenwälder in Afrika korreliert mit der Menge und der jahreszeitlichen Verteilung der Niederschläge. In Äquatornähe gedeiht bei einem schwülen Klima ohne jahreszeitliche Temperatur- und Niederschlagsschwankungen ein immergrüner tropischer Regenwald. Er ist durch eine üppige Vegetation mit einer immensen Artenvielfalt gekennzeichnet. Unter dem dichten Blätterdach findet man in der feuchtwarmen, ewigen Dämmerung einen stockwerkartig aufgebauten, dichten Unterwuchs. Nach Norden und Süden, zwischen dem 10. und dem 25. Breitengrad, geht der Regenwald in tropische Feuchtwälder über. Jahreszeitliche Unterschiede in den Niederschlagsmengen sind der begrenzende Faktor für das Wachstum dieser Waldform, die daher weniger hoch und dicht ist als der Regenwald.
    In noch größerer Entfernung vom Äquator lässt die Ausdehnung der Trockenzeit tropische Trockenwälder entstehen. Hier ist die Vegetation lichter, die Pflanzen weisen vielfältige Anpassungen an die Wasserknappheit auf. Der Übergang vom Trockenwald über die Baum- und Strauchsavanne zur offenen Savanne ist fließend. Die vegetationszonale Gliederung vom Äquator nach Norden und nach Süden kann durch spezielle Bedingungen an einzelnen Standorten durchbrochen sein. So finden sich an Flussläufen in der ansonsten trockenen Savanne häufig sog. Galeriewälder.
    Tropischer Regenwald
    Regenwälder in Afrika weisen eine ganz spezielle Zusammensetzung der Flora auf, die sie von Wäldern in anderen Erdteilen unterscheidet. Die afrikanischen Baumriesen werden nur etwa 35–45 m hoch und bleiben damit hinter den Überständern des Amazonasgebiets und des indomalaiischen Raums zurück. Hülsenfrüchtler sind häufig, daneben kommen viele endemische Baumarten vor. Der Regenwald Afrikas ist die natürliche Heimat der Ölpalme (
Elaeis guineensis
), die heute in riesigen Monokulturen zur Ölgewinnung auf Plantagen angebaut wird. In der Strauchschicht finden sich Pflanzen wie der Kaffeestrauch und der Kolastrauch. Kletterpalmen ranken sich mit ihren langen, dünnen Sprossen an anderen Baumstämmen in die Höhe. Farne, wie Streifen-, Geweih- und Tüpfelfarn, leben epiphytisch auf den Bäumen und sichern sich so einen sonnigen Platz. Sie teilen ihn u. a. mit Orchideen, die durch ihre fremdartigen Blüten beeindrucken.
    Regenwaldinseln in Westafrika
    Ursprünglich durchzog der tropische Regenwald Afrika als schmales Band von Sierra Leone im Westen bis fast an die Ostküste Kenias. Heute findet man nur noch in der zentralafrikanischenKongoregion ein großes zusammenhängendes Regenwaldgebiet. Im Westen sind von diesem Band nur noch kleine Inseln übrig geblieben. In den meisten Ländern Westafrikas sind bereits mehr als 90 % der Regenwaldfläche verschwunden. Rühmliche Ausnahme ist Liberia, wo noch etwa 40 % existieren. Mit ca. 5000 mm Niederschlag pro Jahr gehört dieses Gebiet zu den regenreichsten Gegenden der Erde. Dieser Überfluss an Feuchtigkeit lässt eine einmalige Artenvielfalt gedeihen. Allein 350 Baumarten sind in Liberia bekannt, Farne und Orchideen kommen in einer ungeheuren Fülle vor. Eine botanische Kuriosität ist der Binsenkaktus (Gattung
Rhipsalis
). Er wächst epiphytisch auf Bäumen und bildet meterlange, schnurartige Vorhänge; sein Verbreitungsgebiet reicht Lanka. Auch die Vogelwelt ist mit bislang 600 bekannten Vogelarten reichlich vertreten. Die weithin schallenden Rufe der Riesenturakos (
Corythaeola cristata
) und Nashornvögel tragen viel zu der eigenartigen Stimmung bei, die für diesen Lebensraum charakteristisch ist. Große Teile dieses einmaligen Biotops sind noch nicht erforscht und man vermutet, dass noch viele unbekannte Tierarten in diesen Wäldern leben. Eine bereits beschriebene Rarität ist das Zwergflusspferd (
Choeropsis liberiensis
), das ausschließlich in Westafrika vorkommt. Mit seinen nur 80 cm Schulterhöhe ist es weit weniger imposant als sein großer Vetter, das Nilpferd oder Großflusspferd. Während Nilpferde in großen, lärmenden Gruppen die Flüsse und

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